Matthias Matting (14.01.2013)

Interview mit Matthias Matting

Literatopia: Hallo Matthias! Kürzlich ist Dein Roman „Meltworld Shanghai“ erschienen – kannst Du für unsere Leser kurz umreißen, worum es geht?

Matthias Matting: Hallo zurück :-) Meltworld Shanghai handelt vordergründig von der jungen Hannah Harlof, die mit ihren Eltern nach Shanghai gezogen ist und dort auf seltsame, spannende und schreckliche Phänomene trifft – im Hintergrund verschmelzen hier zwei Welten.

Literatopia: Warum hast Du gerade Shanghai ausgewählt? Was fasziniert Dich an der chinesischen Metropole?

Matthias Matting: Vor etwa einem Jahr habe ich Shanghai zum ersten Mal besucht – und dort Orte mit toller Atmosphäre gefunden, die mir geradezu ideal dafür schienen, als Locations in einem Fantasyroman aufzutauchen. Die Stadt ist so vielfältig, sie erscheint wirklich als Schmelztiegel verschiedener Welten. Da gibt es die glänzende Vorderfront, aber auch eine dunkle Rückseite. Und man muss nur 50 Meter laufen, um von einem zum anderen Teil zu kommen.

Literatopia: Gibt es einen Ort in Shanghai, der es Dir besonders angetan hat? Warum? Und inwieweit ist die westliche Welt mit McDonalds und Co in Shanghai eingebrochen?

Matthias Matting: Ja, sogar zwei Orte: Der Paramount Ballroom, weil man sich dort so gut in die 1930-er zurückversetzen kann, und natürlich des Tanzens wegen, und die Zikawei-Bibliothek, weil sie so völlig außerhalb jeder Zeit liegt. Da fühlt man sich wie auf einem anderen Planeten.

Die westliche Welt bildet in Shanghai den Vordergrund, vor dem alles passiert. Die Stadt ist reich, reicher als Berlin oder München, und doch gibt es sehr viel Armut. Und dann gibt es da die Kindheit und Jugend, den sie im Kommunismus verbracht hat. Die Erlebnisse aus dieser Zeit sind noch lange nicht verarbeitet.

Literatopia: Hannah ist ein verträumtes, sechzehnjähriges Mädchen – war es für Dich als Mann schwer, sich in eine junge Dame hinzuversetzen?

Matthias Matting: Schön, dass du das fragst – sich in eine junge Frau hineinzuversetzen ist ja eigentlich die leichtere Aufgabe. Ich habe zwei Töchter, einiges an Fantasie und habe jede Menge Vorbilder. Schwieriger finde ich es da, sich in ein Wesen wie die zweite Hauptperson Hiro hineinzuversetzen – wenigstens werden sich Hiro und seine Freunde nicht beschweren, weil ich sie falsch getroffen habe...

Literatopia: Hiro ist ein Dämon aus der Unterwelt, die mit ihrer schwarzen Stadt und dem Spiegelgras sehr eigentümlich daherkommt. Basiert sie rein auf chinesischen Mythen oder hast Du auch einiges dazuerfunden?

Matthias Matting: Eine so konkrete Vorstellung von der Unterwelt gibt es in der chinesischen Mythologie nicht. Aber die Komponenten, also etwa die Vorstellung von der Seele oder den Beruf des Totenrufers, die existieren.

Literatopia: In „Meltworld Shanghai“ arbeitest Du unter anderem die chinesische Kulturrevolution und ihre Grausamkeiten auf. Hattest Du Bedenken, dass manche Szenen vielleicht zu brutal für das junge Publikum wirken könnten?

Matthias Matting: Ja, die hatte ich. Deshalb war es mir wichtig, diese Szenen wie dokumentarische Elemente aufzunehmen, als Zitate aus dem großartigen Buch "Fräulein Hallo und der Bauernkaiser" von Liao Yiwu, das wiederum auf Interviews mit den Betroffenen beruht. Das hat mir der S. Fischer Verlag netterweise erlaubt. Meine Überlegung war: Wer ab und zu die Fernseh-Nachrichten gesehen hat (erinnerst du dich etwa an die Szenen auf dem Tahrir-Platz in Kairo oder auf dem Tienanmen-Platz in Peking?), ist für die Szenen aus der Kulturrevolution nicht zu jung. Es geht nicht um Gewaltdarstellung, sondern um die Schilderung der Wirklichkeit.

