Ork Saga Bd.1 – Zwei Brüder (Michael Peinkofer, Jan Bratenstein, Peter Snejbjerg, Lars Bjorstrup)

Verlag: Cross Cult; (März 2016)
Gebundene Ausgabe: 48 Seiten; 14,95 €
ISBN-13: 978-3864256738

Genre: Fantasy


Klappentext

Helden wider Willen. Balbok und Rammar, zwei Orkbrüder, machen sich auf, um, nun ja …. die Welt zu retten. Natürlich nicht mit Absicht. Denn eigentlich sind sie gerade nur glücklich darüber, eine Schlacht überlebt zu haben, aber unglücklich, dass sie einen Auftrag nicht erfüllen konnten und zur Strafe von ihrem Häuptling auf eine Mission geschickt werden, die einem Todesurteil gleichkommt. Um sich aus dem Schlamassel wieder herauszuwinden, lassen sie sich auf einen Pakt mit dem Zauberer Rurak ein.
Ausgerechnet mit einem Zauberer!

Bei dieser actiongeladenen Mischung aus ungewolltem Heldenmut und humoristischen Scharmützeln bleibt garantiert kein Auge trocken.

Michael Peinkofer erfand die unfreiwilligen Helden für den Fantasyroman DIE RÜCKKEHR DER ORKS. Weil die Saga um die beiden Orkbrüder so viel Anklang fand, ist es an der Zeit, ihnen auch grafisch Leben einzuhauchen. Für die künstlerische Umsetzung der vierteiligen Adaption sorgt der dänische Starzeichner Peter Snejbjerg (THE BOOKS OF MAGIC, STARMAN uvm.).


Rezension

Comics aus deutscher Eigenproduktion, von den sogenannten Graphic Novels mal abgesehen, sind zwar in den letzten Jahren verstärkt auf den Markt gebracht worden, aber leider längst nicht die Regel. Vor allem Cross Cult und Splitter sind auf diesem Terrain Vorreiter und die beiden Verlage haben mittlerweile die ein oder andere Eigenproduktion in ihrem Programm. Steam Noir und Das Wolkenvolk seien als Beispiele genannt. Die dabei umgesetzten Stoffe sind meist im phantastischen Bereich angesiedelt und haben meist bereits eine kleine Fangemeinde hinter sich. So ist es auch bei der Ork Saga, dem neuen Projekt von Cross Cult. Die ist eine Umsetzung von Michael Peinkofers, erfolgreichen Roman Die Rückkehr der Orks. Wie immer gilt es bei solchen Comicumsetzungen, die vorhandenen Fans zufriedenzustellen und die Neuleser sehr gut zu unterhalten. Ob das wirklich gelungen ist, ist letztendlich immer Ansichtssache, der ein oder andere wird immer etwas an der graphischen Umsetzung zu mäkeln finden oder seine Lieblingsszene vermissen. Aber wovon handelt die Ork Saga eigentlich?

Die beiden Brüder Rammar und Balbok gehören zur Truppe von Girgas und sind gerade mit diesem unterwegs. Da werden Gnome gemeldet. Balbok und Rammar werden ausgesandt die kleinen Monster auszuspähen, weil Balbok zugegeben hat, zählen zu können. Ihrem Auftrag kommen sie zwar durchaus nach, scheitern aber trotzdem spektakulär und am Ende sind sie die einzigen Überlebenden ihres Trupps. Nun würde es die Tradition von ihnen Verlangen, den Kopf ihres Anführers nach Hause zu bringen, jedoch wurde der von den Gnomen gestohlen. Als sie dies ihrem Anführer und Häuptling Graishak beichten, sieht dieser großzügig davon ab, sie zu töten, falls sie ihm den Kopf von Girgas bis zum nächsten Blutmond bringen. Für Balbok und Rammar ist dies der Anfang zu weiteren Unannehmlichkeiten, unter anderem mit einem Zauberer.

Eins steht von Anfang an fest: Mit hoher Intelligenz sind Rammar und Balbok nicht wirklich belastet, obwohl sie einem im Vergleich zum Rest der Orks ziemlich schlau vorkommen. Schließlich schaffen sie es einen hoffnungslosen Kampf zu überleben. Rammar weil er so intelligent ist, manche mögen es Feigheit nennen, sich zu verstecken und Balbok, weil er mehr Glück als Verstand hat. Fortan benehmen sich die Beiden dann wie Stan Laurel und Oliver Hardy, auch bekannt als Dick und Doof, wie in ihren besten Zeiten. Rammar übernimmt dabei Oliver Hardys Rolle. Er ist leicht aufbrausend, opportunistisch und mit einer gewissen Intelligenz gesegnet, die es ihm erlaubt, durchaus richtige Entscheidungen zu treffen, auch wenn es ihm kaum gelingt diese durchzusetzen, woran sein Bruder Balbok Schuld ist. Der besitzt zwar Fähigkeiten, wie das Zählen, kann sie aber nicht richtig einsetzen und treibt mehr durch die Welt als alles andere. Zusammen ergeben sie ein sehr witziges Team, das für viele lustige Momente sorgt. Besonders wenn Balbok sich mal wieder in Schwierigkeiten redet und Rammar versucht, das zu verhindern.
Von der großen Geschichte ist noch nicht viel zu sehen, Zwei Brüder soll hauptsächlich die Orkbrüder vorstellen und in ihre Welt einführen und dies gelingt Jan Bratenstein hervorragend. Man fühlt sich direkt zuhause und lernt Erdwelt durch das Hineingeworfenwerden in die Handlung gut kennen. Wenn er so weiter macht, wird die Ork Saga mit Sicherheit ein sehr lustiger und wilder Ritt durch diese Fantasywelt.

Peter Snejbjerg, der bereits unter anderem Starman und Die Bücher der Magie gezeichnet hat, hat Balbok und Rammar Gestalt gegeben. Bezeichnenderweise erinnern die beiden Brüder in ihrem Aussehen tatsächlich etwas an Laurel und Hardy. Vor allem in der Mimik spiegeln sich die berühmten Komiker wieder. Insgesamt leistet er sehr gute Arbeit, die Orks und Gnome sind ansonsten bedrohlich und die Kampfszenen gelingen ihm überaus gut. Er wählt sehr gut Bildausschnitt und Perspektive aus und variiert den Seitenaufbau, wenn es der Geschichte dient. Lars Bjorstrup hat ihn bei der Farbgebung unterstützt, die passend zur Handlung und den einzelnen Abschnitten gewählt ist.


Fazit

Zwei ungleiche Orkbrüder, der eine halbwegs klug und naiv, der andere eher dümmer, aber mit einer gewissen Straßenschläue, und ihre Abenteuer reichen aus, um die Ork Saga zu einem Lesevergnügen zu machen. Shnorsh!


Pro & Contra

+ hochwertiges Hardcover
+ sehr witzig
+ Rammar und Balbok wirken wie Stan Laurel und Oliver Hardy
+ sehr guter Auftakt, der Lust auf mehr macht

Bewertung:

Charaktere: 4/5
Handlung: 4/5
Zeichnungen: 4/5
Humor: 4,5/5
Lesespaß: 5/5
Preis/Leistung: 4,5/5


Literatopia-Links zu weiteren Titeln von Michael Peinkofer:

Rezension zu Ork Saga Bd.2
Rezension zu Ork Saga Bd.3
Rezension zu Splitterwelten
Rezension zu Orks – Die komplette Saga
Rezension zu Die Könige - Orknacht