Pandora Bd.2 - Herrschaft des Bösen (Ray Fawkes, Szymon Kudranski u.a.)

Verlag: Panini (September 2014)
Softcover: 152 Seiten; 16,99 €
ISBN-13: 978-3957981578

Genre: Superhelden


Klappentext

Unsterbliche Feindschaften

Durch Pandora sind nicht nur die sieben Todsünden in unsere Welt gelangt, sondern auch das finstere Crime Syndicate um Ultraman und Owlman. Als Pandora versucht, die besiegten Helden der Justice League zu retten, trifft sie auf grausame Widersacher wie Vandal Savage und den Outsider aus den Reihen der Secret Society! Unterdessen geraten der Phantom Stranger und Question aneinander, und John Constantine kämpft verzweifelt um seine Seele, nachdem die Widersacher des trickreichen Okkultisten all seine magischen Waffen in ihren Besitz gebracht haben...

Das Vorspiel zum Forever Evil-Crossover mit den magischen Helden und Antihelden des DC-Universums! Dieser Band enthält die US-Hefte Pandora 4& 5, Phantom Stranger 12 & 13 sowie Constantine 6-8, in Szene gesetzt von Ray Fawkes, J.M. Dematteis, Szymon Kudranksi und anderen.


Rezension

Die Trinity of Sin ist zurück und mit ihr Pandora. Der erste Sammelband Pandoras krankte daran, dass der Leser der Geschichte nur folgen konnte, wenn er gleichzeitig auch die anderen Serien las, die sich mit dem großen DC-Event Forever Evil beschäftigten. Alleine für sich waren die Pandora-Geschichten fast nicht lesbar. Dazu waren sie inhaltlich zu zerrissen und Stückwerk. Erst mit dem Rest von Forever Evil ergaben sie Sinn. Dazu kam, dass Panini sich nicht allein auf Pandora stütze, sondern auch ein Heft des Phantom Strangers einbezog, welches überhaupt keinen Bezug zu Pandora hatte.
Der zweite Band Herrschaft des Bösen, löst diese Probleme keineswegs, sondern verstärkt sie weiter und wird dadurch auch zu einem Ärgernis für Fans des Phantom Strangers und Constantines. Denn Pandora Bd.2 enthält gerade einmal zwei Hefte der US-Serie, dafür aber ebenso viele des Phantom Strangers und drei der Serie des Hellblazers.

Pandora – Das Ende des Fluchs

Pandora will die Büchse wieder zusammensetzen und mittlerweile weiß sie, dass diese nichts mit Magie zu tun hat, sondern ein außerirdisches Transportgerät ist. Deswegen geht sie zunächst zu Marcus, ihrem Waffenschmied. Ihm fällt die mehr als schwierige Aufgabe zu, die Büchse wieder zusammenzusetzen. Pandora selbst macht sich auf den Weg Vandale Savage zu treffen, von dem sie sich einen Hinweis auf den Aufenthaltsort des Outsiders verspricht, um das Rätsel um die Büchse endgültig zu lösen.
Geradlinig und zusammenhängend ist dieses Mal der Teil um Pandora. Aber wie schon im Vorgängerband fehlt der große Zusammenhang, wenn die anderen Teile und Serien des DC-Events nicht gelesen wurden. Von Ray Fawkes geschrieben und Francis Portela gezeichnet, ist Pandora – Das Ende des Fluches ein solider Comic, der mehr Potential hätte, es aber nicht abruft. Großartige Enthüllung gibt es nicht und mit Pandoras Aufenthalt in ihrem alten Heimatdorf gibt es nur eine wirklich erwähnenswerte Szene.

Phantom Stranger – Zeit der Veränderungen & ...das ist hier die Frage!