Literatopia: Du hast im Vorfeld des Erscheinens von „Meltworld Shanghai“ Postkarten an Blogger verschickt und für Hannah sogar eine Facebook-Seite eingerichtet – wie hoch schätzt Du die Bedeutung des Internets für Autoren ein? Und wie wurde Hannahs Facebookseite aufgenommen?

Matthias Matting: Das Internet ist heute so weit Alltagsmedium, dass ein Buch, das online nicht zu finden ist, im Grunde nicht existiert. Das weiß inzwischen aber jeder Autor, jeder Verlag. Deshalb ist es schwer, für ein neues Buch noch Aufmerksamkeit zu erhalten. Ich denke, dass mir das mit den Postkarten gelungen ist. Und angesichts der "Meltworld" fand ich es spannend, mit der Idee der Verschmelzung von Realität und Phantasie zu spielen. Postkarten, von einer fiktiven Person verschickt... Was Hannah auf Facebook postet und was dann auch im Buch aufgenommen wird, ist ja in Shanghai alles wirklich passiert! Manche Leser waren richtig schockiert, als sie die Links in einen Browser eingegeben haben.

Hannahs Freundeskreis auf Facebook wächst immer noch. Wer mag, kann dort ihr weiteres Leben in Shanghai verfolgen, das in ein paar Monaten vielleicht wieder sehr spannend wird.

Literatopia: Bei so viel Eigeninitiative in Sachen Werbung – liest Du alle Rezensionen, die Du zu „Meltworld Shanghai“ findest? Gab es eine, über die Du Dich besonders gefreut hast? Oder auch eine, über die Du Dich geärgert hast?

Matthias Matting: Ja, ich lese alle, die ich finde. Oft komme ich da auch direkt mit den Lesern in Kontakt – es gab zum Beispiel eine Rezensentin bei Amazon, die ein anderes Bild von Shanghai hat, aber vor fünf Jahren zuletzt dort war. Im März fährt sie wieder hin, und dann bin ich gespannt, ob sie das, was sich nach meinem Eindruck geändert hat, bestätigt. Geärgert habe ich mich bisher über eine einzige Rezension, weil sie nicht sachlich, sondern persönlich argumentiert hat.

Literatopia: Zu „Meltworld Shanghai“ gibt es eine schön gestaltete Homepage und einen interessanten Buchtrailer – hast Du alles selbst entworfen? Und warum ist Deine Homepage www.matting.de eigentlich so trist?

Matthias Matting: Die Homepage zu „Meltword Shanghai“ habe ich selbst gebaut, die Bilder dort (und im Buch) kommen allerdings von Profi-Grafikern, und auch den Trailer habe ich von einem Profi schneiden lassen, der sonst Special Effects für Kinofilme macht. Bei Meltworld Shanghai kam es mir darauf an, dass in keinem Aspekt ein Unterschied zu einem Buch aus einem großen Verlag erkennbar ist. Es gibt, ob berechtigt oder nicht, bei manchen Lesern Vorbehalte gegen unabhängige Autoren, und ich wollte zeigen, dass die Frage nicht lautet "Verlag oder nicht", sondern "gut oder schlecht".
Matting.de ist schon sehr alt, ich war einer der ersten in Deutschland mit eigener Homepage – als ich sie gestaltet habe, war sie sehr modern ;-) Irgendwie bin ich über all meinen Projekten nie dazu gekommen, die Seite mal zu aktualisieren. Am Ende ist sie auch nicht so wichtig, die Bücher sollten im Vordergrund stehen. Immerhin taucht sie durch das schlichte Design bei Google ganz oben auf.

Literatopia: Nun ja, diese Vorbehalte sind größtenteils begründet, wenn man einen Blick auf die zahlreichen unlektorierten Eigenproduktionen wirft. Warum hast Du Dich dennoch entschlossen, „Meltworld Shanghai“ selbst zu publizieren? Und bereust Du den Schritt im Nachhinein oder war es genau das Richtige?

