Mythos Academy - Frostnacht (Jennifer Estep)

Verlag: ivi (März 2014)
Broschiert, 14,99 €, 448 Seiten
ISBN: 978-3492703147

Genre: Jugendbuch/Fantasy


Klappentext

»Hi, ich bin Gwen Frost, Gesprächsthema Nummer Eins auf dem Campus der Mythos Academy. Als Nikes Champion erwartet jeder von mir, stark zu sein, obwohl ich wegen Logan noch immer völlig fertig bin. Wenn ich nur wüsste, dass es ihm gut geht! Aber die Schnitter des Chaos ruhen nicht. Als bei einem Attentat auf mich die falsche Person vergiftet wird, weiß ich genau, was ich tun muss: Um jeden Preis das Gegenmittel besorgen! Doch die Pflanze wächst nur in einer verfluchten Ruine in den Rocky Mountains. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass die Schnitter dort auf mich warten...«


Rezension

Nach folgenschweren Ereignissen, Verhaften, Trug und Tod, sieht Gwen sich nun erneut einer großen Herausforderung entgegen. Denn bei einem Attentat in der Bibliothek der Altertümer soll sie vergiftet werden. Doch stattdessen trifft es jemand anderen. Klar ist: Dies ist definitiv eine Falle der Schnitter. Dennoch muss Gwen alles daran setzen, so schnell wie möglich das Gegengift zu finden. Doch dieses wächst nur an einem einzigen Ort auf der Welt - und in ihrer Ruine sollen Tod und Verderb lauern...

Nach einem grandiosen Vorgänger, kommt Band fünf der Mythos Academy, Frostnacht, wieder etwas langsamer, vorhersehbarer und weniger überraschend daher.  Herrschen zu Beginn noch beste Voraussetzungen zum Ausbau des Potenzials der Geschichte, verlieren sich diese doch schnell in Belanglosigkeiten. Fokus der Storyline ist diesmal ganz konträr ruhig gehalten und stellt den Leser darauf ein,  in weitere Geheimnisse eingehüllt zu werden, sodass einige neue Aspekte auftauchen, welche den roten Faden durchziehen. Und während man eben jener Handlung folgt taucht man wieder trotz einiger Mängel ganz und gar in die begeisterungsfähige Welt der Mythos Academy ein.

Die Figuren selbst, vor allem Gwen und Logan, auch wenn letzterer eher einen geringen Anteil im Roman einnimmt, wirken insgesamt reifer, entschlossener, mutiger. Chaos erhitzt  die Gemüter und bricht sich auch in den Emotionen und Handlungen der Figuren Bahn. Während Gwen sich nicht nur ihrem Liebeskummer, sondern vor allem den Schnittern des Chaos stellen muss, kämpft Logan mit seinen Emotionen und der gescheiterten Übernahme seiner Seele durch Loki. Beide erleben psychischen Druck, welcher sie nicht zuletzt enger zusammenschweißen  lässt, jedoch auch viele Bedenken nach sich zieht, welche beide Figuren in ihrer Entwicklung über die Handlung hinweg deutlich kennzeichnen.
Was sich jedoch kaum ändert ist das klassische Profilbild des Bösen - manchmal kommt es einem wie ein schlechter Scherz vor, wenn Vivian es wieder einmal nicht schafft, Gwen zu töten, dennoch aber den Oberbösewicht raushängen lässt, der  all seine Pläne verrät. Tatsächlich kommen genau solche Situationen nun mehr unglaubwürdig und bedingen hiermit auch die Ausschöpfung des Potenzials der Figuren. Dieses ist definitiv vorhanden, wird jedoch nicht sehr gekonnt aufgegriffen, womit vor allem Nebencharaktere und Antagonisten eine Menge Klischees bedienen.

Zur Handlung selbst lässt sich sagen, dass es diesmal deutlich ruhiger zur Sache geht, auch wenn die ein oder andere actiongeladene Szene für Spannung im Geschehen sorgt. Dennoch - mit Blick auf Hintergrundinformationen, fehlenden Details im roten Faden und dem Augenmerk auf Setting und Atmosphärenaufbau gelegt, schafft die Autorin wieder einmal ein begeisterungsfähiges Grundgerüst, in welchem jeder Charakter der Geschichte seinen Platz findet. Negativ mutet jedoch die (im Vorgängerband kaum vorhandene) Vorhersehbarkeit der Ereignisse auf, welche deutlich den Spannungsbogen der Storyline leiden lassen. Doch auch die Entscheidungen und Handlungen der Figuren sorgen dafür, dass diesmal eine gewisse Blockade vorherrscht, die die Handlung von Grund auf determiniert. Mit fortschreitender Seitenzahl verliert sich dann auch noch das Potenzial unausgeschöpft, einen richtigen Höhepunkt kann man vergeblich suchen und lediglich die Begeisterung und die schiere Neugier auf das Finale der Romanreihe lassen die Hoffnung zu, dass im hoffentlich bald erscheinendem sechsten Band der Reihe wieder das Potenzial der Storyline aufgegriffen und ausgeschöpft  werden kann und die letzten Geheimnisse gelüftet werden.


Fazit

Frostnacht von Jennifer Estep ist zwar deutlich schwächer als sein Vorgänger, strahlt allerdings wieder die gewohnte Begeisterungsfähigkeit der Welt und der Figuren aus. Zusammenziehende Handlungsstränge und der rote Faden der Storyline ziehen sich enger zusammen und machen somit Vorfreude auf den finalen nächsten Band. Fans der sechsteiligen Serie sollten unbedingt dabei bleiben, denn es lohnt sich!


Pro & Contra

+ Begeisterungsfähigkeit
+ Entwicklung Gwen & Logan
+ Zusammenziehender roter Faden
+ Mehr gelüftete Geheimnisse

o Insgesamt ruhiger als sein Vorgänger

- Vorhersehbarkeit der Storyline
- Stereotype Antagonisten
- Einige langatmige Stellen bzw. unnötige Längen
- Verschenktes Potenzial
- Erwartungen wurden nicht vollends erfüllt

Bewertung:

Handlung: 3/5
Charaktere: 3/5
Lesespaß: 4/5
Preis/Leistung: 3/5 


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