Der Phantom Stranger wird ins Leben zurückgeholt und trifft auf den Sin Eater. Jenen Mann, der die Familie des Strangers als er als Philipp Stark auf der Erde lebte, tötete und auf Question, mit dem er noch eine Rechnung offen hat. Zuvor muss er sich allerdings mit Christopher Esperanza und Terrance Thirteen auseinandersetzen. Den einen rettete er vor dem Tod, der andere tötete den Stranger. Gleichzeitig sieht der Stranger sich mit der Frage konfrontiert, was ihm wichtiger ist: Rache oder Gerechtigkeit und Vergebung?
Beide Handlungsfäden des Phantom Strangers sind sehr gut geschrieben und spannend. Sie werfen jede für sich Fragen auf, für den Leser und für die Zukunft des Phantom Strangers. Die Charaktere bleiben nicht platt in einem bestimmten Schema, sondern dürfen daraus ausbrechen, wie z.B. der Sin Eater, Zauriel und Question. Nur auf die Zeichnungen hätte etwas mehr Wert gelegt werden dürfen. Am eindrucksvollsten sieht hier die Szene aus, in der der Phantom Stranger sich in einem brennenden Haus befindet. Da stimmt alles, angefangen bei der Perspektive bis hin zur Farbgebung.

Constantine

In ersten Band über Constantine wurde er am Ende im Joint von mächtigen Feinden angegriffen. Unter anderem wollte sich sein einstiger Schüler Chris an ihm rächen. Nun liegt er dem Tode nahe auf dem Boden der Bar und erwartet das Ende. Aber kampflos zu gehen ist nicht seine Sache und so stellt er sich den geistigen Angriffen seiner Feinde. Einige davon nutzen die Gunst der Stunde. Der Kult der kalten Flamme macht sich auf den Weg nach New York, um seinen Nutzen aus Johns Lage zu ziehen. Als Papa Midnite im Joint auftaucht und ihn zurückholt, ist das Unglück schon passiert.
Tannarak, Mister E und Sargon haben sich Johns magische Gegenstände unter den Nagel gerissen und damit ihre Macht bedeutend vergrößert. Doch das Spiel ist keineswegs entschieden. Constantine hatte wie immer einen letzten Trick im Ärmel, auch wenn der erst später zum Einsatz kommen wird.
Constatine hält, was er verspricht. Die Magie spielt eine große Rolle, aber auch die kleinen Tricks des Magiers. Er tut, was getan werden muss, auf seine lakonische, zynische Art und Weise, wodurch seine menschliche Seite teilweise verdeckt wird. Seine Gegner sind ihm wie meistens eigentlich überlegen, aber er schafft es immer wieder das Unerwartete zu tun, was ihn letztlich zurück auf die Siegerstraße führt. Ray Fawkes schreibt Constantine ebenso wie Pandora, nur merkt man der Handlung und den Charakteren an, dass er bei Constantine bedeutend mehr Spaß hat. Alles wirkt lockerer und präsentiert dennoch eine spannende Geschichte. Die einzelnen Hefte wurden von verschiedenen Zeichnern illustriert, bei denen Szymon Kudranksi hervorsticht, der ebenso Spawn zeichnet und dessen Stil klar erkennbar ist.

Pandora Bd.2 – Herrschaft des Bösen ist mehr noch wie Band 1 – Die Quelle des Bösen, eine kleine Mogelpackung. Die titelgebende Heldin taucht vergleichsweise nur kurz auf, bevor der Phantom Stranger und Constantine das Ruder an sich reißen. Für Fans dieser beiden Helden ist dieser Sammelband besonders ärgerlich. Denn die Geschichten aus ihren Einzelbänden werden hier fortgeführt. So ist der Leser gezwungen auch diesen Band zu kaufen, wenn er nicht eine Verständnislücke z.B. bei Constantine Bd.2 haben will.

An Bonusmaterial gibt es die Cover der Einzelhefte.


Fazit

Wie schon beim ersten Band ist Pandora Bd.2 – Herrschaft des Bösen nur durch die Geschichten um den Phantom Stranger und John Constantine lesenswert. Pandora selbst ist nichts Halbes und nichts Ganzes. Ihre Geschichten wären besser in Sammelbänden der Justice League aufgehoben.


Pro & Contra

+ der Phantom Stranger trifft auf den Sin Eater
+ Constantine kämpft gegen Mister E

- Pandora bleibt blaß
- Constantine-Fans sind gezwungen diesen Band zu kaufen

Bewertung:

Handlung: 3,5/5
Charaktere: 4/5
Zeichnungen: 4/5
Lesespaß: 3,5/5
Preis/Leistung: 4/5


Literatopia-Links zu weiteren Titeln mit Pandora:

Rezension zu Pandora Bd.1
Rezension zu Pandora Bd.3