Westeros – Die Welt von Eis und Feuer (George R.R. Martin, Elio M. Garciá Jr., Linda Antonsson)

Verlag: Penhaligon Verlag (März 2015)
Gebunden: 336 Seiten; 29,99 €
ISBN-13: 978-3764531362

Genre: Fantasy


Klappentext

Die vollständige Chronik der Welt von Eis und Feuer

Die Sieben Königreiche von Westeros – das bedeutet epische Schlachten, erbitterte Feindschaften und tödliche Intrigen. Diese Chronik enthält gesichertes Wissen, Spekulationen und überlieferte Sagen vom Zeitalter der Ersten Menschen über die Ankunft von Aegon dem Eroberer bis zu Robert Baratheons Rebellion gegen den wahnsinnigen König Aerys Targaryen. Und alle diese Ereignisse führten zu George R.R. Martins Meisterwerk Das Lied von Eis und Feuer und zu der Fernsehserie Game of Thrones.

Über 300 Seiten bislang unveröffentlichter Text von George R.R. Martin.


Rezension

Westeros – ein Kontinet voller Magie, Intrigen und blutiger Auseinandersetzungen. Schauplatz von Das Lied von Eis und Feuer, geschrieben von George R.R. Martin. Mittlerweile ist diese Fantasy-Reihe bedeutend größer geworden, als sich zu Anfang vermuten ließ. Nicht zuletzt hat die Fernsehserie Game of Thrones ihren Teil dazu beigetragen, ihr eine solche Popularität zu verleihen. Naturgemäß schießen bei seinem solchen Erfolg Sekundärwerke, wie Pilze aus dem Boden. Mittlerweile gibt es fast alles, was irgendwie dazu passen könnte in Buchform, sogar ein Kochbuch wurde aufgelegt. Die Inhalte stammen denn auch meistens nicht aus der Feder von George R.R. Martin.

Bei Westeros sieht das hingegen anders aus. Hier war er unmittelbar beteiligt, denn hier geht es direkt um seine Welt, die er erschaffen hat. Und da dürfte er kaum etwas dem Zufall überlassen und zumindest das letzte Wort gehabt haben. Zumal praktisch die gesamten Hintergründe der letzten Jahrhunderte enthüllt werden. Damit wird den Lesern der Wunsch erfüllt viel tiefer in die Welt des Liedes von Eis und Feuer einzutauchen. Ab dem ersten Buch hat George R.R. Martin auf vergangene Ereignisse und Legenden verwiesen, diese werden nun zum Teil offen gelegt und beschrieben. Westeros stellt damit so etwas wie eine Chronik der Welt dar und geht dennoch darüber hinaus. Denn anders als bei anderen Sekundärwerken, die sich mit einer Fantasywelt beschäftigen, bekommt man mit Westeros nicht nur einfach eine Aufzählung verschiedener Jahreszahlen oder kurze Geschichten, aus denen sich der Leser die Informationen zusammenklauben muss. Westeros macht vieles anders. Damit beginnend, dass hier kein anonymer Erzähler oder der Autor selbst von der Geschichte der Welt berichtet, sondern Westeros wurde aus der Sicht eines Maesters geschrieben, der sich im Vorwort ausführlich vorstellt. Dementsprechend ist zur Entstehung der Welt nichts zu erfahren, allerdings ausreichend genug über die ferne Vergangenheit, den Aufstieg der Targaryens, die sieben Königslande und ganz allgemein über die Welt des Liedes von Eis und Feuer.
Die Erzählungen des Maesters werden dabei immer wieder mit kleinen Randbemerkungen, die interessante Anekdoten darlegen, versehen. Ebenso finden sich sehr viele Zeichnungen und Bilder in diesem Band, die passend zum Text sind und von äußerst hoher Qualität, so dass sie alleine bereits einen Kaufgrund darstellen. Ebenso die Karten, die einem Fan von Das Lied von Eis und Feuer eine große Orientierungshilfe bieten. Sie sind in allen Größen zu finden, klein, groß und manchmal über zwei Seiten gehend und eine echte Bereicherung.
Der Maester endet mit einem Nachwort, in dem er erwähnt, dass die vorliegende Chronik eigentlich für König Robert Baratheon und seine Erben gedacht war, die Zeiten aber ungewiss geworden sind. Den Spaß, den George R.R. Martin bei diesen Zeilen gehabt haben dürfte, kann sich jeder leicht vorstellen.

Abschließend gibt es die Stammbäume der wichtigsten Familien von Westeros und eine Zeitachsenübersicht über die Herrscher und ihre Regierungszeit. Abgerundet wird der Band mit Bildern und Zeichnungen aus dem heutigen Westeros, was zusammen mit dem Nachwort eine perfekte Überleitung zu George R.R. Martins Fantasyreihe ist.

George R.R. Martin, seine Co-Autoren Elio M. Garciá Jr. und Linda Antonsson, sowie alle beteiligten Künstler legen ein wirklichen Prachtband zur Fantasyreihe vor. Alle Geschichten sind interessant, spannend, einfallsreich und vielfältig. So kann der Fan wirklich in die Welt eintauchen und bekommt einen großen Mehrwert. Im Gegensatz zu vielen anderen Merchandisingprodukten ist dieses nicht überflüssig, sondern durchaus sinnvoll. Abgerundet wird Westeros durch seine Gestaltung. Da dies die Aufzeichnungen eines Maester sein sollen, sind die Seiten nicht weiß, sondern beige, wie ein altes Buch, wobei die Seitenfarbe von mal zu mal variiert und die Ecken nehmen hin und wieder sogar eine eher bräunliche Färbung an.


Fazit

Westeros - Die Welt von Eis und Feuer ist ein wirklich wunderbarer Band über die Welt von Das Lied von Eis und Feuer. Jede Seite bietet eine Fülle - Informationen und Gestaltung und Inhalt gehen Hand in Hand. Als Leser muss man nur aufpassen, dass einem die ganzen Namen und Ereignisse nicht erschlagen, was aber dafür sorgt, dass man das Buch nicht in einem Rutsch liest, sondern länger etwas davon hat.


Pro & Contra

+ wunderbare Zeichnungen
+ hohe Informationsdichte
+ perfekte Gestaltung

Bewertung:

Informationsgehalt: 5/5
Lesespaß: 5/5
Handlung:4/5
Preis/ Leistung: 5/5


Literatopia-Links zu weiteren Titeln von George R.R. Martin:

Rezension zu Die Herren von Winterfell – Das Lied von Eis und Feuer
Rezension zu Das Erbe von Winterfell – Das Lied von Eis und Feuer
Rezension zu Der Thron der sieben Königreiche - Das Lied von Eis und Feuer
Rezension zu Die Saat des goldenen Löwen – Das Lied von Eis und Feuer
Rezension zu Sturm der Schwerter – Das Lied von Eis und Feuer
Rezension zu Die Königin der Drachen – Das Lied von Eis und Feuer
Rezension zu Zeit der Krähen – Das Lied von Eis und Feuer
Rezension zu Die dunkle Königin – Das Lied von Eis und Feuer
Rezension zu Der Sohn des Greifen – Das Lied von Eis und Feuer
Rezension zu Ein Tanz mit Drachen - Das Lied von Eis und Feuer
Rezension zu Fire and Blood

Rezension zu Planetenwanderer
Rezension zu Wild Cards: Das Spiel der Spiele

Tags: George R.R. Martin