Legend III – Berstende Sterne (Marie Lu)

Loewe-Verlag, 1. Auflage Juli 2014
Originaltitel: Champion
Aus dem Amerikanischen von Sandra Knuffinke und Jessica Komina
HC mit SU und LB, 448 Seiten
17,95 € (D) | 18,50 € (A)
ISBN: 978-3-7855-7492-8
Leseprobe

Genre: Jugend-Dystopie


Klappentext:

Machen sie ihre Drohungen wahr, wird das zahllose unschuldige Menschen das Leben kosten. Und das könnten wir verhindern, indem wir ein einziges Leben aufs Spiel setzen.

Day und June haben so viel geopfert für die Republik und füreinander. Nun scheint das Land endlich vor einem Neubeginn zu stehen. June arbeitet mit dem Elektor und führenden Politikern zusammen, während Day einen hohen Rang beim Militär bekleidet. Keiner der beiden hätte die Umstände vorhersehen können, unter denen sie wieder zusammenfinden. Gerade als ein Friedensabkommen unmittelbar bevorsteht, drohen Anschuldigungen einen erneuten Krieg heraufzubeschwören. Um das Leben tausender Menschen zu retten, soll June nun Day darum bitten, das zu opfern, was ihm am meisten bedeutet ...

Das packende, actionreiche Finale der New-York-Times-Bestseller-Trilogie! Im Abschlussband der Dystopie treffen große Hoffnung und große Verzweiflung aufeinander und bis zuletzt bleibt völlig offen, ob ein Happy End für Day und June und ihre große Liebe möglich ist.


Rezension:

Nach ihrer letzten Begegnung, die ein ziemlich unschönes Ende nahm, sind Day und June recht schnell gezwungen, sich wiederzusehen und zusammen zu arbeiten. Denn obwohl sich für die Republik und die benachbarten Kolonien augenscheinlich alles zum Guten entwickelt hat und ein neues Friedensabkommen in den letzten Verhandlungszügen steht, kann ein gefährliches Gerücht sehr schnell alles zum Einsturz bringen, worauf in den letzten Monaten alle hingearbeitet haben. Ein gefährliches Virus kommt in den Kolonien zum Ausbruch und natürlich wird die Republik dafür verantwortlich gemacht. Und der einzige Weg, endlich den ersehnten Frieden zu erhalten und zu festigen, geht über Eden, Days kleinen Bruder. Denn er ist der einzige, der dem Virus bereits ausgesetzt war und es nur mit Mühe überlebt hat. Noch immer befindet er sich auf dem Weg der Genesung, und nun soll er sich der Wissenschaft zur Verfügung stellen, um endlich ein wirksames Gegenmittel zu finden, mit welchem dann der Frieden mit den Kolonien erkauft werden kann. June steht vor der schweren Aufgabe, Day diese Tatsache bewusst zu machen und ihn um diesen Gefallen zu bitten – ausgerechnet Day, der durch die Republik schon viel zu viele Entbehrungen ertragen und Verluste erleiden musste. Dass zwischen den beiden immer noch ein echtes Gefühlswirrwarr herrscht, macht diese Aufgabe nicht unbedingt einfacher. Beide müssen entscheiden, wie viel der Frieden ihnen wert ist und was zu opfern sie noch bereit sind.

