Die Adler Roms Bd.3 - Buch 3 (Marini)

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Verlag: Carlsen Comics (Februar 2012)
Softcover, 64 Seiten, 12,00 Euro
ISBN-13: 978-3551791924

Genre: Historik, Abenteuer


Klappentext

Marcus und Arminius wuchsen gemeinsam auf; und gemeinsam ertrugen sie die Autorität und eiserne Disziplin einer römischen Erziehung. Sie wurden Freunde und Soldaten; sie wurden zu Brüdern. Doch die Liebe zerbrach Ihren Schwur und Ihre Wege trennten sich. Inzwischen geht ein Gerücht um: Arminius, nach Germanien und in das Land seines Volkes zurückgekehrt, soll eine Rebellion gegen Rom vorbereiten. Wird Marcus, vom Kaiser als Spion entsandt, im Herzen seines Freundes lesen können?


Rezension

„Mein Herz wird immer und an erster Stelle cheruskisch sein! Tyr ist mein Zeuge!“

Die Ereignisse rund um Marcus und Arminius verdichten sich nun immer mehr. Falco kommt seinem (Bluts-) Bruder auf die Schliche und ahnt, dass dieser nicht für, sondern gegen Rom agiert. Obwohl ihm sein Volk noch misstraut, schafft er es doch, sie auf seine Seite zu ziehen. Neben all dem politisch familiären Geschehen, darf Falco sich freuen, dass seine große Liebe Priscilla es geschafft hat, ihn mithilfe ihres treuen Dieners, aufzusuchen. Leider wird auch dieses Glück nicht von langer Dauer sein. Hin und her gerissen zwischen Schlachten, Tod, Liebe und Freundschaft, müssen die einzelnen Akteure nun erkennen, dass es in diesem Falle nur ein füreinander oder gegeneinander geben kann. Ein Kompromiss ist ausgeschlossen. Besondere Brisanz bringen Falcos gelegentliche Visionen in den Verlauf der Ereignisse; denn es ist an ihm herauszufinden, ob dies gute oder schlechte Omen für ihn und somit auch für Rom sind.

„Ich will die Männer in solcher Form, dass sie ohne zu schwitzen das zehnfache ihrer Anzahl an Männern töten können. Du hast drei Wochen. Und wenn ich dich noch einmal betrunken erwische, wartet der Pranger auf dich. Wegtreten!“

Was in den Büchern 1  und 2 vorbereitet und angedeutet wurde, wird hier schon zum Teil ausgeführt. Falco, der sich immer mehr orientieren muss und Arminius, der zwar weiß, auf wessen Seite er kämpfen will bzw. muss, aber zugleich immer noch einen Teil seines Herzens an Rom verschenkt hat. Nicht zuletzt wegen seinem Blutsbruder. Aus beiden Jungspunden sind zwei Anführer geworden, die jeweils ihre eigenen Gefolgsleute und Vertrauten haben. Sie sind die Art von Männern, die zu Beginn einer Schlacht in der ersten Reihe stehen und an ihrem Ende das Feld als Letztes verlassen. Sie wissen, dass es Angelegenheiten gibt, denen sie nachgehen müssen. Wer hier den Kürzeren zieht, wird am Ende nicht nur die Schlacht, sondern auch sein Gesicht verlieren. Arminius hatte lange Zeit den Vorteil Vieles im Geheimen tun und planen zu können; doch auch in seinem riesigen Netz gibt es undichte Stellen. So kommt beispielsweise Falco an sehr interessante Informationen heran. Letztendlich werden sich beide gegenüberstehen und dann entscheidet sich, wer überleben darf.

„Du willst Rom bekämpfen? Nach allem, was es für dich getan hat!“ „Was hat es denn für mich getan? Rom peinigt mein Volk!Varus will ganz Germanien unterwerfen. Und ich werde ihn daran hindern!“

Sowohl Falco, als auch Arminius haben unterschiedliche Motive, die einen gemeinsamen Kern haben: Freiheit und Treue. Beide sind sie ihrem Volk, ihrem Heimatland gegenüber treu ergeben und stehen in dessen Diensten. Arminius Taten an sich sind nachvollziehbar, da er selbst nicht aus Rom stammt. Falco hingegen ist ein gebürtiger Römer und tief verwurzelt in jeglicher, römischer Denkweise. Der Unterschied zwischen ihm und Arminius war zu Beginn, dass Falco eher ein idealistischer Träumer war, der nichts von Gewalt hielt und sich mehr der Liebe gewidmet hatte. Genau das bedeutete Freiheit für ihn, sehr zu Lasten seines Vaters. Arminius, der in Rom ausgebildet wurde, Falco als seinen Blutsbruder und Rom als Teil seines Lebens annahm, wendete sich seinem eigenen Volk zu, da Varus´ Politik nicht die Freiheit und nicht das Rom, das er sich vorstellte, propagierte. Hinzukommt die Auseinandersetzung mit seinem Bruder, nachdem Priscilla diesen zugunsten politischer Machenschaften für einen anderen zurückließ. Letztendlich sind beide ihrer Wege gegangen, doch haben sie nie ganz voneinander abgelassen. Es bleibt nun abzusehen, wie sich das Verhältnis der beiden entwickelt und wer die Attribute Freiheit und Treue besser verstanden hat.

„Schicken wir diese Dämonen zurück in den Tartaros!
"

Zu Marinis Zeichnungen und Szenarien muss man nicht mehr viel sagen, als das, was zu den Vorgänger – Bänden gesagt wurde: Beides ist wieder perfekt aufeinander abgestimmt. Die wunderschönen und atemberaubenden Zeichnungen übermitteln genau die Atmosphäre, die gewünscht ist, um letztendlich den Zeitgeist und die historischen Ereignisse lebhaft zu machen. Die Charaktere beider Protagonisten werden weiterhin ausdifferenziert und nehmen immer mehr an Konturen an. Jeder Strich und jede Sprechblase sind gut gewählt, sodass das epische Geschehen, welches es geschichtlich gesehen nun mal ist, im Hintergrund seiner Wege geht, ohne dem Leser direkt vor die Füße geworfen zu werden. Hier ist es auch besonders wieder das Titelbild, welches sehr gut zum Inhalt passt: Kriegerisch, misstrauisch und doch entschlossen.


Fazit

Mit dem dritten Band der Adler Roms geht eine spektakuläre Geschichte, voller Intrigen, Machen - und Freundschaften weiter, die es alle Mal wert ist, gelesen zu werden. Allein Marinis herausragendes Talent sollte in dem Falle Argument genug sein, Carlsens gut ausgestatteten Softcover – Band nicht mehr aus den Händen gleiten zu lassen.


Pro/ Contra

+ Bonusteil wie gewohnt mit Glossar
+ zeichnerische Qualität lässt nicht nach, im Gegenteil
+ Geschichte und Charaktere nehmen immer mehr Kontur an

Bewertung:

Handlung: 4,5/5
Charaktere: 4,5/5
Zeichnungen: 5/5
Lesespaß: 5/5
Preis/ Leistung: 5/5


Literatopia-Links zu weiteren Titeln von Marini:

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