Veronika Peters (April und Juli 2016)

Im April und Juli 2016 stellt Veronika Peters ihren Roman "Aller Anfang fällt vom Himmel" vor:

"Korbinian Gerhard ist Lehrer und seit dem Tod seiner Frau allein lebend. Er ist kauzig, pedantisch und legt Wert darauf, die Dinge unter Kontrolle zu haben. Billa ist siebzehn, freiheitsliebend und rebellisch – und ohne Dach über dem Kopf, denn sie ist von zu Hause abgehauen. Als Korbinian sie an einem kalten Winterabend hungrig und krank auffindet, nimmt er sie widerwillig mit zu sich nach Hause. Dass seine sorgsam gehütete Ordnung damit bedrohlich ins Wanken gerät, bekommt er bald zu spüren: Billa fegt – nebst ihrer Entourage – wie ein Wirbelwind durch sein Leben ..."

Termine:

22.04.2016, 19:30 Uhr

Lesung

Angelikas Büchergarten
Brölstr. 8
53809 Ruppichteroth
Tel. 02295/909875, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

07.07.2016, 19:00 Uhr

Doppel-Lesung mit Christoph Peters

Mehr Infos
Kunstverein Rüsselsheim
Amorbacher Straße 64
65428 Rüsselsheim


(Quelle: Goldmann)

Rezensionen im Februar (2016)

Liebe LeserInnen,

laut Meteorologen haben wir bereits Frühling – das Wetter ist da aber anscheinend anderer Ansicht und schenkt uns weitere kalte Tage, die man am liebsten mit einem Buch auf der Couch verbringt. Auch im Februar war unser Team wieder fleißig und hat tatkräftig ins Bücherregal gegriffen. Die wichtigsten Titel fassen wir wie immer in unserem Monatsrückblick zusammen. Viel Spaß!



Belletristik
 
Theo Schadt ist die Hauptfigur in Martin Walsers "Ein sterbender Mann". Theo wurde von seinem einzigen Freund verraten, sein Unternehmen ging in Konkurs. Er arbeitet im Tangoladen seiner Frau, wähnt sich am Ende und will deshalb freiwillig aus dem Leben scheiden. Er meldet sich in einem Suizidforum an - der Beginn seiner Rückkehr ins Leben. Kein Downer, vielmehr ein blendendes literarisches Rollenspiel, verpackt in ein kunstvolles Gewebe aus vielfältigen Formen und Stilen, anspruchsvolle und zugleich leicht lesbare Literatur, sprachlich schön und sehr unterhaltsam.
 
"Panthersommernächte" von Bettina Belitz ist erfrischend anders und zuweilen auch seltsam. Ninas Faszination für das streunende Raubtier ist nachvollziehbar, auch wenn man sich über ihr Verhalten manchmal wundert. Viel interessanter ist die aufkeimende Freundschaft zwischen Nina und Lionel, in der Vorurteile überwunden werden und romantische Gefühle aufflackern.
 
Fantasy
 
Der deutschen Autorin Natalie Speer gelingt mit "Frostseelen" ein bezauberndes Fantasy-Debüt, das mit einer faszinierender Welt, einem durchdachten Magiesystem und interessanten Figuren aufwartet. Die junge Feuermagierin Thea bricht auf in den Krieg, doch noch bevor sie die Nordgrenze erreicht, wird ihr Trupp überfallen. Eine Seuche breitete sich vom Norden her aus, und es gilt, ihren Ursprung zu finden und auszumerzen. Thea macht sich mit den Soldaten auf den Weg. In den eisigen Hängen der Nørlande findet die Brennerin neben Verrat, Grauen und Tod aber auch ihre innere Stärke und eine neue Wahrheit. Eine spannende Heldenreise mit überraschenden Wendungen, wenigen Längen und durchdachten Actionszenen.
 
