Café Acheron Band 2 (Lita Tachibana / Henu Sakaki)

Kaze (Januar 2015)
ca. 160 Seiten, 6,95 EUR
ISBN: 978-2-88921-601-7

Genre: Comedy, Fantasy


Klappentext

Io wurde in die Unterwelt entführt und soll den Dämon Askam heiraten? Alle Freunde sind in Aufruhr, doch Kiba kümmert das anscheinend überhaupt nicht. Soll dieses kleine Mädchen doch sehen, wie sie da allein wieder rauskommt. Die Freunde jedoch beschließen, Io zu retten. Nur wie? Gegen so einen mächtigen Dämon können sie nichts ausrichten. Hilflos müssen sie mitansehen, wie Io gegen ihren Willen zum Altar geführt wird …


Rezension

Eines Tages taucht Io in einem seltsamen Cafe auf, wo der Besitzer, Kiba, mit ihr einen Vertrag abschließt. Wie sich herausstellt ist Kiba ein Dämon. In der Schule trifft sie auf einen Lehrer, der behauptet ein Exorzist zu sein. Er möchte Io helfen, ihren Vertrag mit Kiba zu lösen. Doch stattdessen entführt er Io in die Unterwelt, wo er sich selbst als ein Dämon herausstellt. Nicht nur, dass er Io in die Unterwelt verschleppt hat, nun soll sie sogar keine Braut werden! Offenbar verleiht es Dämonen große Macht, wenn sie sich vermählen. Auf welche Rettung kann Io hoffen? Ob Kiba zu ihr eilen wird? Ihre Freunde jedenfalls machen sich große Sorgen, doch sie sind ratlos und wissen nicht, was sie ausrichten können. Denn Askam, der Dämon, der sie entführt hat, ist sehr mächtig. Nur wenige können es mit ihm aufnehmen. Zum Glück taucht ungeahnte Unterstützung auf. Aber was gibt Ios Herz ihr vor, welchen Weg sollte sie gehen? Es warten große Kämpfe auf die Welt der Dämonen …

Auch im zweiten Band von „Café Acheron” wird der Leser rasant mitgezogen. Die Geschichte geht ohne einen Rückblick direkt weiter, wo Band 1 aufgehört hatte. So schnell wie Io zu einer Braut erklärt wird, kommt man als Leser fast nicht mit. Dabei geht ihre Reaktion darauf, dass Askam ein Dämon ist, total unter. Man fragt sich, ob sie das überhaupt mitbekommen hat. Man erfährt mehr über Kibas Vergangenheit und es wird auch endlich klar, warum er so gefühllos und desinteressiert ist. Auch wird deutlich welches Ziel Askam wirklich verfolgt.

Genau das ist allerdings das Problem. Nun, da man alles weiß und versteht, wird einem die Absurdität des Mangas erst richtig bewusst. Askam, der anfangs auf Rache aus war, hat sich plötzlich, wann und warum auch immer, total in Io verliebt. Er spricht von großen Gefühlen und ist hinter ihr her wie ein tollwütiger Hund. Wann diese großen Gefühle entstanden sein sollen, kann man als Leser nicht wirklich nachempfinden. Io, die nun endlich mehr von Kiba weiß, zeigt für ihn gleich null Verständnis und schleudert ihm entgegen, dass sie nichts mehr von ihm wissen will.

Für Askam hingegen zeigt sie Verständnis, als dieser sie zur Heirat zwingen will. Zwar nutzt sie die erste Gelegenheit, um zu fliehen, aber sie sagt nie einfach mal „Nein“. Sie bleibt genauso naiv und damit auch farblos wie im ersten Band. Es werden zwar große Kämpfe angekündigt, aber letztendlich fragt man sich schon welche Vorstellung die Mangaka von Dämonen haben. Immerhin bekriegen sie sich mit ach so bösen Honigattacken oder schlagen sich meistens mit einfachen Fäusten, wie es jeder andere auch gekonnt hätte. Sie wirken weder mächtig, noch gefährlich und als Leser muss man aufpassen, dass man bei den gefährlichen Kämpfen nicht anfängt zu kichern. Natürlich soll „Café Acheron” auch lustig sein und unterhalten, aber es ist teilweise zu viel des Guten und wirkt dadurch albern und lächerlich. Vor allem wenn dann mal klar wird, worum sich Kiba und Askam eigentlich so erbittert streiten …

Auch die Zeichnungen haben sich in Band 2 nicht sonderlich verbessert. Sie bleiben einfach gehalten. Die Kämpfe haben keine Dynamik und wirken sehr steif. Es wird besonders wenn Aktion herrschen sollte sehr deutlich, dass man nur einzelne, aneinandergereihte Bilder sieht. Was sich aber verbessert hat, sind die Emotionen der Charaktere. Besonders Io schafft es, auch mal verschiedene Gesichtsausdrücke zu zeigen. Wie passend diese in den jeweiligen Situationen sind, ist wieder etwas anderes.


Fazit

„Café Acheron“ zeigt auch bei Band 2 noch großes Entwicklungspotential, trotz anfänglicher Verbesserungen. Dem Leser wird eine fantasievolle Geschichte mit abwechslungsreichen Zeichnungen geboten. Auch wenn vieles ziemlich absurd und albern wirkt, lohnt es sich, die Entwicklung der Mangaka zu verfolgen.


Pro & Contra

+ fantasievolle Geschichte
+ abwechslungsreiches Charakterdesign
+ passende Zeichnungen
+ geheimnisvoll

- naiver Hauptcharakter
- einfacher Storyaufbau
- chaotische Panelaufteilung

Bewertung

Handlung: 2,5/5
Charaktere: 2,5/5
Zeichnungen: 2,5/5
Lesespaß: 2/5
Preis/Leistung: 3/5