Blue Exorcist Band 4 (Kazue Kato)

KAZÉ (August 2012)
Originaltitel: Ao no Exorcist
Taschenbuch, 200 Seiten, 6,50 EUR
ISBN: 978-2889210282

Genre: Mystery / Action / Humor


Klappentext

Während die meisten Schüler in die Sommerferien gehen, nehmen Rin und seine Freunde an einem Trainigscamp teil. Wer besteht, darf bald an echten Missionen teilnehmen. Das Zielobjekt zu finden und ins Lager zu bringen erfordert Teamarbeit, Talent, und mehr als ein bisschen Magie. Rin muss endlich lernen, sich nicht nur auf sich selbst zu verlassen. Derweil zieht der undurchsichtige Mephisto weiter im Hintergrund die Fäden.


Rezension

Rin hat seine teuflischen Kräfte immer noch nicht unter Kontrolle: Als Shiemi im Wald von dämonischen Motten angegriffen wird, setzt er seine blaue Flamme ein, um diese zu vernichten. Sein Mitschüler Bon hat das satanische Feuer gesehen, wurde aber glücklicherweise so stark geblendet, dass er Rin nicht als Ursache erkennt. Währenddessen hat der erste eine der Laternen gefunden, die die angehenden Exorzisten im Wald suchen und zum Camp bringen sollten. Und wieder einmal müssen die Adepten erkennen, dass sie im Team arbeiten müssen, um die Aufgabe zu bestehen. Rin und die anderen Schüler wachsen ein Stückchen mehr zusammen – bis Amaimon wieder auftaucht und Rin attackiert ...

Während im dritten Band Rins Mitschüler nur am Rande eine Rolle spielten, treten sie im vierten Band wieder in den Vordergrund und der Leser erlebt die bunte Truppe in Aktion. Dieses Mal erkennen sie von selbst, dass Teamwork an erster Stelle steht und einigen sich erstaunlich schnell auf einen gemeinsamen Plan. Rin scheint sich in die Gruppe integriert zu haben und erkennt, dass er nicht alle Probleme alleine lösen muss – bis sein teuflischer Bruder Amaimon alles zunichtemacht. Rin muss sich entscheiden, ob er seine Identität weiter verbergen will oder sie offenbart, um seine Freunde zu beschützen. Letztlich kann sich der aufbrausende Rin nicht beherrschen und tritt eine Lawine an komplizierten Folgen los.

Die Exorzistin Shura hat sich inzwischen dazu durchgerungen, Rin zu trainieren und sein Bruder Yukio scheint sich endgültig auf seine Seite geschlagen zu haben. Diese zwei starken Verbündeten braucht Rin auch, denn der Akademieleiter Mephisto Pheles scheint ein gefährliches Spiel zu spielen und der Vatikan ist dem Sohn Satans auf den Fersen. Der vierte Band gliedert sich dabei in zwei große Themen: Rins Verhältnis zu seinen Mitschülern und die Problematik rund um den Vatikan und Mephisto Pheles. Von manchen Entwicklungen wird der Leser dabei regelrecht überrumpelt und Kazue Kato beweist, dass sie für Überraschungen zu haben ist. „Blue Exorcist“ bleibt hochspannend, auch wenn die Story diesmal etwas unter einem chaotischen Aufbau leidet. Es passiert einfach unglaublich viel auf den zweihundert Seiten.

Leider wird die dämonische Katze, die sich im dritten Band mit Rin angefreundet hat, nicht mehr erwähnt. Auch bleibt für andere offene Handlungsfäden bei den dramatischen Ereignissen keine Zeit. „Blue Exorcist“ hat den Grad an Komplexität erlangt, der es schwierig macht, alles im Blick zu behalten. Dennoch kann man der Geschichte weiterhin gut folgen, auch wenn einige Fragen offen bleiben. Bislang sind sieben Bände in Deutschland erschienen und der achte ist angekündigt. Es gibt also noch viel zu entdecken und nach diesem turbulenten vierten Band ist es umso spannender, was Kazue Kato aus ihrem teuflischen Exorzisten macht. Rin hat sich immerhin das Ziel gesetzt, ein Paladin zu werden – der stärkste Exorzist von allen. Ob ihm das als Sohn Satans wohl gelingen kann?

Zeichnerisch bewegt sich „Blue Exorcist“ konstant auf hohem Niveau, der kontrastreiche Stil passt hervorragend zum Inhalt und zeichnet sich durch besondere Merkmale aus. Mimik und Gestik der Charaktere sind gelungen und insbesondere actionreiche Szenen punkten mit Atmosphäre. Allerdings sah der dritte Band insgesamt ein wenig runder aus, was vor allem daran liegt, dass im vierten Band mehr skizzenhafte Zeichnungen zum Einsatz kommen. Diese passen zwar zu den jeweiligen Situationen, drücken aber den positiven Gesamteindruck etwas.


Fazit

Der vierte Band von „Blue Exorcist“ überrascht mit Wendungen, die man so früh noch nicht erwartet hätte, und schürt damit kräftig Spannung für den weiteren Verlauf der Reihe. Rins aufbrausende Art kostet ihn wieder einmal beinahe den Kopf, trotzdem bleibt der teuflischen Held verdammt sympathisch. Der bislang dramatischste Band des dämonischen Actionmanga.


Pro & Contra

+ überraschenden Wendungen
+ sympathischer, explosiver Protagonist
+ undurchsichtige Gegenspieler
+ actiongeladener Mix aus Mystery und Comedy
+ kontrastreicher Stil mit gelungener Mimik und Gestik

Wertung:

Handlung: 3,5/5
Charaktere: 4,5/5
Zeichnungen: 4/5
Lesespaß: 5/5
Preis/Leistung: 4/5


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