Blue Exorcist Band 6 (Kazue Kato)

blue exorcist6

KAZÉ (Dezember 2012)
Originaltitel: Ao no Exorcist
Taschenbuch, 210 Seiten, 6,50 EUR
ISBN:  978-2-88921-030-5

Genre: Mystery / Action / Humor


Klappentext

Ein wilder Strudel aus Misstrauen und Verdächtigungen hat den buddhistischen Orden in Kyoto erfasst. Es muss einen Verräter unter ihnen geben. Die Familien Shima und Hojo verdächtigen sich gegenseitig. Der junge Exorzist Suguro ist voller Zorn auf seinen Vater, weil der sich weigert, die Wahrheit zu sagen. Als dann auch noch Rin zwischen die Fronten gerät, explodiert das Pulverfass, auf dem sie alle sitzen.


Rezension

Nachdem die Adepten der Heiligkreuz-Akademie erfahren haben, dass Rin der Sohn Satans ist, haben sie sich von ihm distanziert. Immerhin hat die Ritterschaft Rin noch eine Chance gegeben, zu beweisen, dass er wirklich Exorzist werden und Satan besiegen will. Als die Exorzistenanwärter nach Kyoto reisen, werden sie mit dem Diebstahl des linken Auges eines entsetzlichen Dämons konfrontiert. Der buddhistische Orden war für dessen Bewachung verantwortlich – und nun beschuldigen sich die beteiligten Familien gegenseitig. Dazu gehört auch die Verwandtschaft von Bon, Shima und Koneko. Während die Erwachsenen gegeneinander arbeiten, haben Rin und die anderen Adepten sich wieder etwas angenähert. Als Bon mit seinem Vater streitet, gerät Rin zwischen die Fronten …

Der buddhistische Orden Kyotos ist relativ groß, entsprechend fällt es dem Leser schwer, die Familien und ihre zahlreichen Mitglieder auseinanderzuhalten. Dass sich alle gegenseitig beschuldigen, das mysteriöse Auge gestohlen zu haben, macht die Sache nicht gerade leichter. Teilweise verhalten sich die Exorzistenanwärter erwachsener als ihre großen Geschwister und Eltern, die ziemlich unter Druck stehen. Während die einen von einem Verräter sprechen, echauffieren sich die anderen darüber, dass sie nicht einmal von der Existenz des Auges wussten. Bon ahnt währenddessen, dass sein Vater mehr darüber weiß und will ihn zur Rede stellen, doch dieser schweigt sich beharrlich aus. Auch die Familienverhältnisse der anderen Adepten sind schwierig, vor allem für Koneko, der bereits Familienoberhaupt ist.

Rin bemüht sich weiterhin, seine blauen Flammen zu kontrollieren und übt fleißig, eine einzelne Kerze anzuzünden. Nach wie vor verbrennt er sie jedoch vollständig. Er ist immer noch der aufbrausende, sympathische Teufelskerl, doch im Vergleich zu den ersten Bänden spürt man eine deutliche Veränderung bei Rin. Es scheint, als hätte er sich das Positive seiner chaotischen Art bewahrt und wäre gleichzeitig ernsthafter geworden. Ihm ist bewusst, was auf dem Spiel steht, doch es fällt ihm immer noch schwer, seine Emotionen zu kontrollieren. Und ohne seine Ausbrüche wäre „Blue Exorcist“ nicht dasselbe. Es ist schön zu lesen, dass Rin etwas erwachsener geworden ist, aber ebenso freut man sich, dass er im Kern der liebeswerte Chaot geblieben ist.

Die Animeadaption fand bereits nach der Handlung des fünften Bandes ein spektakuläres Ende, im Manga hingegen verstrickt sich die Geschichte immer tiefer in den Strukturen der Exorzistenschule und des Vatikans. Dabei werden auch Verbindungen zu Rins Ziehvater Fujimoto aufgedeckt und man erfährt, wie dieser an das magische Schwert, das Rins Kräfte bannen konnte, gekommen ist. Nach der eigentlichen Handlung  des sechsten Bandes folgen zwei Bonusgeschichten: In „Der Geisterzug“ erlebt man Rin, seinen Bruder Yukio und ihre gemeinsame Freundin Shiemi in Aktion. Sie sollen einen Geisterzug aufhalten, wobei Yukio bereit ist, die toten Insassen zu opfern. Rin und Shiemi tun jedoch alles, um ihre Seelen zu retten. In der zweiten Sidestory „Kuro auf Abwegen“ begleitet man Rins magischen Diener Kuro – eine ziemlich verfressene Dämonenkatze.

Zeichnerisch hält Kazue Kato ihr Niveau und überzeugt auch dieses Mal mit kontrastreichen und dynamischen Bildern. Zeichenstil und Handlung ergänzen sich perfekt, wobei man im Vergleich zu den ersten Bänden kleine Verbesserungen erkennt. Die Mimik und Gestik der Charaktere wirkt etwas ausgefeilter, die Hintergründe ein wenig detailreicher.


Fazit

Der sechste Band von „Blue Exorcist“ gewährt Einblicke in die familiären Verhältnisse der Adepten und zeigt einen Rin, der zwar immer noch ein liebenswerter Chaot ist, aber spürbar dazugelernt hat. Die Geschichte bleibt spannend und garantiert nach wie vor Lesespaß pur! 


Pro & Contra

+ Rins wird erwachsener, bleibt sich im Kern aber treu
+ spannende Entwicklungen
+ Einblicke in die familiären Verhältnisse der Adepten
+ Zeichenstil und Story ergänzen sich perfekt
+ gelungene Sidestorys
 
- Yukio kommt etwas zu kurz

Wertung:

Handlung: 4/5
Charaktere: 4,5/5
Zeichnungen: 4,5/5
Lesespaß: 5/5
Preis/Leistung: 4/5

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