Der Engel und der Drache – Und der Tod wird nur ein Versprechen sein (Téhy, Lalie)

Verlag: Splitter-Verlag; (Februar 2008)
Gebundene Ausgabe: 48 Seiten; 12,80 €
ISBN-13: 978-3939823261

Genre: Fantasy/ Romantik


Klappentext

Eine junge Frau mit einem Namen, der klingt wie ein singender Frühlingsbach... Hana-Rose.

Ein geliebter Mann, der aus dem Krieg zurückkehrt...

Gerüchte um Legenden die auf dem Heideland umgehen...

Tausendjährige vergessene Knochenreste in den Tiefen der Ozeane...

Ein Versprechen. Ein Fluch. Und der Tod, der in nächster Nähe lauert.

Weit öffnen sich die Türen zur Welt der Melancholie...


Rezension

Vor langer Zeit als die Erde noch ein Scheibe war und Magie möglich, existierten die Drachen. Sie waren wild und blutrünstig und beugten sich niemanden, außer einer: der Geisterkönigin. Sie war der größte Drache von allen und schneeweiß.
Dies liegt viele Jahre zurück und die Menschen glauben mit wenigen Ausnahmen nicht mehr an Drachen. Eine dieser Ausnahmen ist Licomte. Der Kriegsveteran beginnt, sobald er zu seiner großen Liebe Hana-Rose zurückgekehrt ist, seine Forschungen aufzunehmen. Im Ozean taucht er nach Beweisen für die Existenz der Drachen und im gemeinsamen Haus des Liebespaares steht bereits ein stattliches Skelett. Hana-Rose und Licomte sind glücklich und wie bei jeder guten Liebesgeschichte gibt es eine tragische Wende. Licomte stirbt und seine Geliebte sieht keinen Sinn mehr in ihrem Leben, bis sie auf die alte Hexe Hortensia Iguanabella trifft, die ihr neue Hoffnung schenkt.

Der Engel und der Drache lässt einen zwiegespalten zurück. Zum einen ist da die sehr kitschige Liebesgeschichte zwischen Licomte und Hana-Rose, die glatt einem Groschenroman vom Kiosk um die Ecke entstammen könnte. Die Wortwahl ist zumindest teilweise genauso schwülstig und schrammt knapp an der Lächerlichkeit vorbei. Die Handlung rettet dann auf der Erzählebene das Werk von Lalie und Téhy, der mit Fee bereits früher eine wunderbare Liebesgeschichte verfasst hat. Nicht das die Geschehnisse innovativ oder besonders kreativ wären, schließlich wurde die Geschichte zweier Liebender, von denen einer stirbt und der andere dann nicht mehr leben will, bereits häufig erzählt. Jedoch fügen die beiden Autoren und Zeichner einen kleinen Schuss Fantasy hinzu, der zwar nicht sonderlich zum Tragen kommt, ihnen aber die Möglichkeit gibt, die Legende um die Drachen und die Geisterkönigin im Speziellen zu erzählen. Auch wenn diese nicht frei von Klischees ist. Die Charaktere stellen in keinster Weise etwas Besonderes dar. Licomte und Hana-Rose sind ein Liebespaar, wie es im Buche steht und verhalten sich entsprechend. Dass Licomte im Krieg war, spielt praktisch keine Rolle. Nur seine Wissbegierde, die ihn dazu antreibt alles über die Drachen herauszufinden und dafür in die Tiefen des Meeres abzutauchen, gibt ihm etwas mehr Profil. Ansonsten bleibt von Der Engel und der Drache nicht viel. Der namensgebende Drache taucht bisher nicht auf und alles sieht zunächst nach Romantikkitsch aus. Wer so etwas mag, dem wird Und der Tod wird nur ein Versprechen sein gefallen. Trotzdem können auch alle anderen einen Blick riskieren.

Der Grund liegt in den Bildern bei denen Téhy und Lalie zusammengearbeitet haben. Statt ganz klassisch zu Bleistift und Tusche zu greifen, ist Der Engel und der Drache am Computer entstanden. Hintergründe und Charaktere wurden modelliert und dadurch eine ziemlich große Plastizität verliehen. Die Bilder sind häufig beeindruckend und vor allem das Spiel mit dem Licht und den Farben lässt Der Engel und der Drache brillieren. Teilweise hat man den Eindruck, man würde Szenen aus einem Animationsfilm sehen. Manch tolle Perspektive findet sich, was gar nicht mal so überrascht, wenn man die Freiheiten bedenkt, die der Computer einem schenkt. Einziges Problem ist, dass die Gesichter und die Haut der Charaktere hin und wieder etwas zu glatt wirken und diese dadurch ziemlich künstlich. Aber gerade gegen Ende kommt dies praktisch nicht mehr vor. Visuell ist Der Engel und der Drache eine interessante und gelungene Herangehensweise, die so nicht häufig zu sehen ist. Vor allem der Drache wirkt hier beeindruckend, bei dem die Möglichkeiten des Computers ausgenutzt wurden, gleiches gilt für das Feuerwerk, welches Licomte und Hana-Rose beobachten.


Fazit

Der Engel und der Drache -  Und der Tod wird nur ein Versprechen sein ist bisher eine sehr schwülstige Liebesgeschichte, die so bereits häufig zu lesen war. Einzig die am Computer erschaffenen Bilder machen den Comic so richtig interessant. Allerdings soll der zweite Band im Ton sehr anders sein und die Drachen in den Mittelpunkt stellen, so dass sich dort ein Blick vermutlich lohnt.


Pro & Contra

+ sehr gutes Drachendesign
+ interessante, am Computer entstandenen  Bilder

- liest sich wie ein Groschenroman

Bewertung:

Handlung: 3/5
Charaktere: 2,5/5
Zeichnungen: 4/5
Lesespaß: 3,5/5
Preis/Leistung: 3,5/5


Literatopia-Links zu weiteren Titeln von Téhy:

Rezension zu Fee
Rezension zu Yiu Bd.1
Rezension zu Yiu Bd.2