Batman: Detective Comics Bd.5 – Gothtopia (John Layman, Gail Simone, Jason Fabok u.a.)

Verlag: Panini; (November 2015)
Softcover: 148 Seiten; 16,99 €
ISBN-13: 978-3957984630

Genre: Superhelden


Klappentext

Willkommen in Gothtopia

Gotham City, die sicherste, freundlichste und glücklichste Stadt in ganz Amerika! Was sich nach einem Traum anhört, ist Realität für den „Weißen Ritter“ Batman, der mit seiner Partnerin Catbird alias Selina Kyle spielend leicht für Recht und Ordnung sorgt. Allerdings verbirgt sich hinter den strahlenden Fassaden dieses utopischen Gothams ein finsteres Geheimnis. Und wer einmal angefangen hat, sich zu erinnern, wird den Gedanken nicht mehr los, dass mit dieser schönen, heilen Welt irgendetwas nicht stimmen kann...

In diesem Band mit Batman, Catwoman, Batgirl und den Birds of Prey präsentieren Top-Kreative wie John Layman (BATMAN ETERNAL), Gail Simone (BATGIRL), Ann Nocenti (CATWOMAN) und Jason Fabok (BATMAN – THE DARK KNIGHT) das komplette Batman-Crossover Gothtopia.


Rezension

Batman íst praktisch arbeitslos. Was sich wie ein schlechter Witz anhört, scheint Realität. Gotham ist sicher, Verbrechen gibt es kaum noch und mit dem kleinen verbliebenen Rest kommen Batman und Catbird zurecht und dabei werden sie sogar von Freunden unterstützt. Bluebelle, Brightbat und Artemis z.B., die ihnen nur zu gerne zur Hilfe eilen, falls ein Fall vom Normalem abweicht. Alles wirkt friedlich. Superschurken existieren anscheinend nicht mehr und falls sie das je haben, haben sie unbemerkt die Seiten gewechselt. Der Bürgermeister trägt nun also den Namen Cobblepot, es gibt Joker-Eis und der Dunkle Ritter, wurde zum Weißen Ritter. Es gibt eigentlich keine Probleme - eigentlich, denn an einem ansonsten schönen Morgen läuft Angela Ramirez, Führungsangestellte in der Joker-Eis-Fabrik, Amok und Bluebelles bzw. Batgirls Welt wird erschüttert. Sie erhält sogar einen kurzen Einblick in eine andere Realität, in der Gotham die wohlbekannte Stadt des Verbrechens ist, beschließt aber sie zu ignorieren. Als Poison Ivy auftaucht und behauptet, das neue Gotham wäre nur eine Illusion, muss sich schließlich auch Batman damit auseinandersetzen und sein Weg führt ihn direkt nach Arkham. Jetzt ist er auf seine Freunde angewiesen, aber diese stehen weiterhin unter dem Eindruck einer fiktiven Realität.

Gotham als fröhliche, bunte Stadt. Dieser Anblick ist einfach außergewöhnlich und bietet einen frischen Ansatz für eine neue Batmangeschichte, die so noch nicht zu lesen war. Klar auch bei Batman´66 ist alles bunt und fröhlich, aber dort tauchen weiterhin Superschurken auf, die in Gothtopia so nicht mehr vorhanden sind. John Layman und seine Mitautoren präsentieren Gotham als die Utopie die Batman immer vor Augen hatte und nehmen sie dann Stück für Stück wieder auseinander. Bevor sie das aber tun, darf der Leser miträtseln, was eigentlich in Gotham los ist. Dass etwas nicht stimmt, ist auf den ersten Blick ersichtlich. Der Grund für das merkwürdige Verhalten von Batman und den verschiedenen anderen Charakteren liegt aber erstmal im Dunklen  ebenso, was eigentlich genau damit bezweckt werden soll. Neben dieser spannenden und komplexen Geschichte nutzen John Layman und die anderen Autoren die Möglichkeiten, die sich ihnen bieten, um Batman und die anderen Charaktere und ihre Beziehungen untereinander etwas näher zu beleuchten, was in einem Standardbatmanabenteuer so nicht möglich wäre. Denn nun können sie sich von einer anderen Seite nähern und so alles aus einem anderen Blickwinkel zeigen. Erst am Ende schwenkt der Comic in gewohnte Superheldengewässer ein und setzt einen richtig guten Schlusspunkt. Nebenbei wird eine wichtige Szene für die Birds of Prey geschildert. Alles in allem ist Gothtopia ein spannender Thriller mit einer großen Portion Charakterstudie in Bezug auf Batman und Catwoman. Im Übrigen sind in diesem Band der Detective Comics nicht nur Comics aus dieser Reihe enthalten, sondern auch von Catwoman, Batgirl und Birds of Prey, in denen dieses Event ebenfalls stattfand. Ihre Teile der Geschichte sind dabei nicht überflüssig, sondern durchaus wesentlich für Gothtopia. Ohne sie wäre die Geschichte zwar lesbar, ihre Tiefe erhält sie aber erst durch diese Ergänzungen.

Bei den Zeichnungen ist leider ein Qualitätsunterschied zwischen den Detective Comics und den anderen Reihen deutlich zu merken. Batman hat nun mal bisher die besten Zeichner bei DC und diese Feststellung erweist sich ein weiteres Mal als richtig. Catwoman, Batgirl und Birds of Prey sind zwar absolut kein Totalausfall, aber es ist einfach zu sehen, auf welcher Reihe das Hauptaugenmerk liegt. Schade, mit einheitlicheren Zeichnungen hätte Gothtopia weiter an Qualität gewinnen können.


Fazit

Gothtopia ist ein hervorragend geschriebener Batmancomic. Glücklicherweise hat Panini sämtliche Comics, die zu der Geschichte gehören, in einem Band versammelt, so dass auch Hefte anderer Serien enthalten sind und Gothtopia mehr Tiefe verliehen wird.


Pro & Contra

+ Blick auf ein anderes Gotham
+ gute Auflösung der Geschichte
+ alle zu diesem Mini-Event gehörenden Comics sind enthalten

0 schwankende Qualität der Zeichnungen

Bewertung:

Handlung: 4,5/5
Charaktere: 4/5
Zeichnungen: 4/5
Lesespaß: 5/5
Preis/Leistung: 5/5


Literatopia-Links zu weiteren Titeln der Reihe Detective Comics:

Rezension zu Batman – Detective Comics Bd.2: Die Maske des Schreckens
Rezension zu Batman – Detective Comics Bd.4: Der Anti-Batman
Rezension zu Batman - Detective Comics Bd.6: Ikarus
Rezension zu Batman – Detective Comics Bd.7: Anarchie
Rezension zu Batman – Detective Comics Bd.8:  Die Batman-Cops
Rezension zu Batman – Detective Comics Bd.9: Wo Dämonen lauern