Punisher Bd.1 - Memento Mori (Marc Guggenheim, Mico Suayan u.a.)

Verlag: Panini (September 2014)
Softcover: 180 Seiten; 16,99 €
ISBN-13: 978-3957980281

Genre: Superhelden


Klappentext

Unter Strom

Nach vielen Jahren, in denen der Punisher vor allem in New York einen brutalen und einsamen Krieg gegen das organisierte Verbrechen kämpfte, zieht es ihn nun in Richtung Westen, zur Quelle der Drogen und Waffen, die das ganze Land überschwemmen. Doch in Kalifornien ist man von Frank Castles Ankunft alles andere als begeistert und setzt nicht nur die Terror-Wissenschaftler von AIM, sondern auch Spider-Mans alten Widersacher Electro auf den knallharten Bestrafer an. Dazu: Frank stellt sich und begibt sich in die Händer der amerikanischen Justiz?!

Dieser Band enthält als deutsche Erstveröffentlichung die US-Hefte Punisher: The Trial of the Punisher 1-2 sowie Punisher 1-6, in Szene gesetzt von Marc Guggenheim (WOLVERINE), Leinil F. Yu (SUPERIOR) und anderen.

„Der würdige Beginn einer neuen Ära.“
comicbookresources.com


Rezension

Der Punisher ist wieder in einer eigenen Serie zurück! Jener Superheld, der streng genommen keiner ist. Im Gegensatz zu den meisten anderen, ist er „nur“ ein Mensch, ohne Superfähigkeiten, allerdings mit einem mehr als starken Willen, Gerechtigkeitssinn und Rachedurst. Seit 1974, seinem ersten Auftritt, den er bei Amazing Spider-Man hatte, hat er es auf diverse Serien im Comicuniversum gebracht. Seine Beliebtheit wuchs schnell und so ist es nicht verwunderlich, dass es mittlerweile drei Kinofilme über Frank Castle alias The Punisher gibt. Die erste Verfilmung war leidlich erfolgreich, war mit Dolph Lundgren in der Hauptrolle besetzt und Castles Markenzeichen, das T-Shirt mit dem Totenschädel fehlte. Dies machte die nächste mit Thomas Jane in der Hauptrolle besser und war ganz im Allgemeinen der bisher beste Auftritt des Punisher auf Zelluloid. Nun ist er im Marvel Now!-Universum angekommen und gleich warten ein paar wichtige Änderungen auf ihn.

Der Punisher vor Gericht

Gleich in der ersten Geschichte überraschen die Autoren. Frank Castle stellt sich der Polizei. Er hat den Assitenz-Staatsanwalt Shapiro getötet. Logischerweise soll mit Castle kurzer Prozess gemacht werden. Die Justiz sieht den Punisher nur zu gern von der Straße. Aber Castle hat einen Plan und eine Rechtsanwältin, die sich auf sein Spiel einlässt. Marc Guggenheim liefert hier eine spannende Auftaktgeschichte ab, die den Ton des Punisher genau trifft. Gnadenlos und spannend. Verziert wird Der Punisher vor Gericht mit einem bemerkenswerten Gastauftritt Matt Murdocks/ Daredevils. Leinil F. Yu und Mico Suayan sind die Zeichner dieser unabhängig vom restlichen Geschehen des Marvel-Universums lesbaren Geschichte und machen mehr als einen guten Eindruck. Viel Mühe und Sorgfalt haben sie in ihre Arbeit gesteckt und das ist zu sehen. Perspektive, Dynamik und Atmosphäre stimmen und heben ihre Zeichnungen weit über den Durchschnitt.

Weiter geht es mit Frank Castles ersten Auftritt in L.A.. Hierhin verschlägt es ihn aus diversen Gründen und natürlich hieße er nicht der Punisher, wenn er nicht schnell Arbeit für sich fünde. Er ist einer Bande Drogendealern auf der Spur und zunächst sieht alles ganz einfach aus, doch dann entwickeln sich die Ereignisse in eine von Castle vollkommen ungewollte Richtung. Plötzlich hat er es mit Gegnern zu tun, die eine vollkommen neue Waffe besitzen, zumindest auf den ersten Blick, denn dahinter verbirgt sich ein alter Bekannter, der Spider-Man oft in Schwierigkeiten brachte und dann ist da ein ebenso seltsames Spezialeinsatzkommando, welches Jagd auf den Punisher. Wer dahinter steckt und warum wird nicht klar, aber sie meinen es ernst, sehr ernst. Frank Castle steht auf ihrer Abschussliste und diese haken seine neuen Feinde von der Regierung immer ab. Plötzlich kämpft Castle nicht mehr nur gegen das Verbrechen, sondern ebenso um sein Überleben.
Castles erster Auftritt in L.A. Ist ein rasantes Action-Abenteuer, mit einem Schuss Verschwörungstheorie. Der Punisher ist ständig in Bewegung und unter Dauerfeuer, teilt aber auch kräftig aus. An der Geschichte gibt es nichts zu mäkeln, sie liefert dem Punisher-Fan genau das, was er wartet. Frank Castle ist genau der kompromisslose Einzelgänger, der er schon immer war, auch wenn er Kontakt zu anderen Menschen hält. Letztendlich steht er aber allein.
Die Zeichnungen hingegen sind nicht so überzeugend wie bei Der Punisher vor Gericht. Sie sind kantig und zweckmäßig, können aber nicht glänzen, gerade beim auftauchenden Gegner des Punisher ist dies ärgerlich, da er viel Potential für beeindruckende Bilder liefert. So aber sind die Zeichnungen einfach nur im Durchschnitt der US-Comics anzusiedeln. Schade, der Anfang des Bandes war wesentlich beeindruckender.

Ansonsten präsentiert sich der Punisher mit einem Vorwort und den Covern der Einzelhefte sehr gut. Das war bei Panini aber auch nicht anders zu erwarten.


Fazit

Ein gelungener erster Auftritt des Punisher in seiner neuen Reihe. Gerade Der Punisher vor Gericht weiß zu überzeugen. Inhaltlich und optisch und macht die Geschichte den Band lesenswert.


Pro & Contra

+ der Punisher vor Gericht ist clever aufgebaut und besticht mit seinen Zeichnungen
+ alter Gegner Spider-Mans taucht auf

- die Zeichnungen der Hauptgeschichte sind Mittelmaß

Bewertung:

Handlung: 4/5
Charaktere: 4/5
Zeichnungen: 3,5/5
Lesespaß: 4,5/5
Preis/Leistung: 4/5 


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