Science Fction
 
"Black Ice" ist ein verrückter Space-Trip mit einer skurrilen Crew, die die Leserschaft bestens unterhält. In knappen, knackigen Sätzen serviert Frank Lauenroth eine schnelle Story, die mit Stereotypen spielt und mit viel Humor und Wärme überzeugt. Protagonist Frankie hat sich trotz des kriminellen Milieus, in dessen Nähe er sich zwangsläufig begibt, seine Werte bewahrt und handelt konsequent nach ihnen – egal, welche Probleme sich daraus ergeben. Das ist verdammt sympathisch. Wer nichts völlig Neues oder Tiefgreifendes erwartet, kann mit Black Ice für kurze Zeit in eine herrlich chaotische Welt abtauchen.
 
"Das Licht von Aurora" wartet mit einer spannenden Parallelwelten-Theorie auf, scheitert jedoch an diversen Logiklücken. Wer sich nicht zu viele Gedanken um die Schlüssigkeit der SF-Elemente macht, kann trotzdem seine Freude mit dem Buch von Anna Jarzab haben – es eignet sich vor allem für Jugendbuchfans, die taffe Protagonistinnen inklusive Romantik und ein wenig Action mögen.
 
Thriller
 
"Devil’s River" erzählt die Geschichte der Indianerin River, deren Dorf massakriert wird. Auf der Suche nach dem Dämon, der hinter der Tragödie steckt, tut sich die Heilerin mit dem Frauenmörder Nathan Blake zusammen. Eine düstere Suche nach der Wahrheit beginnt. Trotz der interessanten Idee schafft es Thomas Thiemeyer nicht, mit seinem neuesten Thriller zu überzeugen. Vorhersagbarkeit, platte Charaktere sowie eine unnötige Rahmenhandlung reißen Devil’s River unnötig in die Tiefe.
 
Krimi
 
Margaret Millars "Die lauschenden Wände" erzählt von den Abgründen amerikanischer Mittelstandsfamilien, Kalifornien als Sehnsuchtsland und die Illusion darüber, einen Menschen und die Wahrheit zu kennen.
 
Comic
 
Alberto Varandas "Benjamin findet seinen Augenstern" ist leider nicht ganz so gut wie seine beiden Vorgänger, aber nach wie vor ein wunderbar zu lesender Band, der zum Nachdenken anregt und einfach niedlich ist.
 
"Spawn Origins Collection 6" ist genau wie die Bände vorher Pflichtprogramm für Spawn-Fans. Für Neueinsteiger eignet sich dieser Band ebenfalls gut. Spawn trifft hier mehrere Entscheidungen für seine Zukunft und es gibt viele Hintergrundinformationen, gekoppelt mit Horror und großer Spannung. Der nächste Band von Todd McFarlane und Greg Capullo kann kommen.
 
Manga
 
"Koitomo!?" ist ein schöner Einzelband, den man auch ohne Vorkenntnis der Hauptstory genießen kann. Yuu Moegi zeigt, wie schwer es sein kann, seine eigenen Gefühle einzuschätzen, und entführt den Leser in eine romantische Liebesgeschichte mit all ihren Irrungen und Wirrungen.
 
"Catch my Heart" von You Yodogawa bietet allen Yaoi-Fans, die zwar deutliche Verhältnisse haben möchten, diese aber nicht in expliziter Darstellung benötigen, genau den richtigen Stoff. Emotionsgeladene Geschichten, in denen die Charaktere sogar storyübergreifend miteinander agieren.
 
Anime
 
"Sailor Moon Sailor Stars" begeistert mit einem dramatischen und emotional aufwühlenden Finale, das zwar ein wenig seltsam anmutet, insgesamt jedoch sehr stimmig ist. Was die fünfte Staffel vor allem auszeichnet, ist die tragische, einseitige Liebe von Seiya, der Bunny bis zum Ende stets beschützt. Die Konflikte zwischen den Sailorkriegern bringen wahnsinnig viel Spannung in die letzten Episoden, die besser herausgearbeitet wurden als der unübersichtliche Endkampf in der Mangavorlage.
 