Matthias Matting: Das Geschäftskonzept "Verlag" ist geschichtlich gesehen ziemlich neu, die meistverkauften Bücher aller Zeiten sind "selbstpubliziert". Es entstand, weil es für Autoren komplizierter wurde, den kompletten Produktionsprozess eines Buchs zu beherrschen. Mit der Qualität eines Buches hat das erst einmal nichts zu tun. Inzwischen sind die Prozesse wieder so einfach, dass der Verlag nicht mehr unbedingt gebraucht wird. Es gibt keine Ressource, die einem unabhängigen Autor fehlt, auf die nur ein Verlag Zugriff hat. Verlage sind optional. Wer als Autor am liebsten nur schreibt, wird mit einem Verlag glücklich. Wer sich auch für Marketing, Design usw. interessiert, kann alle Dienstleistungen einkaufen, und zwar zu denselben Konditionen wie ein Verlag. Auch das wollte ich mit Meltworld Shanghai zeigen, und ich denke, das ist gelungen.

Wenn man sich etwa die Top 100 im eBook-Bereich ansieht, merkt man, dass da unter den Self Publishern längst eine Professionalisierung eingesetzt hat. Unlektorierte Eigenproduktionen finde ich da nicht mehr. Schlechte Bücher gab und gibt es schon immer, auch aus Verlagen. Um so wichtiger sind glaubwürdige Plattformen wie Literatopia, die dem Leser dabei helfen, die Spreu vom Weizen zu trennen. Ihr (und eure Kollegen) werdet in Zukunft die Funktion übernehmen, die bisher die Verlage innehatten. Ich denke, 2013 wird DAS Jahr des Self Publishing werden. Ich kenne viele Kollegen, die bisher mit Verlagen gearbeitet haben und nun planen, auch (aber nicht nur!) unabhängig zu publizieren. Zur Leipziger Buchmesse im März wird es übrigens auch einen Buchpreis für Self Publisher geben, bei dem ich in der Jury sitze (www.indie-autor-preis.de, wird Dienstag freigeschaltet, bitte so lange für euch behalten).

 

(Paramount Ballroom, Originalschauplatz aus "Meltworld Shanghai")

 

Literatopia: Vom Physik-Studium zur mystischen Sagenwelt von „Meltworld Shanghai“ – wie kommt ein Naturwissenschaftler zur Phantastik? Und warum erst jetzt?

Matthias Matting: Ich habe mein erstes Geld mit einer Science-Fiction-Geschichte verdient, als ich 14 war – insofern ist es eher eine Rückkehr. Physik habe ich studiert, um etwas ordentliches gelernt zu haben, aber eigentlich erzähle ich gern Geschichten. Das ist als Journalist mein Brot-Job, jeder Artikel ist eine kleine Geschichte, die auf Fakten basiert. Als Amazon 2011 in Deutschland mit KDP (Kindle Direct Publishing) gestartet ist, gab mir das dann die Chance, auch erdachte Geschichten zu erzählen und an das Publikum zu bringen, ohne zeitaufwändig nach einem Verlag zu suchen.

Literatopia: 2011 hast Du für „Reise nach Fukushima“ den Neuen Buchpreis in der Kategorie Sachbuch erhalten. Bei dem Titel denkt man zuerst an die Atom-Katastrophe – wie viel Raum nimmt diese im Buch ein?

Matthias Matting: Das Buch entstand auf einer Recherchereise im Mai 2011 – drei Monate nach dem Tsunami und dem Reaktorunfall. Ich wollte sehen, wie die Menschen mit den Folgen des Unglücks zurechtkommen. Damit nimmt die Katastrophe natürlich den größten Raum ein. Was ich gesehen habe, war zuerst in einer Reportage für mein Magazin (FOCUS) zu lesen. Das hat mir aber nicht gereicht, denn wie mir viele Menschen dort erzählt haben, haben Unkenntnis und Vorurteile der Europäer ihnen das Leben zusätzlich erschwert. Selbst in Kyoto, 1000 Kilometer südlich von Fukushima, hat mir eine Bürgermeisterin erklärt, wie sehr die Katastrophe die Stadt belastet – weil die Touristen ausblieben. Die Menschen hatten Verwandte und Freunde verloren, einen ganzen Landstrich an die Verseuchung, und dann nehmen wir ihnen (aus Unkenntnis und Angst) auch noch ihre Einkunftsmöglichkeiten. Von dem Buch habe ich mir mehr Wirkung und Aufklärung versprochen, und wegen des Preises hat das ja auch geklappt.

Literatopia: Wie hast Du die Japaner erlebt? Und magst Du uns vielleicht eine kleine Anekdote aus „Reise nach Fukushima“ erzählen?

