Rezensionen im Juli (2014)

Liebe LeserInnen,

die Zeit rast und schon ist der Juli wieder vorbei gewesen. Sommerliche Temperaturen luden zu vielen anderen Dingen ein, aber unsere Redaktion hat auch im siebten Monat des Jahres wieder ein wenig gelesen und natürlich auch zahlreiche Rezensionen für euch geschrieben. In unserem Rückblick haben wir nun wieder die wichtigsten Titel für euch zusammengestellt.
Viel Spaß beim Lesen und Stöbern!



Belletristik

“The Spooky Verona Freak Show“ ist eine erstaunlich spannende Geschichte über die Probleme einer Band, einen Bassisten und schlussendlich sich selbst zu finden. Bianca Stücker weiß fantastisch mit Worten umzugehen und überzeugt nicht nur durch frischer Bilder und witzige Dialoge, sondern vor allem durch einzigartige Charaktere voller Macken und Schrullen, die man einfach nur lieben kann. Zwischendurch lockern Bilder aus dem Bandleben die Geschichte auf. Beste Unterhaltung auf hohem Niveau!

“Die Nacht, als Gwen Stacy starb“ erfreut den Leser mit einem phantastischen Road-Trip, einer berührende Lovestory und einer grandiosen Erzähltechnik, die trotz oder gerade wegen der Perspektiven- und Zeitwechsel begeistert. Sarah Bruni platziert jedes Storyelement an der richtigen Stelle und hält die Spannung konstant hoch. Ein wundervoller Roman über die seltsamen Wege der Liebe, über die Überwindung der Vergangenheit und den Einfluss von Kindheits-Helden – unbedingt lesenswert!

Dark Fantasy

“Engel der Nacht“ von Becca Fitzpatrick ist ein wundervoller Serienauftakt, der gerade genug offenbart, um den Leser anzufüttern und ihn neugierig auf weitere Romane um Nora und Patch zu machen. Atmosphäre, Charaktere, sprachliches Niveau und optische Aufmachung verbinden sich hier zu einem Lesegenuss, den Erstlingswerke nur selten bieten können.

Fantasy

Viel Lärm um nichts – auch im zweiten Teil der Tore zur Unterwelt hält Sam Sykes leider an seiner ausschweifenden Struktur fest. Obwohl die Kämpfe weniger Platz als im Vorgängerband haben, enthält auch “Dunkler Ruhm“ viel zu viele Längen und inhaltlose Dialoge, als dass man hier von wirklich guter Unterhaltung sprechen kann. Einige Höhen machen das Durchhalten leichter, doch am Ende überwiegt der Zweifel, ob man sich Band 3 wirklich auch noch zu Gemüte führen sollte.

Dieses von Panini herausgegebene Buch von Matt Burns und Doug Alexander ist eine perfekte Mischung zwischen Comic, Game und Roman. Was hier an Arbeit drin steckt, ist unglaublich. Faszinierend wie akribisch gearbeitet wurde, um das Blizzard-Universum aufzustocken. Fans und Nicht-Fans werden automatisch in den Bann der Chronik gesogen. Wer behauptet, dass die rund 40 Euro zu viel wären, der versteht wahrlich nicht viel von Kunst und dem Schweiß, der dahinter steckt. “Die Tyrael Chronik“ ist ein in sich geschlossenes Gesamtpaket, das dann doch nur ein kleiner Teil eines Großen und Ganzen ist. Zugreifen, zugreifen, zugreifen!

Horror / Mystery

Trotz atmosphärisch dichter Handlung, tollen Ideen und ausgezeichnetem Schreibstil überzeugt “Katzendämmerung“ von arthur Gordon Wolf nicht wirklich. Der Roman enthält zu wenig glaubhafte Emotionalität, zu viele unlogische Entwicklungen und Charaktere, zu denen man als Leser keine Beziehung aufbauen kann, weil ihr Verhalten selbst für Genre-Verhältnisse über weite Strecken einfach nicht mehr nachvollziehbar ist.