 
Das war unser Februar. Nun steht im März wieder die Leipziger Buchmesse an, bei der ein Teil der Literatopia-Redaktion natürlich auch vor Ort sein wird, um bereits erste Blicke auf die kommenden Programme der Verlage zu werfen. Ihr dürft euch also auch im ersten Frühlingsmonat wieder auf spannende Neuigkeiten aus der Literaturwelt freuen, aber auch auf frische Rezensionen und vielleicht die eine oder andere Überraschung. Für Ungeduldige und Rastlose steht wie immer unser Rezensions-Archiv zur Verfügung.
 
Wir wünschen euch einen sonnen- und lesereichen März,
euer Literatopia-Team

Schweigen ist Goldfisch (Annabel Pitcher)

Im Mai 2016 wird Schweigen ist Goldfisch von Annabel Pitcher bei Sauerländer erscheinen:

 
Reden ist Silber, Schweigen ist … auch keine Lösung. Denn Worte können zwar unendlich verletzen – aber sie können auch unendlich glücklich machen.

Tess hatte nie das Gefühl, wirklich dazuzugehören. Als sie eines Nachts am Computer ihres Vaters die Wahrheit über ihre Herkunft erfährt – nämlich dass er eben nicht ihr Vater ist – weiß sie auch, warum das so ist. Sie ist Pluto, aber ihre Eltern wollten einen Mars. Oder wenigstens eine Venus.

Was soll Tess dazu noch sagen? Ihr fehlen die Worte. Und so schweigt sie. Schweigend sucht sie ihren richtigen Vater. Schweigend unterhält sie sich mit ihrem Plastikgoldfisch, Mister Goldfisch. Schweigend verliert sie ihre beste Freundin und findet einen neuen Seelenverwandten. Und sie gewinnt die allerwichtigste Erkenntnis überhaupt: nämlich, dass Schweigen Macht verleiht – aber Reden noch viel mehr.

Ein großartiges literarisches Jugendbuch mit einer ganz eigenen Atmosphäre und einer wundervollen Erzählerin, die mit ihren klaren und poetischen Worten mitten ins Herz jeder Leserin trifft.
 
Über die Autorin:
Annabel Pitcher verließ die Oxford University mit einem Abschluss in Englischer Literatur und dem festen Vorsatz, Kinderbuchautorin zu werden. Es folgten diverse andere Jobs, bevor sie sich ihren Wunsch erfüllte, die Welt bereiste und sich ganz aufs Schreiben konzentrierte. Heute lebt sie mit ihrem Mann und ihrem Sohn in Yorkshire, England.
 
Buchdetails:
Hardcover, 464 Seiten
Aus dem Englischen von Susanne Hornfeck
€ (D) 16,99 | € (A) 17,50
ISBN: 978-3-7373-5375-5
 

 

Lettipark (Judith Hermann)

Im Mai 2016 wird Lettipark von Judith Hermann bei S. Fischer erscheinen:

 
Seit ihrem großen Debüt-Erfolg ›Sommerhaus, später‹ ist Judith Hermann berühmt für ihren unverwechselbaren Ton, die Eleganz und Schönheit ihrer Sprache. In ihren neuen Erzählungen setzt sie so konzentriert wie leicht die Worte, zwischen denen sich das unfassbare Drama der Existenz zeigt. Was geschieht, wenn wir jemandem begegnen? Wie nah können wir den Menschen sein, die wir lieben?

Durch einen Blick, eine Berührung entsteht eine plötzliche Nähe, oder Menschen entfernen sich voneinander. Kinder, Exzentriker, ein Vater, der aus der Psychiatrie verschwindet – Menschen kreuzen unseren Lebensweg, begleiten uns, machen uns glücklich und bleiben unfassbar.