Matthias Matting: Für Anekdoten war es damals noch zu früh. Es war keine leichte Reise. Viele Straßen waren noch gesperrt, die Orte an der Küste lagen in Trümmern. Es war ein ständiges Schwanken zwischen Erstaunen und Entsetzen. Ich kannte ja die Bilder, die kurz nach der Katastrophe entstanden waren. Schon drei Monate später hatten die Japaner enorm viel geleistet. Sie waren erstaunlich solidarisch, und gleichzeitig hatten sie wohl erstmals den Glauben an die starke Zentralmacht in Tokyo verloren. Denn die hat in der ersten Zeit nach Eindruck der Menschen, die ich getroffen habe, in vieler Hinsicht versagt. Trotzdem haben sich die Japaner nicht entmutigen lassen und auch ohne Hilfe von oben angefangen, den Schutt wegzuräumen. Ich war ein Jahr danach noch einmal in der Gegend, und die Küste war kaum wiederzuerkennen. Dann gab es auch wieder Lächeln in den Gesichtern und den Stolz auf das Erreichte.

Literatopia: Als Journalist hast Du bereits für Computerzeitschriften geschrieben, für den Playboy oder auch für Baumeister – wirkt auf den ersten Blick sehr verschieden. Hast Du einfach verwandte Themen in verschiedenen Magazinen platziert oder bist Du so vielseitig interessiert, dass Du über alles Mögliche schreiben kannst?

Matthias Matting: Es hilft natürlich, wenn man sich für ein Thema persönlich interessiert. Aber als Journalist kann ich im Grunde über alles schreiben. Es geht immer um Geschichten. Wer sind die Hauptpersonen, was passiert wann, wo und warum? Das kann ich recherchieren und dann aufschreiben. Anders als beim Roman müssen die Fakten stimmen. Damit die Recherche im Alltag flotter geht, spezialisiert man sich mit der Zeit auf manche Themen. Anderen ist man durch die Ausbildung nahe, oder eben durch privates Interesse, bei mir zum Beispiel Tango und Tanz allgemein – das dürfte auch in „Meltworld Shanghai“ erkennbar sein. Das Thema Fukushima kam zum Beispiel eher auf mich zu als ich auf das Thema, weil ich Physik studiert hatte und mich mit Atomkraftwerken und Radioaktivität auskannte. Das ist eine sehr spannende Seite an diesem Beruf. Wenn plötzlich morgen zwei Kollegen krank werden, die über Umstandsmode oder Schokolade schreiben sollten, und ich habe zufällig gerade Zeit, dann recherchiere ich womöglich morgen selbst zu diesem Thema und lerne wieder etwas dazu.

Literatopia: Musstest Du Dich auch mal einem Thema widmen, das Dir überhaupt nicht lag? Kämpft man sich da verbissen durch oder entdeckt man vielleicht gerade durch etwas Neues, das einen nachhaltig begeistern kann?

Matthias Matting: Wenn mir ein Thema gar nicht zusagt, kann ich es durchaus auch ablehnen. Das ist mir aber bisher nicht passiert. Am nächsten kam dem vielleicht mal ein Artikel für einen Studienführer zum Studiengang Elektrotechnik. Aber selbst da war spannend zu sehen, wie sich zum Beispiel Fachhochschulen über die Jahre verändert haben.

Literatopia: Würdest Du sagen, der Journalismus unterstützt Dich beim kreativen Schreiben, vielleicht durch den täglichen Umgang mit Texten? Oder kann er auch hinderlich für die Kreativität sein?

Matthias Matting: Kreativität ist eindeutig Übungssache. Durch den Journalismus habe ich jede Menge Übung, insofern unterstützt er mich. Ich schreibe in der Woche beruflich vielleicht 20.000 Zeichen. Hinderlich ist er nur dann, wenn er keine Zeit für die Arbeit an erdachten Texten lässt. Deshalb teile ich meine Arbeitszeit inzwischen auf.

Literatopia: Wie sieht Deine Arbeitsteilung konkret aus? Und wie planst Du einen Roman wie „Meltworld Shanghai“? Manche Autoren verteilen Zettel in der Wohnung, andere pflegen Dateien mit Infos rund um Personen und Schauplätze – was machst Du?

Matthias Matting: Ich habe jede Woche einen Arbeitstag für meine eigenen Projekte reserviert, in den heißen Phasen kommt dann noch viel Nachtarbeit dazu. Meine Recherchen verwalte ich komplett digital. Ich benutze die Autoren-Software Scrivener, die dafür sehr gut geeignet ist.