Science Fiction

Sicher nur etwas für wirklich große Star Wars- und/oder Shakespeare-Fans, kann “Fürwahr eine neue Hoffnung“ von Ian Doescher gut unterhalten. Wer gerne ungewöhnliches in dieser Richtung liest, kann zugreifen.

“Monument 14“ von Emmy Laybourne bietet weder nervenzerfetzende Spannung noch übermäßig viel Action, auch ist der Stoff nicht wirklich neu. Den Leser erwartet mit dieser Jugend-Dystopie keine überragende, dafür aber solide Unterhaltung mit Themen, die schwerpunktmäßig klar erkennbar auf ein jugendliches Publikum ausgerichtet sind. Für erwachsene Leser ist der Plot wahrscheinlich eher weniger geeignet.

Thriller

Die Lying Game-Serie von Sara Shepard läuft langsam in den Hafen ein. “Lying Game - Sag mir erst, wie kalt du bist“ liefert kaum etwas Neues und kann nur zum Ende hin Spannung erzeugen. Für Fans von Sara Shepard sicherlich lesenswert, Interessierten reicht aber auch Band 1-2 und 6.

Comic

“Silver Surfer: Parabel“ ist genau das Meisterwerk, welches bei einer Zusammenarbeit von Stan Lee und Moebius zu erwarten war. Etwas sperrig, nicht einfach, komplexer in der Handlung als ein normaler Superheldencomic und gleichzeitig einfacher und zielstrebiger.

Oftmals sind Fortsetzungen ungern gesehen, da sie schwächeln und nichts mehr zu erzählen wissen. Marini wird immer besser und macht mit seinen “Die Adler Roms“ Lust auf mehr. Dieser Reihe wünscht man gut und gerne noch einige Bände. Ein Kauf des vierten Bandes ist fast schon Pflicht.

Manga

“Last Game“ von Shinobu Amano ist witzig, romantisch und bietet eine schön erzählte Geschichte. Die Protagonistin allein mag mit ihrer kalten Art etwas stören, aber im Gesamtbild der Geschichte ist sie glaubhaft. Der Protagonist zeigt dafür eine sehr schöne Entwicklung und lässt die Story lebendig wirken.

“Totally Captivated“ von Hajin Yoo begeistert die Leserschaft mit viel Humor und einem heißen Protagonisten-Gespann, das kaum gegensätzlicher sein könnte. Der emotionale und verdammt hübsche Ewon trifft auf den arroganten und verführerischen Mokyuul, dessen finstere Ausstrahlung nicht nur Ewon in den Bann zieht. Klingt soweit etwas oberflächlich, ist es aber nicht – Totally Captivated hat durchaus Substanz und verspricht spannende Entwicklungen. Ein toller Auftakt, der die Leser – dem Titel entsprechend – komplett fesselt!

Sachbuch

Der Psychotherapeut Andreas Knuf bietet mit “Ruhe da oben! Wege zu einem gelassenen Geist“ kein typisches Selbsthilfebuch, das einem das Blaue vom Himmel verspricht. Vielmehr dient es der Aufklärung, warum unser Geist immer wieder auf Abwege gerät, rast, uns mit Sorgen und Ängsten quält. Es bietet verständlich erklärte Aufklärung über die Vorgänge da oben und Anstöße zur Besserung, von denen sicherlich jeder etwas mitnehmen kann.



Es war wieder ein bunter Monat, in dem wir einmal mehr fast alle gängigen Genres bedienen und euch hoffentlich zahlreichen Stoff zum Stöbern und für die eine oder andere Kaufentscheidung liefern konnten. Wem der Rückblick noch nicht ausreicht, der kann wie immer jederzeit selbst einen Blick in unsere Rezensions-Übersicht werfen. Auch im August erwarten euch wieder zahlreiche Buchbesprechungen, darunter einige sehnsüchtig erwartete Reihenabschlüsse und so mancher Geheimtipp.

Seid also gespannt und genießt den Sommer,
euer Literatopia-Team