Rezensionen im November (2016)

Liebe LeserInnen,

eine Seite umgeblättert und schon ist Dezember. Bevor wir uns alle in den Weihnachtsrummel stürzen, möchte das Redaktionsteam gemeinsam mit euch wie immer zum Monatsende noch einen Blick zurück werfen. Denn auch im November war die Redaktion wieder fleißig und hat allerhand für euch rezensiert. Die wichtigsten Titel findet ihr wie immer in unserem Rückblick. Viel Spaß!
 

 
Historik
 
Unterhaltsam und temporeich präsentiert sich "Der Turm der Welt" dem Leser. Wieder einmal schafft es Benjamin Monferat, ein ganz besonderes Setting zur Kulisse für eine durchdachte Handlung zu machen. Abgesehen von ein paar kleineren Längen wird man hier bestens unterhalten.
 
Dark Fantasy
 
"Die Magier seiner Majestät" ist ein ruhiger Roman, der Geschichte und Fantasy harmonisch verbindet. Zen Cho schreibt nicht gerade atemlos spannend, aber liefert ein in Sprache und Atmosphäre sehr stimmiges Buch ab.
 
"Aethersymphonie" hat viele der Stärken der Vorgängerbände – sympathische, komplexe Charaktere, eine faszinierende Welt und einen flüssigen Stil – und die zuvor aufgeworfenen Fragen zu der Verbindung von Wissenschaft, Magie, Musik und Mythologie werden auf eine Weise geklärt, die die geweckten Erwartungen noch weit übertrifft. Anja Bagus‘ dritter Roman ist originell, dramatisch und farbenfroh, aber hätte von einem kürzeren, konzentrierteren Showdown profitiert.
 
Fantasy
 
Guy Gavriel Kay schöpft für das Setting und Geschehen von "Im Schatten des Himmels" aus der chinesischen Geschichte. Vor diesem farbenprächtigen Hintergrund entfaltet sich eine mitreißende Handlung um Figuren, mit denen man gerne Zeit verbringt.
 
Die Seelenlosen ist ein Steamfantasy-Krimi aus der Feder von Tanja Meurer, der sich stark auf die Entwicklung seiner Charaktere konzentriert und vor allem mit der dreckigen und vielseitigen Stadt Valvermont sowie dem herzensguten und erfahrenen Gwenael überzeugt. Der Leser braucht anfangs etwas Zeit, um in dieser phantastischen Welt voll dunkler Magie und skurriler Technik anzukommen, doch am Ende will man sie gar nicht mehr verlassen.
 
Science Fiction
 
Mit "Der letzte Stern" findet die Trilogie um die 5. Welle einen gelungen Abschluss. Sprachlich teilweise etwas zu viel, inhaltlich aber dafür genau auf den Punkt beschreibt Rick Yancey die letzten vier Tage vor dem finalen Angriff der Aliens. Erneut müssen sich Cassie, Zombie und Ringer General Vosch und den Aliens stellen und für die Menschheit und die Menschlichkeit kämpfen. Trotz einiger Schwächen gelingt Yancey der Rundumschluss. Action, Spannung und psychologischer Tiefgang sowie eine phantastische Geschichte mit packenden Wendungen machen diese Trilogie zu einem Lesegenuss für aufmerksame Leser.
 
Thriller
 
"Mind Control" ist der gelungene Abschluss der Hodges-Trilogie von Stephen King, die beiden anderen Bände sind Mr. Mercedes und Finderlohn. Der Mercedes-Killer Brady Hartsfield will sich an Bill Hodges rächen, treibt lebensmüde Menschen in den Tod und plant, mithilfe seiner neu erworbenen übernatürlichen Kräfte einen Massensuizid zu verursachen. All dies ist gut geschrieben und wird uns in einem Wechselbad aus Hochspannung und Schwermütigkeit erzählt. Die Charaktere sind fein entwickelt. Bill und Holly sind liebenswerte Protagonisten. Brady ist ein besonders übler Zeitgenosse. Das Finale während eines winterlichen Sturms ist aufregend.
 
Krimi
 
In "Weil sie böse sind" punktet Edna Schuchardt mit ihrem rasanten und humoristischen Schreibstil – und stellt sich gleichzeitig genau damit auch ein Bein. Denn gerade im letzten Drittel des Ostfrieslandkrimis und vor allem in Bezug auf die Auflösung des Falls hastet sie durch die Seiten, sodass der Leser letzten Endes zwar irgendwie weiß, was passiert ist, aber keineswegs befriedigt ist. Wirklich aufgeklärt wurde der Fall nämlich nicht, zumindest nicht mit dem Leser. Schade, denn auf diese Weise bleibt der dritte Band um Jeanette Maros nur ein netter Zeitvertreib für zwischendurch.
 
Comic
 
"Die Schlümpfe – Kompaktausgabe" ist prall gefüllt mit Geschichten und zusätzlichen Informationen zu den kleinen blauen Kobolden von Peyo. Einfach eine wunderbare, schöne und gelungene Ausgabe. Für Schlumpffans und die, die es werden wollen.
 
"Dark Night" ist eine wichtige Graphic Novel, darüber wieder ins Leben zurückzufinden und was einem dabei hilft. Paul Dini geht schonungslos mit sich selbst ins Gericht und offenbart dadurch eine unglaubliche Stärke. Superhelden bekommen durch Dark Night eine neue Bedeutung, die nicht zu unterschätzen ist.
 
Manga
 
"Midnight Spell" ist ein weiteres wunderbares Werk voller Gefühle und knuffig umgesetzten Tieren aus der Feder von Tomu Ohmi. Das nächste magische Pärchen wartet hier darauf, von den Lesern entdeckt zu werden.
 
Anime
 
"Hakuoki – The Movie 2: Demon of the Fleeting Blossom – Warrior Spirit of the Blue Sky" konzentriert sich stärker auf die Protagonisten Chizuru und Hijikata, die im Chaos des Krieges getrennt werden und wieder zueinanderfinden müssen. Die Geschichte verläuft zunehmend tragischer und der Zuschauer muss so manchen Verlust verkraften, wird am Ende jedoch mit einem hochdramatischen Finale und einer unerwarteten Wendung belohnt.
 

 
Ja, auch der November war wieder sehr bunt gemischt, wenn auch nicht alle Genres vertreten waren. Einige Redakteure waren leider zeitlich ein bisschen eingeschränkt, aber wir gehen mal vom Besten aus und hoffen, dass der Dezember wieder ein wenig mehr Abwechslung in die Genres bringt. Wem der Rückblick nicht reicht, darf wie immer gerne in unserem umfangreichen Rezensions-Archiv stöbern gehen.
 
Wir wünschen euch eine schöne Adventszeit und einen lesereichen Dezember,
euer Literatopia-Team