Asterix und der Avernerschild - Die Ultimative Edition (René Goscinny, Albert Uderzo)

Verlag: Egmont Comic Collection; (Januar 2012)
Gebundene Ausgabe: 48 Seiten; 19 €
ISBN-13: 978-3770435197

Genre: Humor


Rezension

Ein unmenschlicher Schrei gellt durch das wohl bekannte, kleine, gallische Dorf. Schnell versammelt sich alles beim Dorfhäuptling Majestix, der die Ursache hierfür ist. Denn er ist zu seinem Körper nicht gerade freundlich. Jahre der Völlerei fordern ihren Tribut und nun sorgt die geringste Berührung des Bauches dafür, dass er vor höllischen Schmerzen aufschreit. Nur eins kann helfen und so verdonnert Miraculix den Dorfhäuptling zu einer Kur im Avernerland. Natürlich wird er auf dem Weg von Asterix und Obelix begleitet, die in diesem Fall mehr Reisekumpane als Leibwächter sind. Bei ihrem Ziel angekommen, beschließen die Beiden zunächst, bei ihrem Chef zu bleiben, allerdings ohne die Kur und damit verbundene Diät mitzumachen. Und so kommt es, wie es kommen muss, sie werden aus der Anlage hinausgeworfen.
Ein Glücksfall, wie sich herausstellt. Die Römer führen schließlich wieder hinterlistiges im Schilde. Cäsar hat beschlossen einen Triumphzug durch Gergovia abzuhalten mit dem Schild des Vercingetorix. Dummerweise ging der verloren und nun befinden sich die Römer auf fieberhafter Suche nach ihm. Ein Wettkampf mit sehr überraschendem Ende bricht zwischen Asterix, Obelix und den Römern aus. In dem der römische Tribun Tullius Firlefanzus eine große und gewichtige Rolle spielt.

Nach jedem Reiseabenteuer folgt in der Regel ein Dorfabenteuer der beiden gallischen Freunde und im weitesten Sinne trifft dies auch auf Asterix und der Avernerschild zu. Asterix als Legionär hat die Beiden bis nach Afrika geführt und so kann der vorliegende Band durchaus als Dorfabenteuer durchgehen, zumal sich alles auf einem eng begrenzten Raum in Gallien abspielt. Nämlich in der Auvergne, Heimatland der Averner. Der Grund dürfte natürlich darin liegen, dass Vercingetorix eben aus dem Stamm der Averner stammte.

René Goscinny zeigt mal wieder, welch großer Autor er gewesen ist. Der Beginn, der auf elegante Weise schließlich mit dem Ende und der Geschichte verknüpft wird, ist der Auftakt in ein Abenteuer, welches vor Humor und Witz sprüht und gleichzeitig eine spannende Handlung präsentiert, die an einen Krimi und einen Wettlauf gegen die Zeit erinnert. Denn Asterix und Obelix müssen den Schild des Vercingetorix vor den Römern finden, die alles daran setzen diesen zu finden.
Dabei schicken die Römer wohl den unfähigsten aller Legionäre vor, durch den die Römer ausnahmsweise in einem Asterixabenteuer glänzen dürfen.
Es gibt zudem viele Running Gags. Einer ist die eher als außergewöhnliche zu bezeichnende Aussprache der Averner.

„Alscho, ihr bleibt bei unsch?“
„Mit Vergnügen, aber heute sorgen wir fürs Essen!“
„Ja, wir jagen ein paar Wildschauen!“
„Ein paar wasch?“
„Wildsauen!“
„Ah!Wildschauen.“

Ein weiterer, die immer wiederkehrende Verleugnung von Alesia. Frankreich hat eben auch sein Bielefeld.

Alesia? Ich kenne kein Alesia! Ich weiß nicht, wo Alesia liegt! Niemand weiß, wo Alesia liegt!

Insgesamt gesehen bekommt der Leser also ein Abenteuer auf aller höchstem Niveau geboten, in dem Asterix und Obelix ein weiteres mal glänzen. Obelix hat dabei die Lacher auf seiner Seite. Allein sein Sprung ins Wasserbecken kann so manchem vor Lachen Tränen in die Augen treiben und die angeschwärzten Römer im wahrsten Wortsinne liefern mit einem Cäsar, der einfach nur noch den Mantel des Schweigens über das entstehende Chaos breiten will, ein wahres Feuerwerk des Humors.

Albert Uderzo hat hier seine Zeichenkunst absolut perfektioniert. Asterix und Obelix sehen so aus, wie sie jeder kennt und liebt. Seine Bilder sprühen vor Witz und laden zum Entdecken ein. Sie sind pointiert und Gesichter und Körperhaltungen einfach genial auf die Handlung abgestimmt. Besser können die Gallier nicht dargestellt werden. Die Restaurierung hat den Zeichnungen gut getan. Alles erstrahlt in neuem Glanz und kitzelt so, auch noch das Letzte aus den Zeichnungen heraus.

Weiterhin gilt: Die Ultimative Edition trägt ihren Namen zurecht. Das übergroße Format und die leuchtenden Farben machen Asterix und der Avernerschild zu einem Prachtstück.


Fazit

Asterix und der Avernerschild gehört zur großen, legendären Ära der Asterix-Abenteuer. Witz, Handlung, Humor und Zeichnungen, hier sitzt alles perfekt.


Pro & Contra

+ Alesia? Ich kenne kein Alesia!
+ Majestix auf Diät
+ angeschwärzte Römer

Bewertung:

Handlung: 5/5
Charaktere: 4/5
Humor: 5/5
Lesespaß: 5/5
Preis/ Leistung: 5/5


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