Literatopia: Bereits in Deiner Schulzeit konntest Du mit Veröffentlichungen aufwarten – um was handelte es sich dabei? Eigene Geschichten? Oder eher journalistische Beiträge?

Matthias Matting: Die Geschichten kamen zuerst. Während des Studiums habe ich dann eine Art Fanzine zu einem der ersten Home-Computer, zum Commodore 64, gemacht. Das war anscheinend so gut, dass es mir den Weg zu einer Computerzeitschrift eröffnet hat. Ich muss ergänzen, dass ich mein Physikstudium abgeschlossen habe, als gerade keine Physiker gebraucht wurden. Da gibt es ja einen mehrjährigen Zyklus... Wäre es anders gewesen, wäre ich jetzt vermutlich Quantenphysiker, das ist derzeit ein wirklich spannendes Gebiet (darum habe ich dazu auch ein Buch geschrieben ;-) ).

Literatopia: Wenn Du Zeit zum Lesen findest, zu welchen Genres greifst Du? Und hast Du vielleicht so etwas wie ein Lieblingsbuch / einen Lieblingsautor?

Matthias Matting: Den einen Lieblingsautor oder das Favoriten-Genre habe ich nicht. Ich mag es, wenn sich in einer Geschichte Welten (und gern auch Genres) vermischen. Mit 18 fand ich den magischen Realismus der Lateinamerikaner großartig. Später dann etwa Haruki Murakami – wer aufmerksam ist, erkennt in „Meltworld Shanghai“ vielleicht eine Struktur von "1Q84" wieder. Im Moment lese ich gerade Walter Moers' "Das Labyrinth der Träumenden Bücher", auch die anderen Zamonien-Romane habe ich alle durch. Moers hat so eine absurde Phantasie, das gefällt mir. Ich hatte (obwohl mit Star Trek aufgewachsen) aber auch mal eine Perry-Rhodan-Phase, ist noch gar nicht so lange her ;-)

Überhaupt habe ich viel SF gelesen. Arthur C. Clarke, die Hyperion-Saga von Dan Simmons, Warhammer-40.000-Romane, Stanislaw Lem... Und nachdem ich mich – wegen des Hypes – lange geweigert hatte, Harry Potter anzurühren, habe ich dann doch mal alle sieben Bände in einem Rutsch gelesen und hatte viel Spaß daran. Darf ich auch ein paar Computerspiele nennen? Die haben inzwischen so gute Geschichten zu bieten, dass ich da keinen Qualitäts-Unterschied zu einem Roman mehr sehe, etwa bei Serien wie Mass Effect, Halo, Fallout (mein Favorit), Oblivion ...

Literatopia: Wie geht es nun nach „Meltworld Shanghai“ weiter? Wird es weitere phantastische Bücher von Dir geben? Oder widmest Du Dich wieder anderen Themen?

Matthias Matting: In ein paar Tagen erscheint mein Thriller 被杀 - Bèishā - Getötet (www.beisha-getoetet.de oder www.facebook.com/beisha.getoetet). der ebenfalls in Shanghai spielt. Ja, die Stadt hat mich wirklich fasziniert, das muss ich zugeben. Hier geht es primär um die dunkle Seite Shanghais, mit einer ungewöhnlichen Ermittlerin als Hauptperson.

Aber Hannah möchte ich auch gern wieder treffen. Ihr Vater hat ihr schon erzählt, dass er ein interessantes Job-Angebot aus einer anderen Großstadt in einem anderen aufstrebenden Land hat. Also schon wieder umziehen? Außerdem ist der Grundkonflikt der Meltworld noch nicht gelöst ... Auf Hiro kommt da wohl so einiges zu.

Literatopia: Herzlichen Dank für das schöne Interview!

Matthias Matting: Und vielen Dank für die spannenden Fragen!

 

(Moller-Villa, Originalschauplatz aus "Meltworld Shanghai")

 


Autorenfoto und Bildmaterial aus "Meltworld Shanghai": Copyright by Matthias Matting

Autorenhomepage: www.matting.de

Homepage zum Roman: www.meltworld-shanghai.de

Rezension zu "Meltworld Shanghai"


Dieses Interview wurde von Judith Gor für Literatopia geführt. Alle Rechte vorbehalten.