House of Fear 02: Die Mumie des Piraten (Patrick McGinley)

Loewe Verlag, 1. Auflage Januar 2012
Taschenbuch, 176 Seiten
5,95 € (D) | 6,20 € (A)
ISBN 978-3-7855-7309-9
Leseprobe

Genre: Jugendlicher Horror / Mystery


Klappentext:

Henrick macht mit seinem Bruder Axel Taucherurlaub auf einer kleinen Insel in der Südsee. Einer Legende zufolge trieb dort vor 600 Jahren ein Pirat sein Unwesen, der als Menschenfresser bekannt war.

Zusammen mit einer Gruppe anderer Taucher wollen Henrick und Axel nach dem Wrack des Piratenschiffs suchen. Doch das Abenteuer entwickelt sich bald zum Horrortrip: Axel verschwindet spurlos und eine Horde mordlustiger Kreaturen versetzt die Urlauber in Angst und Schrecken! Ist der Kannibale von den Toten auferstanden?


Rezension:

Bisher verlief Henricks Leben recht unspektakulär, was vor allem an der Überfürsorge seiner Mutter lag. Doch zum Geburtstag bekommt er von seinem älteren und bereits von Zuhause ausgezogenen Bruder Axel erst einen Tauchkurs geschenkt, dem später eine Reise folgen soll – die erste Flugreise in Henricks Leben überhaupt. Natürlich ist das alles unheimlich aufregend und die beiden lernen auf ihrer Tour zu der kleinen Insel, auf der sie für die Zeit ihres Urlaubs wohnen werden, interessante und nette Menschen kennen. Darunter befindet sich auch die Tauchergruppe der Goblin Shark, die seit einiger Zeit auf der Suche nach einem ganz besonderen Schiffswrack ist: Die Hantu Laut soll der Legende nach unter einem kannibalistischen Piraten durch die Gewässer der Südsee gesegelt sein und dort – zu Land und zu Wasser – Angst und Schrecken verbreitet haben. Doch die Leiche von Dai Mon, jenem berüchtigten Piraten, wurde nie gefunden und der Geist demnach noch immer sein Unwesen treiben. Die Besatzung der Goblin Shark nimmt Axel mit auf ihre nächste Erkundungstour und kehrt auch nach mehreren Tagen nicht zurück. Dann wird ein Hotel angegriffen, wobei mehrere Menschen verletzt werden, und Hendrick begibt sich zusammen mit einem befreundeten Einwohner auf die Suche nach Antworten. Was die beiden finden, ist mehr als die Bestätigung einer Legende …

Im zweiten Band der neuen House of Fear-Reihe aus dem Programm des Loewe-Verlags greift Patrick McGinley die Themen "Pirat" und "Zombie" auf, um sie geschickt miteinander zu verbinden und der Zielgruppe gerechten Horror in den Bücherregal-Topf zu werfen. Ähnlich wie Der Zirkel des Bösen wird der Leser auch hier von einem sechzehnjährigen Ich-Erzähler unterhalten, der jedoch nicht aus ganz eigenen Stücken in das Abenteuer gerät, das Die Mumie des Piraten für ihn bereit hält. Wieder erstaunt der Autor mit seiner angemessen einfachen Sprache und den behutsamen, aber doch Gänsehaut verursachenden Horror-Komponenten. Dieses Mal ein wenig gewagter erscheint die Grundidee jedoch auf die etwas ältere Lesergruppe abzuzielen – vor allem die möglicherweise geweckte Reiselust könnte so manche Eltern von Abenteuerlustigen in Schwierigkeiten bringen, denn McGinley hat es recht gut verstanden, die Südsee-Inseln schmackhaft anzupreisen. Und natürlich darf auch wieder eine ganz sachte, bei manchem Leser sicher das eine oder andere Augenrollen verursachende Liebesgeschichte nicht fehlen, die jedoch hier nicht vom Protagonisten, sondern von dessen Bruder Axel ausgelebt werden darf.

Alles in allem dürfte wieder für jeden (jungen) Genre-Liebhaber etwas dabei sein: Eine schaurige Legende, ein untoter Pirat, einige gruselige Szenen und ein Ende, das bei weniger hartgesottenen Lesern durchaus ein oder zwei schlaflose Nächte nach sich ziehen könnte. Daher: Lesen auf eigene Gefahr!


Fazit:

Auch der zweite Band der House of Fear-Reihe weiß seine Zielgruppe zu überzeugen. Die Mumie des Piraten ist für alle Fans von Zombie-Geschichten und zudem eine versteckte Ode an die Südsee sowie das Tauchen. Doch Vorsicht ist geboten: Der wirkliche Gruseleffekt setzt erst am Ende des Buches ein ...


Wertung:

Handlung: 3,5/5
Charaktere: 4/5
Lesespaß: 3,5/5
Preis/Leistung: 4/5


Zur Rezension von "House of Fear 01: Der Zirkel des Bösen"