Zarla Bd.1 – Die tollkühne Kämpferin (Janssens, Guilhem, Cesano)

zarla

Verlag: Piredda Verlag; (März 2011)
Gebundene Ausgabe: 48 Seiten; 13 €
ISBN-13: 978-3941279957

Genre: Fantasy


Klappentext

Zarla

Durch dieses Amulett wird
 Hydromel mit dir verbunden sein
 und dich vor allen Gefahren schützen,
ohne dass du etwas davon merkst.


Rezension

Die Eltern des kleinen Mädchens Zarla, Warda und Wulfrig, waren einst große Drachenjäger. Gemeinsam zogen sie in den Kampf gegen die Bestien und so weit Zarla weiß, starben sie auch gemeinsam. Dies sind allerdings lang zurückliegende Ereignisse und als der letzte Kampf der Beiden stattfand, war Zarla noch ein Baby. Jedoch hat ihre Mutter ihr damals ein Amulett gegeben, welches sie untrennbar mit Hydromel verbindet, einem Dragon Bull. Dragon Bulls sind speziell für die Drachenjagd gezüchtete Hunde und Hydromel ist selbst unter ihnen etwas besonderes. Er ist Anführer des Rudels und mit Hilfe der Macht wurde er zu einem Drachenkrieger gemacht. Dies bedeutet, dass er sich in einen roten Dämon verwandeln kann und so ein wirklich furchterregender und schrecklicher Gegner ist, der mit einer riesigen Axt kämpft. Davon soll Zarla allerdings nichts wissen und so muss Hydromel bei jedem Kampf dafür sorgen, dass Zarla nicht mitbekommt, wie ihr treuer Gefährte ihre Siege erringt. Und von denen gibt es viele, denn Zarla stürzt sich nur zu gern in die nächstbeste Gefahr, immer überzeugt davon alles und jeden besiegen zu können. Dann trifft sie allerdings auf die Valras, jene Frauen, die die Macht beherrschen und entscheidend im Kampf gegen Drachen und andere Wesen des Alten Volkes sind. Sie kontrollieren die „normalen“ Drachenjägerinnen, die Azras, dass sie nicht ihre Macht missbrauchen und machen Jagd auf jene Drachenjäger, die zu den Rebellen übergelaufen sind und die Drachen schützen wollen.

Ein Hort der Phantasie ist die Serie von Janssens, Guilhem und Cesano über das kleine und tapfere Mädchen Zarla, welches aus einer Familie angesehener Drachenjäger stammt. Was hier von Autor, Zeichner und Kolorist aufgefahren wird, ist wirklich phantastisch im wahrsten Sinne. Angefangen bei den Drachen, scheint es für sie keine Grenzen zu geben, solange es in ihr Konzept einer mittelalterlichen Fantasywelt passt. Da tummeln sich kleine Elfen, neben Alafanten (auf zwei Beinen gehende Elefanten, die sprechen können und teilweise als Räuber ihr Geld verdienen), mehrbeinigen Pferden, Ogern, Dragon Bulls und einer Vielzahl anderer skurriler Gestalten, die trotz all ihrer Verschiedenheit wunderbar in die Geschichte passen. Zarla selbst gewinnt man sofort lieb. Sie geht so unbeschwert durchs Leben, dass man ihr nichts Böses wünscht und gerne mit ihr das nächste Abenteuer sucht, welches sie zielsicher immer wieder findet. Ob Räuber oder hinterhältige Gauner und Betrüger, die durch einen Trick eine Bernsteinmine in ihren Besitz gebracht haben, sie stellt sich ihnen ganz unbedarft und gewinnt immer. Das liegt allerdings an Hydromel, ihrem treuen Begleiter. Er kämpft für sie und sorgt dafür, dass sie dies nicht mitbekommt. Häufig in dem er ihr ihren Helm über die Augen stülpt. Und Zarla kommt das nicht komisch vor, schließlich hat ihr Großvater erzählt, man werde während eines Kampfes vor Wut blind. So ergeben sich für den Leser immer wieder neue urkomische Momente, die sich rein daraus ergeben, dass Zarla nie mitbekommt, wovor bzw. vor wem die gestandenen Angreifer wirklich Angst haben. Aber auch ansonsten strotzt Zarla vor Humor jeglicher Art. Egal ob einfach Slapstick oder auch tiefschwarzer Humor, es ist alles vertreten und dies macht Zarla dann auch zu einem großen Vergnügen für Groß und Klein. Dieser erste Band ist hauptsächlich eine Einführung in Zarlas Welt und hat damit noch eher eine episodenhafte Struktur, die hier perfekt für den Einstieg ist, dennoch setzt sich Janssens auch näher mit seinen Figuren auseinander und am Ende gibt es dann Hinweise auf einen zusammenhängenden Handlungsbogen, der in den nächsten vier Bänden mit Sicherheit bestimmend wird. Damit wäre auch das einzige Manko der Reihe bereits genannt. Zarla ist leider nur auf fünf Bände angelegt, nach diesem starken ersten Auftritt, ist das nur zu Bedauern.

Die Zeichnungen von Guilhem sind einfach wunderbar. Genauso phantasievoll wie Janssens die Handlung in Worten präsentiert er die Welt Zarlas in Bildern. Überbordend ist hier tatsächlich das richtige Wort. Es gibt immer wieder etwas im Hintergrund zu entdecken und kleine Details fallen durchaus erst beim zweiten Lesen auf. Dazu ist alles kindgerecht, niedlich gestaltet, aber nicht so sehr, dass nicht auch Erwachsene Gefallen an der kleinen Drachenjägerinnen gefallen können. Tolle visuelle Einfälle, wie Zarlas Helm mit eingebauter Öllampe sind zu finden und selbst etwas grausamere Stellen sind super eingefangen und lassen Zarla weiterhin ein optimaler Comic für alle Altersklassen bleiben. Dazu trägt auch Cesanos Farbgebung bei, die sehr kräftig und bunt ausfällt und Zarla erst recht zu einem großen Abenteuerspaß abrundet.


Fazit

Zarla – Die tollkühne Kämpferin ist ein wunderbarer, wunderschön anzusehender Comic für die ganze Familie. Viel Humor wird hier mit überbordender Phantasie gepaart und ergibt einen der besten Abenteuercomics der letzten Jahre, der sich an Kinder und Erwachsene jeden Alters richtet. Wer seinen Kindern einen Gefallen tun will, schenkt ihnen Zarla!


Pro & Contra

+ phantasievoll
+ wunderbare Zeichnungen
+ Hydromel
+ perfekte Farbgebung
+ hervorragende Geschichte
+ viel zu lachen und schmunzeln

Bewertung:

Charaktere: 4,5/5
Handlung: 4,5/5
Zeichnungen: 5/5
Lesespaß: 5/5
Humor: 5/5
Preis/Leistung: 5/5


Literatopia-Links zu weiteren Titeln von Guilhem:

Rezension zu Die drei Geister von Tesla Bd.1
Rezension zu Die drei Geister von Tesla Bd.2

Tags: Comics für Kinder