Ant-Man – Megaband 1: Einfach unverbesserlich (Robert Kirkman, Phil Hester)

Verlag: Panini; (Juli 2015)
Softcover: 292 Seiten; 28 €
ISBN-13: 978-3957984142

Genre: Superhelden


Klappentext

Die komplette Ant-Man-Saga von Robert „The Walking Dead“ Kirkman

Eric O´Grady ist ein Agent der geheimen Regierungsbehörde SHIELD. Als er eines Tages durch Zufall zum neuen Ant-Man wird, will er seine Fähigkeiten nicht dazu nutzen, Gutes zu tun und ein Held zu sein. Nein, diesem Mistkerl geht es einzig und allein um seinen persönlichen Vorteil! Wozu für Eric unter anderem gehört, in geschrumpfter Gestalt Frauen unter der Dusche heimlich anzugaffen. Als SHIELD angegriffen wird und der Hulk mit einer Alien-Armee die Erde heimsucht, ist der unverbesserliche Ant-Man an vorderster Front dabei.

Wird der von den eigenen Kollegen und sogar einem anderen Ant-Man gejagte Antiheld auch nur ein einziges Mal das Richtige tun?

Enthält die komplette gefeierte US-Serie The Irredeemable Ant-Man von Comic-Superstar Robert Kirkman (MARVEL ZOMBIES, The Walking Dead), gezeichnet u.a. von Phil Hester (GREEN ARROW) und Cory Walker (DESTROYER, Invincible).


Rezension

Der Ant-Man-Film ist gerade in den Kinos gewesen und kann durchaus als ein kleiner Überraschungserfolg angesehen werden, denn Ant-Man ist mehr oder weniger ein Held aus der zweiten Reihe. Allerdings ist er ebenfalls Gründungsmitglied der Avengers. Hank Pym trug damals den Anzug, bevor er immer wieder seine Heldenidentität wechselte. Die Rolle des Ant-Man übernahm für ihn Scott Lang, der im Film ebenfalls den Anzug trägt. Beide hatten nicht immer glorreiche Momente und Scott Lang war durchaus etwas zwielichtiger. Robert Kirkman übernahm Ant-Man 2006, zu der Zeit fand der Civil War im Marvel Universum statt, Tony Stark war Direktor von SHIELD und der World War Hulk tobte anschließend. Kirkman schuf einen neuen Ant-Man Eric O´Grady. Allerdings ist dieser kein typischer Superheld, sondern nett ausgedrückt ein absoluter Mistkerl.

Zu Beginn ist Eric O´Grady eine einfache Wache an Bord eines SHIELD-Helicarriers. Er soll zusammen mit seinem Freund Chris McCarthy das Labor Hank Pyms bewachen. Dies geht auf höchst spektakuläre Weise schief. Eric schlägt einen Wissenschaftler aus Versehen bewusstlos und Chris zieht den Ant-Man Anzug an und verkleinert sich damit aus Versehen selbst. Fortan muss Chris, der die Kontrolle über den Anzug nicht erlangen kann, mit ansehen, wie Eric ihm seine Freundin ausspannt. Aber damit nicht genug, als HYDRA angreift, stirbt Chris und die einzige Möglichkeit zu Überleben ist für Eric den Anzug anzuziehen. Allerdings verschweigt er allen, dass sich der Anzug in seinem Besitz befindet und nutzt ihn fortan gnadenlos zu seinem Vorteil. Aber wie es immer so ist, kommt alles bald heraus und Eric befindet sich auf der Flucht vor SHIELD. Agent Mitch Carson, der ein Vollblutjäger ist und von einer einmal aufgenommen Spur nicht ablässt, wird auf Eric angesetzt. Immer wieder gerät Eric O´Grady während seiner Flucht zwischen die Fronten. Hin und wieder hilft er und gebärdet sich wie ein Superheld, aber hauptsächlich nur dann, wenn es ihm einen Vorteil gibt.

Noch nie zuvor dürfte ein altbekannter Held derartig umgekrempelt worden sein, wie es Ant-Man durch Robert Kirkman wiederfährt. Eric O´Grady taugt noch nicht mal als Vorbild für einen Antihelden. Er ist einfach egoistisch, selbstgerecht und nur auf seinen Vorteil bedacht. Die Konsequenzen sind ihm egal, solange sie nicht ihn betreffen. Bei Frauen nutzt er gerne seinen Status als Superheld aus und wenn das nicht funktioniert, verkleinert er sich notfalls, um ihnen beim Duschen zuzusehen. So betrachtet, stellt sich die Frage, wie so ein Mensch eine Comicserie tragen soll. Robert Kirkman schafft tatsächlich das Kunststück ihn auf eine gewisse Art und Weise „sympathisch“ darzustellen, das mag an seinem Charme und dem Humor liegen, den er ihm verpasst. Auf jeden Fall benutzt Kirkman auch keine stringente Handlungsabfolge, wodurch er leichter Spannung erzeugen kann. Immer wieder gibt es Rückblicke in die Vergangenheit und Ausblicke auf die Zukunft. Die zunächst verwirren, aber am Ende mit allem anderen zusammengeführt werden. Er verknüpft seine Geschichte lose mit den zum Zeitpunkt des Erscheinens großen Ereignissen im Marvel-Universum, was der Geschichte etwas mehr Halt gibt. Alles in allem ist Ant-Man sehr gut geschrieben und die beiden Ameisen am Anfang jedes Einzelheftes sind einfach großartig. In einem Dialog, der einfach lustig ist, fassen sie immer die bisherigen Geschehnisse gut zusammen.

Die Zeichnungen sind cartoonhafter als andere Superheldencomics und damit nicht sehr detailreich.  Phil Hester zeichnet die Gesichter recht grob, manchmal sind die einzelnen Personen nur anhand ihrer Kleidung oder ihrer Frisur deutlich zu unterscheiden. Trotzdem gelingt es Hester die Emotionen der Charaktere ausreichend darzustellen. Es gibt bestimmt deutlich schlechtere Zeichnungen, aber weit oben sind die von Ant-Man auch nicht anzusiedeln.


Fazit

Eric O´Grady ist als Ant-Man garantiert kein Superheld im üblichen Sinne. Robert Kirkman zeichnet ihn als egoistischen Mistkerl. Seine Abenteuer sind trotz allem sehr unterhaltsam und mit viel Humor versehen.


Pro & Contra

+ Superheld mal anders

0 grobe, cartoonhafte Zeichnungen

Bewertung:

Handlung: 4/5
Charaktere: 4/5
Zeichnungen: 3/5
Humor: 4/5
Lesespaß: 4/5
Preis/Leistung: 4/5


Literatopia-Links zu weiteren Titeln mit Ant-Man:

Rezension zu Ant-Man und Wasp: Abenteuer im Microsverse