Endlich bei dir in Virgin River (Robyn Carr)

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Verlag Mira, Dezember 2012
Original: Angel’s Peak, übersetzt von Barbara Minden
Band 9 aus Virgin River
TB, 348 Seiten, € 7,99
ISBN 978-3862784905

Genre: Belletristik


Klappentext

Durch die Bars ziehen und Frauen kennenlernen - mehr hat Sean Riordan nicht im Sinn, als er seinen Bruder in Virgin River besucht. Doch dann steht der Pilot auf einmal seiner großen Liebe gegenüber. Beinahe vier Jahre hat er Franci nicht mehr gesehen - und fragt sich jetzt, wieso er damals vor ihr und einer festen Bindung weggelaufen ist. Nur zu gerne würde er der Liebe eine zweite Chance geben. Vor allem auch wegen Rosie, seiner kleinen pausbäckigen Tochter, von der er bis zu diesem Augenblick nichts geahnt hatte. Aber um Francis Vertrauen zurückzugewinnen, braucht es schon ein kleines Wunder - und die Art von Liebe, die Berge versetzt.


Die Autorin

Als Robyn Carr mit Ende zwanzig ihrem Ehemann zu seinen Einsätzen als Air Force- Helikopterpilot folgte, konnte sie ihrem eigentlichen Beruf als Krankenschwester nicht mehr ausüben. So begann sie erst zu lesen und dann selber zu schreiben. Inzwischen sind von der erfolgreichen Bestsellerautorin und Mutter von zwei Kindern über 25 Romane erschienen.


Rezension

Die Riordan Jungs machen es ihrer Mutter wirklich nicht leicht. Erst gehen sie alle zum Militär und werden durch ihren Dienst über den ganzen Erdball verteilt. Dann machen sie auch keine Anstalten, endlich die richtige Frau zu finden, sesshaft zu werden und die lang ersehnten Enkelkinder in die Welt zu setzen. Endlich hat ja Luke den Anfang gemacht und in Virgin River geheiratet. Werden die anderen Brüder nun auch sich einfangen lassen, nachdem sie das Glück in den Lukes Augen haben leuchten sehen? Nichts wünscht sich Maureen Riordan sehnlicher, gibt es doch für sie nach dem Tod ihres Mannes kein anderes Ziel mehr. Immerhin darf sich eine Frau und Mutter über fünfzig doch keine amourösen Gefühle mehr erlauben. Schroff weist sie also jegliche Annäherungsversuche von Noahs älterem Freund zurück – bis sie Francis Mutter kennen lernt, die es doch tatsächlich gewagt hat, im fortgeschrittenen Alter noch eine neue Beziehung einzugehen. Was Maureen ganz schön zum Nachdenken anregt. Aber erst einmal müssen Sean und Franci auf die richtige Bahn gelenkt werden.

Seans Verhalten anfangs war wirklich unmöglich, seine Überzeugung, wenn Franci ihn nur sieht, muss sie ihm doch um den Hals fallen völlig überzogen. Sein Benehmen hat ja schon fast stalkerhafte Züge angenommen, was nicht zu seinem Vorteil gereichte. Aber mit Franci war es auch nicht viel anders, Frauen, die Männern ihre Kinder verheimlichen – wenn auch ihre Gründe teilweise nachvollziehbar sind – gehören nicht gerade zu den beliebtesten Charakteren. Zumindest war sie ja mittlerweile schon auf dem Weg, sich mit ihm in Verbindung zu setzen. Nach dem anfänglichen Schock, seiner Tochter zum ersten Mal in die Augen zu sehen, realisiert er mit verblüffender Ehrlichkeit sich selbst gegenüber dass er es Franci auch nicht gerade leicht gemacht hat, ihm die Schwangerschaft zu gestehen.

Aufdringlich benimmt sich auch Maureen, Seans Mutter, die sofort ihre Koffer packt, nachdem sie von dem Kind erfahren hat, obwohl weder Franci noch Sean es wollen. Auch gibt es hier wieder die typischen Mutter-Kind Konflikte - einerseits fühlen sich die Söhne bei den Besuchen der Mutter bedrängt, deshalb fallen die Besuche spärlich aus. Mit welchem Recht sind sie dann anschließend so empört, wenn sich die Mutter ein neues, spannenderes Leben aufbaut? Und kritisieren an ihrer Partnerwahl herum? Etwas, was sie sich selbst von ihr im höchsten Brustton verbitten. Dürfen nur die Söhne leben, wie sie möchten, die Mutter aber nicht? Man kann nur den Kopf über die Vorhaltungen schütteln, die sich die Kinder ihrer Mutter gegenüber herausnehmen.

Auch die Beziehung von Noah und Ellie entwickelt sich weiter, hier spiegelt sich genau das wieder, was man an einer Dorfgemeinschaft so schätzt. Diese Zugehörigkeit macht neidisch, alle für einen und einer für alle. Bei Not am Mann packen alle mit an, jeder macht das, was er kann. Dabei wird einem richtig warm ums Herz, die Vorteile eines Dorfes, welches zusammenhält, rücken nachdrücklich in den Vordergrund. Selbstverständlich gibt es auf dem Weg dahin kleine Kümmernisse, welche sich fast immer wieder einrenken, auf die typische Virgin River Art. Einzig die überirdisch schönen Frauen überall stören ein bisschen, immerhin sind wir hier nicht in Stepford, ein bisschen mehr Realität würde Virgin River noch besser zu Gesicht stehen.


Fazit

Einen Hidden Baby Plot gibt es dieses Mal in Endlich bei dir in Virgin River von Robyn Carr. Erwachsen und mit viel Selbstkritik lösen Sean und Franci ihre unerwartet aufgetauchten Probleme, die wahre Liebe setzt sich doch immer wieder durch.


Pro und Contra

+ heimelige Atmosphäre
+ realistische Problembewältigung
+ liebenswerte und bekannte Charaktere
+ tiefsinnige Probleme und deren Lösung
+ sich wieder zuhause fühlen
+ viele verschiedene Ereignisse, dadurch wird es nie langweilig
+ auch unangenehme Wahrheiten werden ausgesprochen
+ ständige Perspektivwechsel
+ ein Blich hinter die Fassade mancher Menschen

- stellenweise langatmig

Wertung  sterne4

Handlung: 4/5
Charaktere: 4/5
Lesespaß: 4/5
Preis/Leistung: 4,5/5


Rezension zu "Neubeginn in Virgin River" (Band 1)

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