Misha Blair (16.09.2014)

Interview mit Misha Blair

misha blairLiteratopia: Hallo, Misha! Erzähl uns doch zuerst etwas über Dich: Wer bist Du und was schreibst Du?

Misha Blair: Hallo, liebe Judith und liebe Leser! Vielen lieben Dank für die Einladung zum Interview.

Ich schreibe bevorzugt im phantastischen Genre. Ob nun SciFi oder Urban Fantasy, die romantische Komponente nimmt  dabei immer einen großen Stellenwert in meinen Romanen ein.

Neben dem Schreiben bin ich in der Medizinbranche tätig. Ich bin verheiratet und habe eine Tochter. Wenn ich nicht schreibe, dann findet man mich nicht selten auf Konzerten oder  auf Reisen.

Literatopia: Kürzlich ist „Time Agent“ von Dir erschienen. Was erwartet interessierte Leser?

Misha Blair: Den Leser erwartet in erster Linie  ein Liebesroman.  Der Held,  Elijah, kommt aus der der Zukunft , doch der Handlungsort ist die Gegenwart.

Ich würde es als Romantic Thrill mit SciFi-Elementen bezeichnen, die Folgeteile beinhalten darüber hinaus noch dystopische Elemente.

Literatopia: Was für eine Frau ist Deine Protagonistin Xio? Und wie wird sie mit dem aus der Zukunft gekommenen Elijah fertig?

Misha Blair: Xio ist eine taffe Frau, die durch einige Tiefs gegangen ist, sich aber dennoch nicht unterkriegen lässt. Sie hat sich trotz ihrer von Gewalt geprägten Vorgeschichte ein sonniges, teilweise auch freches Gemüt beibehalten. Böse Zungen würden behaupten, sie ist ein wenig zickig.

Elijah überrumpelt sie zu Beginn. Ihr erstes Zusammentreffen ist alles andere als angenehm. Da er aber etwas Unbeholfenes an sich hat und ihm diese Welt völlig fremd ist, überwindet sie  ihre Vorbehalte ihm gegenüber und beschließt, ihm zu helfen.

Literatopia: Die meisten phantastischen Liebesromane setzen auf übernatürliche Wesen wie Vampire und Hexen. Warum hast Du Dich für ein Science Fiction-Szenario entschieden?

Misha Blair: Mich faszinieren mystische Wesen gleichermaßen wie zukünftige Welten.  Ich fand es einfach schön, einen Blick in die Zukunft zu werfen und eine fiktive Welt zu ersinnen, die im zweiten Teil der Handlungsort sein wird.

Literatopia: Kannst Du uns schon etwas mehr über diese fiktive Welt verraten?

Misha Blair: Der zweite Teil „Rouge Agent“ spielt im Jahr 2190, 150 Jahre nach dem Dritten Weltkrieg.  Dieser Krieg hatte all umfassende Folgen.  Es ist eine Welt mit vielen Restriktionen und einer Zwei-Klassen-Gesellschaft. Es herrscht ein kaum zu überwindende Kluft zwischen beiden Welten. Auf der einen Seite die hochtechnisierten Genmenschen, die in geschlossenen Städten leben und kein anderes Leben dulden als das ihre. Viele Vorschriften regeln das Zusammenleben.  Auf der anderen Seite die Rebellen, die sich bewusst gegen dieses fremdbestimmte Leben entschieden haben und dafür auf Luxus und Bequemlichkeit verzichten, um frei zu sein.

Literatopia: Woher stammt Deine Leidenschaft fürs Übersinnliche und Phantastische? War sie schon immer da? Oder hast Du sie erst entdecken müssen?

Misha Blair: Ich war schon von klein auf fasziniert vom Phantastischen. Meinen ersten Kontakt hatte ich mit einem Hörspiel im Radio, da war ich gerade in der Grundschule. Leider kann ich mich nicht mehr erinnern, welches es war. Ich habe es abends heimlich gehört  und konnte danach nicht schlafen. Nicht vor Angst, sondern weil ich es weiterspielte in Gedanken.

Literatopia: Unter dem Pseudonym Ylvi Walker schreibst Du Paranormal Romance. Erzähl uns doch etwas über Deine Reihe „Wächter des Lichts“!

Misha Blair: „Wächter des Lichts“ kann man der Urban Fantasy zuschreiben, wenngleich die Liebesgeschichte der Protagonisten im Vordergrund steht, wie auch bei „Time Agent“ und den Folgetiteln beim Sieben Verlag.

Wächter des Lichts spielt in einer Subwelt der heutigen Welt, in der es zahlreiche mystische Kreaturen gibt. Angefangen von Alben bis hin zu Elfen, Walküren und ja, es gibt auch Vampire und Werwölfe. Sie leben friedlich neben den Menschen, die von ihrer Existenz nichts ahnen. Die Hauptrolle spielen aber die Wächter des Lichts, Halbengel, die versuchen, die Ordnung aufrecht zu halten.

Mir war es wichtig, aufzuzeigen, dass das auf den ersten Blick Gute, nicht immer nur gut ist und das Böse auch gute Seiten haben kann. Es gibt nicht nur Schwarz oder Weiß, sondern viele Graustufen, deren Grenzen immer mehr ineinander verschwimmen.

