Sweet amoris – Die geheimnisvolle SMS (ChiNoMiko / Xian Nu / Migato Sen Chu)

KAZE (Oktober 2015)
ca. 200 Seiten, 6,95 EUR
ISBN: 978-2-88921-734-2

Genre: Romantik


Klappentext

Lynn, die Heldin des Onlinespiels Sweet Amoris, möchte eine Geburtstagsparty organisieren.
Ihre Tante, sonst nett und verständnisvoll, verbietet es ihr. Sie ist enttäuscht, doch ihre Freunde ermutigen sie und so entschließt sich Lynn, ihre Party trotzdem zu organisieren. Ihr Plan wird von einer mysteriösen SMS durchkreuzt, die sie in die Arme der drei Jungs treibt, die ihr gefallen, Nathaniel, Castiel und Lysander …


Rezension

Lynn lebt bei ihrer Tante, weil ihre Eltern ständig auf Reisen sind. An ihrer neuen Schule hat sie auch schon Freunde gefunden, sowie auch drei Jungs, die ihr sehr gut gefallen: Nathaniel, Castiel und Lysander. Doch keiner von diesen Freunden weiß, dass Lynn heute Geburtstag hat. Sie möchte spontan eine Geburtstagsparty veranstalten, doch ihre Tante verbietet es ihr. Am Boden zerstört heult sie sich bei ihren Klassenkameraden aus, die ihr mehr oder weniger helfen und sie aufmuntern. Lynn beschließt, sie wird feiern! Sie lädt einfach mal alle auf heute Abend ein, sucht aber noch nach einer Location. Doch ihre Grübelei, wo man feiern könnte, wird unterbrochen, als sie eine SMS von einer unbekannten Nummer erhält. Darin gesteht ihr ein geheimnisvoller Verehrer seine Liebe und meint, er wüsste wo sie feiern könne. Doch erst schickt er sie einkaufen. Eigentlich will sie nicht auf diesen Kerl hören, aber da sie sowieso etwas zum Anziehen benötigt, macht sie sich auf den Weg. Und so wird sie von ihrem unbekannten Verehrer von Ort zu Ort geschickt und trifft dabei auf einige ihrer Klassenkameraden. Doch eine echte Zusage für ihre Party bekommt sie von keinem …

„Sweet amoris – Die geheimnisvolle SMS“ ist eine Manga-Adaption zu dem Online-Dating-Spiel „Sweet amoris“, welches sehr einfach gefunden und kostenlos gespielt werden kann. Für Fans dieses Spiels ist der Manga quasi ein Muss. In diesem Spiel trifft man für den weiblichen Hauptcharakter Entscheidungen und lenkt sie damit in die Richtung von einem der Jungs. So ist auch der Manga aufgebaut. Es gibt Situationen, in denen der Leser entscheiden darf, wie sich Lynn verhalten wird. Es werden drei Möglichkeiten vorgeschlagen und je nach Entscheidung wird auf einer anderen Seite weitergelesen. In einer Tabelle trägt man seine Entscheidungen ein und zum Schluss wird man durch das Ergebnis auf seine persönliche Endseite geführt. Über ein farbiges Bild über eine Doppelseite wird das Ende verraten. Dieses Model ist eine sehr interessante Idee und auf gute Art und Weise umgesetzt.

Man hält mit „Sweet amoris – Die geheimnisvolle SMS“ etwas ganz Neues in der Hand. Die unterschiedlichen Entscheidungen sind natürlich nicht so gravierend, dass die gesamte Geschichte dadurch geändert wird. Aber diese sollen ja auch nur das Ende beeinflussen. Auch die Story, die um diese Liebesentscheidungen herum gebaut wurde, ist nicht besonders anspruchsvoll. Lynn wirkt teilweise sehr übertrieben und auch einfältig. Erst ist sie am Boden zerstört, dass keiner von ihrem Geburtstag weiß und dann wird klar, sie hat auch nie jemandem erzählt, wann sie Geburtstag hat. Sie lädt vollkommen spontan zu ihrer Feier ein, weiß aber gar nicht wo und wundert sich dann, dass nicht alle sofort begeistert sind. Und auch bei den geheimnisvollen SMS regt sie sich zwar darüber auf, tut aber doch alles was ihr gesagt wird.

Die Charaktere wirken alle sehr klischeehaft und bekommen leider nicht wirklich viel Tiefe, was aber wiederum sehr an die Vorgabe des Online-Spiels angelehnt ist. In den nächsten Bänden wird sich aufs Neue zeigen, in wessen Arme der Leser Lynn führt. Zum Ende des ersten Bandes gibt es noch einige Erklärungen dazu, wie die einzelnen Seiten entstanden sind und wie die Charaktere entworfen wurden.

Zeichnerisch ist „Sweet amoris“ noch ausbaufähig. Die Proportionen wirken teilweise falsch, teilweise könnte man denken die Charaktere haben sich die Beine gebrochen, da sie sehr extrem gebogen sind. Auch die Mimik ist sehr steif und Bewegungen wurden nicht gut umgesetzt.


Fazit

„Sweet amoris – Die geheimnisvolle SMS“ ist etwas erfrischend Neues. Es macht Spaß, die Charaktere selbst lenken zu dürfen und man ist gespannt, wohin sich diese Art der Mange-Erzählung noch entwickeln wird. Fans des Online-Spiels dürfen einige Parallelen finden und werden sicher mehr Spaß an diesem Band haben als Leser ohne Vorwissen.


Pro & Contra

+ Neue Idee der Manga-Umsetzung
+ gute Umsetzung
+ Wiedererkennungswert für Kenner des Online-Spiels

- wenig anspruchsvolle Story
- einfältige Protagonistin
- klischeehafte Charaktere
- ausbaufähige Zeichnungen

Bewertung

Handlung: 3/5
Charaktere: 2,5/5
Zeichnungen: 2,5/5
Lesespaß: 3/5
Preis/Leistung: 3/5