Punisher Bd.3 – Licht aus (Nathan Edmondson, Moritat u.a.)

Verlag: Panini; (Dezember 2015)
Softcover: 172 Seiten; 16,99 €
ISBN-13: 978-3957984302

Genre: Superhelden


Klappentext

Bis zum bitteren Ende

In Los Angeles kämpft der Punisher an zwei Fronten: gegen das Del-Sol-Kartell, das die Stadt der Engel ins Chaos gestürzt hat und Frank tot sehen möchte, und gegen die Elitesoldaten der Howling Commandos, die den Verbrecherjäger mit dem Totenschädel-Emblem ausschalten sollen. Der Punisher lässt sie alle kommen, denn er fürchtet sie genauso wenig wie den neuen Captain America! Und selbst im Angesicht des Weltuntergangs tut Frank Castle das, was er am Besten kann: gegen Kriminelle und Terroristen kämpfen. Bis zum letzten Schlag seines Herzens oder dem letzten Atemzug des Universums, wenn es nicht anders geht...

Die Finalausgabe der aktuellen PUNISHER-Serie enthält die US-Hefte The Punisher 13-20, geschrieben von Nathan Edmondson und mit Artwork von Mitch Gerads, Moritat, Felix Ruiz und anderen.


Rezension

Der Punisher ist zurück in L.A. und das Chaos tobt um ihn herum. Bevor er sich aber mit dem Del-Sol-Kartell anlegen kann, muss er für seine Familie sorgen, die in den Händen der Howling Commandos ist. Eine Spezialeinheit der Regierung, die nur ein Ziel kennt: Frank Castle zur Strecke  zu bringen. Dies gelingt ihnen durchaus, Castle wird zu ihrem Gefangenen, allerdings tut er etwas unerwartetes. Er stellt Fragen und zwar die richtigen Fragen. Denn nicht nur ihm ist aufgefallen, dass die Jagd auf ihn und das aggressive Verhalten des Kartells kein Zufall sein kann und so macht sich Castle auf die Jagd, um die Hintermänner zu entlarven. Und diese sitzen sehr weit oben, kaum erreichbar für ihn.

Ertrinken im Sinne von Hilflosigkeit ist das große Thema des finalen Bandes des Punisher. Jahrelang war Frank Castle von sich und seiner Mission überzeugt, aber nun, nach mehreren Rückschlägen scheint er kein Land mehr zu sehen, er fühlt sich als würde er in all den Ereignissen und all dem Geschehen um ihn herum wortwörtlich ertrinken und sein Kampf gegen das Verbrechen ist jedes Mal ein Kampf um einen weiteren Atemzug. Er scheint zu wissen, dass sein Ende nicht mehr fern ist und so kämpft er um jeden kleinen weiteren Schritt, den er machen kann, um die Welt in seinem Sinne sicherer zu gestalten. Dies arbeitet Nathan Edmondson hervorragend heraus und garniert dieses Thema mit einer politischen Ebene. Die Hintermänner des Chaos in L.A. sitzen in Washington in hohen Positionen und sie sind damit für den Punisher auf seine übliche Art unerreichbar. Deshalb muss er einen neuen, ungewohnten Weg gehen.
Edmondson stellt hierdurch die Frage, wie weit die Menschen im Namen der Sicherheit bereit sind Einschränkungen ihrer Freiheit zu akzeptieren. Ein vor allem in letzter Zeit aktuelles Thema. Natürlich kann er dies nicht in der nötigen Tiefe tun, dafür ist der Punisher immer noch eben der Punisher, trotzdem gelingt es ihm diese Frage fundiert in den Raum zu werfen. Auch sein zynischer Blick auf die Situation in L.A. und auf die Politik spricht für sich. So bleibt der Punisher in dieser Reihe hart, zynisch und aktuell und hebt sich deutlich von anderen Superhelden ab. Besonders das Ende kann dann noch einen Knalleffekt verbuchen und zeigt ein weiteres Mal deutlich, dass nicht jeder alles gleich bewertet und Helden wie Schurken wirken können.

Die zweite enthaltene Geschichte Die letzte Strafe umfasst die Hefte 19 und 20 und präsentiert den Punisher bei seiner letzten Mission gegen eine Gruppe Terroristen. Hier ist er wieder ganz der Alte. Gnadenlos und brutal geht er gegen seine Gegner vor, ohne Rücksicht auf Verluste. Eine geradlinige, actionreiche Punishergeschichte auf einem guten Niveau.

Die Zeichnungen von Gerard und anderen sind leider nicht auf dem Niveau der Handlung. Sicher, Gerard gelingen ein paar wirklich sehenswerte Bilder, aber alles im allem ist es Durchschnitt. Moritat hingegen hebt sich mit seinem Stil deutlich ab, ist aber eben nur mit einem Heft vertreten. Schade eigentlich, denn dann wäre der Punisher auch optisch gelungen und sehe richtig gut aus. So bleiben die Zeichnungen ansonsten sehr kantig, mit ordentlich inszenierter Action und einer stimmungsvollen Farbgebung, wobei die letzten vier Seiten herausstechen und perfekt inszeniert sind in Perspektive und Farbgebung.


Fazit

Der Punisher kämpft bis zum Schluss und gibt alles. Unterhaltsam, zynisch und knallhart. Nathan Edmondson spendiert dem Punisher den ihm gebührenden Abgang.


Pro & Contra

+ aktuelle Themen
+ Frank Castle

Bewertung:

Handlung: 4/5
Charaktere: 4/5
Zeichnungen: 3,5/5
Lesespaß: 4,5/5
Preis/Leistung: 4/5


Literatopia-Links zu weiteren Titeln mit dem Punisher:

Rezension zu Punisher Bd.1
Rezension zu Punisher Bd.2
Rezension zu Punisher – Das erste Jahr
Rezension zu Punisher Bd.1 – Operation Condor
Rezension zu Punisher Bd.2 – Wilde Bestien
Rezension zu Punisher Bd.3 – Die dunkelste Stunde
Rezension zu Punisher Bd.1 – Krieg gegen alle
Rezension zu Punisher Bd.3 – Feund oder Feind?
Rezension zu Punisher (2022) Bd.1 – Der König der Killer
Rezension zu Punisher (2022) Bd.2 – Mörderische Götter
Rezension zu Punisher (2022) Bd.3 – Das Ende des Punishers

Rezension zu Deadpool vs. Punisher
Rezension zu Punisher: Platoon
Rezension zu Punisher - Witwenmacher
Rezension zu Punisher: Soviet