Batman – Das Beben Bd.1 (Chuck Dixon, Alan Grant Jim Aparo u.a.)

Verlag: Panini; (Juni 2016)
Softcover: 244 Seiten; 24,99 €
ISBN-13: 978-3957987440

Genre: Drama/ Superhelden


Klappentext

Das Ende von Gotham?

Ein gewaltiges Erdbeben stürzt Batmans Metropole Gotham City ins Chaos, und der Dunkle Ritter, Nightwing, Catwoman, Azrael, Huntress und andere Helden müssen sich den dramatischen Folgen der schrecklichen Katastrophe stellen. Auch das ehemalige Batgirl alias Barbara Gordon und der Polizeiermittler Harvey Bullock versuchen, den Verzweifelten in der völlig verwüsteten Stadt zu helfen. Da kommt es im Blackgate-Gefängnis infolge des Bebens zu einem Aufstand der schlimmsten Schwerverbrecher...

Der zweiteilige Sammelband mit der apokalyptischen Vorgeschichte zum legendären Crossover Niemandsland, inszeniert von Batman-Koryphäen wie Chuck Dixon, Alan Grant, Doug Moench, Denny O´Neil, Jim Aparo, Scott McDaniel, Klaus Janson, Graham Nolan, Jim Balent und Mark Buckingham.


Rezension

Gotham ist eine pulsierende Metropole, die ganz besonders unter dem Verbrechen zu leiden hat. Allerdings ist dies nichts gegen das, was eines Tages um 19.03 Uhr passiert. Ein Erdbeben der Stärke 7,6 zerreißt die Stadt und bewirkt, dass bis auf die Häuser Bruce Waynes, der sie Erbeben sicher machen ließ, so gut wie alles einstürzt und zerstört wird. Die U-Bahn kann nicht mehr fahren und Gebäude fallen ineinander. Das Chaos bricht aus und zu allem Unglück kann Batman nicht sofort auf der Straße sein, um zu helfen. Er muss zunächst eigene Probleme lösen. Das Wichtigste ist dabei, wie er aus der Bathöhle herauskommt, denn ihre Eingänge wurden ebenso verschüttet. Zur gleichen Zeit kämpfen die Menschen überall in Gotham ums Überleben, teilweise unterstützt von Nightwing, Catwoman oder auch Huntress. Aber egal wie sehr sie sich bemühen, im Prinzip sind auch sie ohnmächtig im Angesicht der Katastrophe.

Niemandsland gilt seit Jahren als eine der besten Geschichten im Batman-Universum. In einem postapokalyptischen Gotham musste sich Batman mehreren Gefahren stellen und für die Menschen kämpfen. Batman – Das Beben erzählt die Vorgeschichte dieses Events und wirft einen praktisch direkt mitten in das Erdbeben. Nach einer kurzen Einleitung, die eigentlich nur deswegen enthalten ist, weil an ihrem Ende eine Wissenschaftlerin wegen eines möglichen Erdbebens Bruce Wayne erreichen will, geht es auch gleich los. Batman erlebt zusammen mit Alfred das Beben in seiner Bathöhle und ab da wird es richtig spannend, obwohl im ganzen Band kein Superschurke besiegt werden, kein Fall gelöst werden muss. Die Autoren um Chuck Dixon und Alan Grant konzentrieren sich auf den Überlebenskampf der Menschen im zerstörten Gotham. Kaleidoskopartig erzählen sie einzelne Geschichte und Ereignisse. Sie beschäftigen sich mit den kleinen und großen Schicksalen am Rande und gerade in diesen Momenten zeigt sich, was die Helden zu Helden macht. Sei es das Huntress Menschen in einem U-Bahn-Schacht vor einem Kleinganoven rettet und sie aus dem Schacht führen will oder Barbara Gordon alias Oracle, die bei der Organisation der Rettungsteams über sich hinauswächst. Die auftauchenden Helden und Schurken werden sehr gut von ihnen charakterisiert, vor allem Catwoman ist hier zu nennen. Was sie in einem Hochhaus mitmacht, zeigt sie von einer neuen Seite und in einem Moment, in dem sie äußerst verletzlich ist und macht deutlich, wie sehr ihr die Stadt am Herzen liegt. Aber nicht nur die Helden stehen im Mittelpunkt, selbst der Pinguin darf mitmischen.
Die dramatischste Teilgeschichte ist das Chaos im Gefängnis Blackgate. Ein zum Tode Verurteilter steht kurz davor seinen letzten Gang anzutreten, als das Erdbeben stattfindet. Fortan kämpfen sich er, seine Anwältin, die immer an seine Unschuld geglaubt hat, und eine Nonne, die ihm bei seinem letzten Gang begleiten wollte, durch das Gefängnis, um einen Weg herauszufinden. Dieser Teil ist unheimlich gut geschrieben und spannend gestaltet. Mit Sicherheit einer der Höhepunkte des Bandes.

Den Zeichnungen sieht man die Zeit der Entstehung an.Teilweise hängen sie irgendwo zwischen modernen US-Superheldenstil und dem der 90er. Die ganze Breite der damals vorherrschenden Stile ist zu sehen. So wie die Geschichten bieten sie ein Kaleidoskop unterschiedlicher Zeichnungen, was unter anderem daran liegt, dass Das Beben aus Heften vieler verschiedener Reihen besteht, die in diesem Sammelband sinnvoll zusammengefügt wurden. Jeder der Zeichner schafft es, dass herrschende Chaos in Gotham zu illustrieren und die Dramatik der Situation zu zeigen. Nur Mark Buckinghams Zeichenstil fällt auf, da seine Gesichter teilweise sehr seltsam und grotesk wirken. Er passt nicht wirklich rein und ist eher der Schwachpunkt in diesem Band.


Fazit

Das Beben ist ein sehr spannender, dramatischer Band, der sich intensiv mit den Folgen des Erdbebens auseinandersetzt. Menschen wachsen über sich hinaus, egal wer. Ein Auftakt nach Maß.


Pro & Contra

+ Helden und Schurken werden als Menschen dargestellt
+ viele Einzelgeschichten, die hervorragend sind

0 die zeichnerische Qualität schwankt etwas

Bewertung:

Handlung: 4,5/5
Charaktere: 5/5
Zeichnungen: 4/5
Lesespaß: 4,5/5
Preis/Leistung: 5/5


Literatopia-Links zum Niemandsland:

Rezension zu Das Beben Bd.2
Rezension zu Auf dem Weg ins Niemandsland Bd.1
Rezension zu Auf dem Weg ins Niemandsland Bd.2
Rezension zu Niemandsland Bd.1
Rezension zu Niemandsland Bd.2
Rezension zu Niemandsland Bd.3
Rezension zu Niemandsland Bd.4
Rezension zu Niemandsland Bd.5
Rezension zu Niemandsland Bd.6
Rezension zu Niemandsland Bd.7
Rezension zu Niemandsland Bd.8