Death Parade (Volume 1)

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Death Parade Blu ray Volume 1
Regie: Yuzuru Tachikawa
Format: 16:9 - 1.77:1
Sprache: Deutsch, Japanisch (DTS-HD 5.1)
Untertitel: Deutsch
Extras: Death Billiards (OmU), Preview-Clips Folge 02-05
Daten: Universum Anime (März 2017), 91 Minuten, UVP 29,99 EUR, FSK 12

Genre: Mystery


Rezension

Die Gäste der mysteriösen Bar „Quindecim“ stellen schnell fest, dass sie sich nicht daran erinnern, wie sie dorthin gekommen sind. Und sie wissen ebenso nicht, dass sie eigentlich schon tot sind. Daher willigen sie auch schnell ein, mit Barkeeper Decim ein Spiel um ihr Leben zu spielen, selbst wenn sie nicht daran glauben, dass der Einsatz wirklich ihr Leben ist. Das Spiel unterscheidet sich je nach Gästen und wird vermeintlich zufällig ausgewählt. In Frage kommen beispielsweise Darts, Bowling oder auch Arcadegames. Die Spieler ahnen dabei nicht, dass die Spiele nur dazu dienen, Decim bei seiner Entscheidung zu helfen: Wenn zwei Menschen gleichzeitig sterben, muss er entscheiden, wer von beiden wiedergeboren wird und wessen Seele ins Nichts fällt …

Die ersten beiden Episoden von „Death Parade“ erzählen die gleiche Geschichte aus zwei verschiedenen Blickwinkeln. Ein Ehepaar stirbt bei einem Unfall und landet in der Bar Quindecim, wo sie eine Partie Darts spielen sollen. Mit der Besonderheit, dass es um ihr Leben geht und dass jeder Treffer auf der Dartscheibe zu Schmerzen beim Mitspieler führt. Die Extremsituation fördert allerhand dunkle Geheimnisse zu Tage, welche Decim nur teilweise richtig zu deuten vermag. In der zweiten Episode wird Decims neue Gehilfin Chiyuki eingeführt, die das Dartspiel aus der Entfernung beobachtet und eine ganz andere Schlossfolgerung zieht. Es wird dabei klar, dass Decim sich durchaus irren kann, was das Spiel um Leben und Tod noch makabrer macht - und ihm gewissermaßen seinen Sinn raubt.

In den nächsten zwei Episoden werden jeweils andere kleine Geschichten erzählt, wobei die verbindende Rahmenhandlung noch nicht zu erkennen ist. Es werden zwar weitere Charaktere eingeführt wie die taffe Nona, die offenbar so etwas wie Decims Chefin ist, und der freundliche Fahrstuhljunge Clavis, doch noch kann man als Zuschauer nicht viel mit ihnen anfangen. Die Idee des Animes ist an sich wahnsinnig interessant, doch zumindest in den ersten vier Episoden gelingt es nicht, Neugier für weitere Episoden zu schüren. Dazu hätte es etwas mehr Hintergrundinformationen gebraucht. Bisher ist jede Folge in sich geschlossen und auch die steife Beziehung zwischen Decim und Chiyuki kann den Zuschauer noch nicht richtig begeistern.

“Death Parade“ spielt mit allerhand religiösen und philosophischen Themen, wobei sich noch kein stimmiges Gesamtbild ergibt. Zwischen den Gästen der Bar gibt es zudem immer eine besondere Verbindung, die meist erst auf den zweiten Blick sichtbar wird und der Geschichte wohl Tiefe verleihen soll – was nur bedingt gelingt. „Death Parade“ wirkt auf den ersten Blick grandios inszeniert, offenbart jedoch schnell diverse Schwächen, was eventuell darauf zurückzuführen ist, dass der ganze Anime aus dem Kurzfilm „Death Billards“ entstanden ist.

Animationstechnisch legt „Death Parade“ ordentlich vor und bietet einen modernen Zeichenstil mit düsteren Farben und tollen Lichtstimmungen, die die mysteriöse Atmosphäre perfekt einfangen. Die Bar wirkt sehr edel und wartet mit schönen Details auf, während die Charaktere allesamt ein einzigartiges Aussehen verliehen bekommen haben. Die Gäste der Bar sehen noch recht „normal“ aus, so als könnte man sie genau so auf der Straße treffen. Decim, Chiyuki und die anderen Charaktere aus dem „Jenseits“ hingegen fallen mit ungewöhnlichen Haarfarben und einem übernatürlichen Erscheinungsbild auf.

Der Soundtrack ist bislang relativ belanglos und geradezu typisch für die Zeit. Da bleibt leider nichts im Ohr hängen. Immerhin sind die Szenen musikalisch meist passend untermalt, zumindest stören sie die Stimmung nicht. Die Blu-ray-Ausgabe wartet mit einem gestochen scharfen Bild auf und bringt die diffusen, düsteren Farbstimmungen schön zur Geltung. Als Bonus gibt es oben drauf die OVA „Death Billards“ und ein paar Preview-Clips.


Fazit

”Death Parade“ fasziniert mit der unheimlich interessanten Idee, dass kürzlich Verstorbene in einer jenseitigen Bar um ihr Leben spielen sollen. Leider bekommt man in den ersten Episoden zu wenige Hintergrundinformationen geboten, um das anfängliche Interesse zu erhalten. Daran ändern auch die düsteren und modernen Animationen nichts.


Pro und Contra

+ sehr interessante Grundidee
+ modern und cool inszeniert
+ Chiyuki ist ein toller Gegenpart zum kühlen Decim
+ düstere, mystische Farbstimmungen
+ gelungenen Synchronisation

- zu wenige Hintergrundinformationen
- mit manchen Charakteren kann man noch gar nichts anfangen

Wertung: sterne3

Handlung: 3/5
Charaktere: 3/5
Animationen: 4/5
Preis/Leistung: 2,5/5