Yokan (Makoto Tateno)

Egmont Manga & Anime (Juni 2011)
ca. 190 Seiten, 6,50 EUR
ISBN: 978-3-7704-7407-3

Genre: Shonen-Ai


Klappentext

Sunaga und Akira sind zwar beide Sänger, könnten aber verschiedener nicht sein. Akira singt nur eigene Songs und das Publikum ist ihm egal, Sunaga dagegen scheint völlig egal zu sein, was er singt. Er will nur das Publikum unterhalten. Als Akira eines Tages eine selbst geschriebenen Song von Sunaga zu hören bekommt, ist die Überraschung groß: Sunaga schreibt geniale Songs! Er kann nicht glauben, dass Sunaga sein Talent so verschwendet und will ihn aus der Reserve locken. Doch Sunaga hat ganz andere Ziele und Absichten, vor allem in Bezug auf Akira…!


Rezension

Akira ist Leadsänger der überaus erfolgreichen (eher „aufsteigenden“? Also ich hatte das so verstanden, dass die erst im Lauf der Story so richtig, richtig berühmt werden!) Band „Charon“. Für ihn ist klar, dass er nur eigene Lieder singt und niemals die von anderen. Zudem singt er nur für sich selbst, das Publikum ist ihm dabei vollkommen egal, ebenso wie die Songs anderer Künstler. Doch alles ändert sich, als er auf Hiroya Sunaga trifft. Sunaga ist Sänger und Schauspieler und scheint dabei so ziemlich jeden Job anzunehmen. Akira kann keinerlei Leidenschaft an ihm erkennen, denn Sunaga tut genau das, was von ihm erwartet wird und nicht mehr. Eines Tages hört Akira zufällig, wie Sunaga ein Lied singt, als er sich unbeobachtet fühlt. Akira ist begeistert, das Lied geht ihm nicht mehr aus dem Kopf und das erste Mal in seinem Leben erwacht in ihm der Wunsch, das Lied eines anderen zu singen. Er ist vollkommen fassungslos, als Sunaga ihm anbietet, dass er das Lied haben kann. Doch dann kommt der Haken, Sunaga verlangt dafür einen Preis. Wird Akira darauf eingehen? Geht es ihm dabei wirklich nur um einen Hit für seine Band, oder steckt mehr hinter seiner Faszination an Sunagas Gesang?

Bei den Zeichnungen ist sofort die Feder von Makoto Tateno zu erkennen. Die Charaktere sind alle sehr hübsch anzusehen und für den Leser einwandfrei auseinander zu halten. Gerade wenn sie auf der Bühne stehen, sind ihre Bewegungen wunderbar in Szene gesetzt und obwohl man beim Lesen nichts von der Musik hört, kann man sich wunderbar in die Geschichte hineinversetzen und fühlt sich von der Energie, die die Bilder verströmen, verzaubert.
Es ist sehr interessant zu verfolgen, wie die Charaktere ihre Vergangenheit bewältigen und daran reifen. Besonders Akira macht eine schöne Entwicklung im Laufe der Geschichte mit, obwohl es sich nur um einen Einzelband handelt. Während er anfangs absolut kein Interesse an den Liedern anderer hat, wird er immer mehr von Sunagas Gesang angezogen und geht schließlich soweit, dass er seine Bühne sogar einer anderen Band überlässt, um diese wieder an die Spitze zu bringen. Wie schon bei „Yellow“ oder „Cute x Guy“ schließt man die Charaktere schnell in sein Herz und kann sich dadurch gut in die Geschichte hineinversetzen.

In Deutschland sind schon einige Serien von Makoto Tateno erschienen, vor allem Shonen-Ai. „Yokan“ ist bei uns zwar erst jetzt 2011 erschienen, in Japan war dies allerdings die erste Shonen-Ai Serie dieser Mangaka. Das ist daran zu merken, dass die Geschichte noch sehr typisch für die Shonen-Ai Sparte ist. Obwohl die Protagonisten doch nicht gleich auf den ersten Seiten gemeinsam im Bett landen. Im Gegensatz zu den später folgenden Mangas von Makoto Tateno die in diese Richtung gehen, wie zum Beispiel bei „The Kiss of Blood“, bekommen die Leser bei „Yokan“ keine expliziten Zeichnungen zu sehen. Die Story ist eher auf emotionale Weise ziemlich hart, weshalb der Manga erst ab dem Alter von 18 Jahren zu empfehlen ist.

Nach der Hauptstory von „Yokan“ enthält der Manga eine Kurzgeschichte über einen Homosexuellen, der neben einem Hetero wohnt. Zu seinem Unglück hat er sich in seinen Nachbarn verliebt. Mehr aus Verzweiflung, als dass er wirklich daran glaubt, gibt er diesem eine Liebesdroge, die wesentlich stärkere Auswirkungen hat, als er sich jemals hätte träumen lassen. Im August 2011 soll übrigens die Fortsetzung „Yokan ex Noise“ erscheinen.


Fazit

Fans von Makoto Tateno sollten auch bei diesem Werk auf jeden Fall zu greifen. Alle anderen sollten sich bewusst sein, dass „Yokan“ zwar etwas softer im Einsatz mit sexuellen Szenen ist, emotional aber einiges an Härte aufzuweisen hat, das für manche Shonen-Ai Fans auch zu heftig sein könnte.


Pro & Contra

+ schöne Zeichnungen
+ gutaussehende Charaktere
+ Charakterentwicklung

- typisch Shonen-Ai

Bewertung

Handlung: 4/5
Charaktere: 4,5/5
Zeichnungen: 5/5
Lesespaß: 4/5
Preis/Leistung: 4/5


 

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Tags: Shonen Ai, Makoto Tateno