Das große Finale der Legend-Trilogie gehört sicher zu den heißersehntesten Neuerscheinungen in diesem Jahr – die Geschichte um Day und June hat viele Leser gefunden und die meisten von ihnen fieberten dem Abschlussband nach dem fiesen Ende des zweiten Teils entgegen. Mit Berstende Sterne hat das lange Warten nun ein Ende gefunden und sicherlich ist auch der Abschlussband wieder ein zweischneidiges Schwert. Man möchte einerseits unbedingt wissen, ob das ungleiche Paar es wohl zu einem Happy End schaffen wird, auf der anderen Seite soll die Geschichte aber auch nicht zu Ende gehen, weil man sich dann von den liebgewonnenen Charakteren verabschieden muss. Trotzdem dürften nur wenige Anhänger wirklich in der Lage sein, das Lesen hinauszuzögern, denn schließlich siegt doch die Neugier. Schnell werden die ersten Kapitel gelesen und dann scheint ein Aufhören nicht mehr möglich zu sein. Marie Lu gibt sich redlich Mühe, im Trilogie-Abschluss noch einmal aus den Vollen zu schöpfen und dem Leser einfach alles zu bieten, was möglich ist. Und das ist einiges – den Leser erwarten nicht nur viele Gefühle, sondern auch zahlreiche politische Verwirrungen und auch kämpferische Auseinandersetzungen kommen keineswegs zu kurz. Es scheint, als würde die Autorin hier noch einmal alles herausholen, was sie bereits in den ersten beiden Bänden unter Beweis gestellt hat. Weitere Hintergründe werden aufgedeckt und so manche unerwartete Wendung kann für Überraschung sorgen. Vor allem ist für den Leser natürlich wichtig zu erfahren, wie es letztendlich mit Day und June als Liebespaar ausgehen wird, und gerade hier hält sich Marie Lu bis zum bitteren Ende sehr bedeckt. Ob der finale Abschluss tatsächlich zufriedenstellend ist, muss jeder Leser selbst entscheiden – manch einer könnte hier durchaus das Gefühl haben, dass die Geschichte sehr konstruiert beendet wird, andere hingegen sind möglicherweise dankbar für das relativ offen gehaltene Ende.

Dass das Universum, in welchem die Legend-Trilogie spielt, gut durchdacht ist und viele Möglichkeiten für weitere Geschichten bietet, ist wohl unumstritten. Gerade die politischen Belange lassen zahlreiche Weiterführungen zu, sodass man vielleicht auf den einen oder anderen Ausleger hoffen darf. Die Story um Day und June findet in Berstende Sterne einen angemessenen und passenden Abschluss, der dem Leser trotz einiger Verwirrspiele doch recht eindeutig serviert wird, doch neben den beiden Hauptprotagonisten konnten auch andere Charaktere durchaus Herzen gewinnen und haben vielleicht eine eigene Geschichte verdient. Ob Marie Lu mit dem Gedanken spielt, die bereits geschaffene Welt weiter zu nutzen und anderen Personen ebenfalls eine eigene Stimme zu geben, bleibt abzuwarten. Dass man nicht zum letzten Mal von der Autorin gelesen hat, scheint allerdings völlig außer Frage zu stehen. Auch wenn nicht alle Leser zu hundert Prozent überzeugt werden konnten, kann man sich sicher sein, dass weitere Bücher aus der Feder Marie Lus auf großen Anklang stoßen werden und sich die Leserschaft sicherlich mit weiteren Titeln immer mehr vergrößern würde. Es bleibt also abzuwarten, was aus dem Erfolg der Legend-Trilogie noch gemacht wird. Fakt ist allerdings, dass neuer Lesestoff mit Sicherheit sehr gerne gesehen werden wird.


Fazit:

In Berstende Sterne holt Marie Lu noch einmal alles aus ihrer Geschichte raus und fordert ihren Protagonisten alles ab. Das große Finale der Legend-Trilogie bietet dem Leser wieder zahlreiche Höhepunkte und liefert so ein erneutes Auf und Ab der Gefühle. Nachdem der Auftakt noch nicht hundertprozentig überzeugen konnte und der zweite Band einiges an Erwartungen übertroffen hat, rundet der Abschluss nun alles recht sauer ab und macht die Trilogie letztendlich doch noch zu einem soliden Genre-Renner. Es ist keine Geschichte, die man unbedingt gelesen haben muss, aber doch eine, die durch kleine Details überzeugen kann und durchaus lesenswert ist.


Wertung:

Handlung: 3,5/5
Charaktere: 4/5
Lesespaß: 4/5
Preis/Leistung: 4/5


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Zur Rezension von „Legend II – Schwelender Sturm“

Tags: Jugenddystopie, Marie Lu