Liteteratopia: Entsprechen Deine Elfen, Vampire und Werwölfe dem eher klassischen Bild dieser übernatürlichen Kreaturen? Oder hast Du sie für Deine Bedürfnisse abgewandelt?

Misha Blair: Ich habe mich an dem klassischen Bild orientiert, sie aber dennoch ein wenig angepasst und ein wenig zeitgemäßer gestaltet.

Literatopia: Wie hat sich die Verlagssuche für Dich gestaltet? Und hast Du vielleicht Tipps für junge Autoren?

Misha Blair: Ich hatte bis jetzt immer das Glück, recht zeitnah einen Verlag zu finden, doch ich weiß, dass es unter Umständen recht langwierig und zermürbend sein kann.
Mein Tipp: Dranbleiben. Das kann ich mit auf den Weg geben. Es ist wichtig, den richtigen Verlag für euer Projekt zu finden. Es nützt nichts, einem großen Publikumsverlag euer Manuskript zu schicken, wenn dieser euer Genre nicht bedient.

Literatopia: Wie wichtig schätzt Du das Internet insbesondere für (noch) unbekannte Autoren ein? Welche Kanäle nutzt Du, um auf Deine Werke aufmerksam zu machen?

Misha Blair: Das Internet ist ein wichtiger Kanal. Ich nutze zurzeit Facebook, bedingt Google +, aber auch Lovelybooks. Es erleichtert einem ungemein den Kontakt zu Lesern. Es ist interessant, sich direkt mit ihnen austauschen zu können. Doch wo Licht ist, ist auch Schatten. Ich bin zurückhaltend mit modernen Medien, da es schnell ein wenig zu viel werden kann. Die Dosis macht das Gift.

Literatopia: Was war das bisher schönste Feedback, das Du von einem Leser bekommen hast?

Misha Blair: Oh, das sind einige. Ich freue mich über jedes Feedback. Ganz schön fand ich, dass eine Leserin sich das Taschenbuch als Printausgabe bei mir geordert hat, obwohl sie bereits das Ebook gelesen hatte. Sie wollte es aber unbedingt in ihrem Bücherregal stehen haben.  

Über die Rezension im Loveletter Mag und den Kontakt zur Rezensentin habe ich mich ebenfalls sehr gefreut.

Literatopia: Die allseits beliebte Standardfrage: Wann und warum hast Du mit dem Schreiben angefangen? Und was hältst Du rückblickend von Deinen ersten Texten?

Misha Blair: Ich habe mit 14 Jahren mit dem Schreiben von Kurzgeschichten begonnen. Mein erster Roman folgte mit 20 Jahren und handelte von Vampiren. Wenn ich ihn heute in die Hand nehme, muss ich Schmunzeln. Er ist sehr unfertig . Vielleicht überarbeite ich ihn irgendwann, das müsste jedoch grundlegend sein.

Literatopia: Was liest Du persönlich gerne? Und hast Du vielleicht einen Lieblingsautor / ein Lieblingsbuch, von dem Du uns erzählen magst?

Misha Blair: Ich lese gern Urban Fantasy, Autoren wie Ilona Andrews, Alexandra Yvi oder Patricia Briggs, aber auch  klassische Fantasy, angefangen von Tolkien bis hin zu Trudi Canavan. Terry Pratchetts Scheibenwelt Romane habe ich verschlungen. Zurzeit lese ich Absecon – Gefährliches Versprechen von Stephanie Linnhe.

Ein Lieblingsbuch habe ich nicht. Es sind einfach zu viele.  

Literatopia: Was hältst Du von eBooks? Praktisch, weil man all seine Bücher immer dabei haben kann? Oder hast Du lieber ein „richtiges“ Buch in der Hand, das im Regal schön aussieht und Dich damit immer wieder an die gelesene Geschichte erinnert?

engelssohnMisha Blair: Ich mag beides. Auf der einen Seite finde ich es schön, ein Buch im Regal stehen zu haben, womöglich noch mit einer Widmung.  Auf der anderen Seite ist ein eBook schon praktisch, gerade auf Reisen. Es ist sehr komfortabel, einige seiner Lieblinge mitzunehmen, ohne den Koffer vollpacken zu müssen. Ich lese sehr gern in der Badewanne oder im Bett. Ein Reader ist  auch insofern sehr praktisch, dass ich die Schriftgröße verstellen und ohne Brille lesen kann.

Literatopia: Auf der Verlagsseite heißt es, Du lebst in einem idyllischen Hexenhäuschen – was können wir uns darunter vorstellen? Ein kleines Fachwerkhaus mit spitzem Dach im Schwarzwald?

Misha Blair: Unser Häuschen ist klein, alt und knurrig und steht mitten im Wald. Ich mag die idyllische Umgebung und finde sie sehr inspirierend.

Literatopia: Was wird uns in Zukunft von Dir erwarten? Bleibst Du den paranormalen Liebesromanen treu oder schielst Du bereits in Richtung anderer Genres?

Misha Blair: Den Liebesromanen bleibe ich auf alle Fälle treu.  Ausflüge in andere Genres, kann ich jedoch nicht ausschließen.

Literatopia: Herzlichen Dank für das Interview, Misha!


Autorenfoto: Copyright by Misha Blair

Autorenhomepage: http://ylviwalker.jimdo.com/misha-blair

Rezension zu "Time Agent"


Dieses Interview wurde von Judith Gor für Literatopia.de geführt. Alle Rechte vorbehalten.