Ein Fotograf betrachtet seinen Adoptivsohn, interessiert und distanziert, wie eines seiner Bildmotive, und seine Frau sieht diesen Blick. Vielleicht wird darüber alles zerbrechen.
Ein alter Mann denkt an eine lange Reise nach Nantucket, die viele Jahre zurückliegt, zu Freunden, in ein Haus, das erst in Umrissen existierte. Walter hatte für ihn dieses Haus mit Worten in die Luft gezeichnet. Er glaubt sich an eine Umarmung zu erinnern, zum Abschied.
Judith Hermanns Figuren sind manchmal ganz schutzlos. Umso intensiver sind ihre Begegnungen mit anderen, geliebten, fremden Menschen. Diese Momente geschehen beiläufig, unaufgeregt und entfalten unter der Oberfläche eine existentielle Wucht. In ihren Erzählungen spürt Judith Hermann diesen alles entscheidenden Momenten nach, unserer Einsamkeit und Wut und Sehnsucht.
 
Über die Autorin:
Judith Hermann wurde 1970 in Berlin geboren. Ihrem Debüt ›Sommerhaus, später‹ (1998) wurde eine außerordentliche Resonanz zuteil. 2003 folgte der Erzählungsband ›Nichts als Gespenster‹. Einzelne dieser Geschichten wurden 2007 für das Kino verfilmt. 2009 erschien ›Alice‹, fünf Erzählungen, die international gefeiert wurden. 2014 veröffentlichte Judith Hermann ihren ersten Roman, ›Aller Liebe Anfang‹. Für ihr Werk wurde Judith Hermann mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter dem Kleist-Preis und dem Friedrich-Hölderlin-Preis. Die Autorin lebt und schreibt in Berlin.
 
Buchdetails:
Hardcover, 192 Seiten
€ (D) 18,99 | € (A) 19,60
ISBN: 978-3-10-002493-0
 

Das gibt’s in keinem Russenfilm (Thomas Brussig)

Im Mai 2016 wird Das gibt’s in keinem Russenfilm von Thomas Brussig bei Fischer Taschenbuch erscheinen:

 
Thomas Brussig erzählt die schillernde Biographie des berühmten Schriftstellers Thomas Brussig – und schreibt nebenbei unsere Gegenwart um.

1991 erscheint in der DDR der erste Roman von Thomas Brussig. Auf einer Lesung lässt er sich zu einer pathetischen Rede hinreißen: Solange es nicht alle können, wird auch er keine Reise in den Westen unternehmen! Solange nicht jeder eines haben kann, wird auch er kein Telefon haben! Und, weil erst drei Versprechen magisch binden: Solange es verboten ist, will auch er niemals ›Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins‹ lesen! Das macht ihn schlagartig berühmt. In den folgenden Jahren wird er, der eigentlich ein kleiner Feigling ist, für einen Dissidenten gehalten, er soll Olympiabotschafter für Berlin werden, knutscht im Harz unter Eiffeltürmen aus Holz, findet sich in eine Stasi-Affäre verwickelt und beeinflusst mit seinem Schreiben und seiner Guerilla-Statistik die öffentliche Meinung im Osten wie im Westen. Doch die DDR hält sich – bis heute.

Nach ›Helden wie wir‹ und ›Am kürzeren Ende der Sonnenallee‹ erzählt Thomas Brussig die abenteuerlich schillernde Biographie des berühmten Schriftstellers Thomas Brussig und schreibt nebenbei unsere Gegenwart um: Ein zutiefst komisches und wahnwitzig ernsthaftes Spiel über fünfzig Jahre Leben in der DDR.
 
Über den Autor:
Thomas Brussig, 1964 in Berlin geboren, hatte 1995 seinen Durchbruch mit dem Roman ›Helden wie wir‹. Es folgten u.a. ›Am kürzeren Ende der Sonnenallee‹ (1999), ›Wie es leuchtet‹ (2004) und das Musical ›Hinterm Horizont‹ (2011). Seine Werke wurden in 30 Sprachen übersetzt. Thomas Brussig ist der einzige lebende deutsche Schriftsteller, der sowohl mit seinem literarischen Werk als auch mit einem Kinofilm und einem Bühnenwerk ein Millionenpublikum erreichte. Zuletzt erschien von ihm der Roman ›Das gibts in keinem Russenfilm‹ (2015).
 
Buchdetails:
Taschenbuch, 384 Seiten
€ (D) 9,99 | € (A) 10,30
ISBN: 978-3-596-03266-2