Der Zauberer von Oz (L. Frank Baum, Eric Shanower, Skottie Young)

Verlag: Panini; (Mai 2017)
Softcover: 188 Seiten; 14,99 €
ISBN-13: 978-3741602580

Genre: Fantasy


Klappentext

Die traumhafte Comic-Adaption des Klassikers von L. Frank Baum

Als ein Wirbelsturm die kleine Dorothy ins magische Land Oz verschlägt, macht sie versehentlich eine böse Hexe platt, befreit eine lebende Vogelscheuche und wird von den Munchkins als große Zauberin gepriesen... aber eigentlich will sie nur eins wissen: Wie kommt sie wieder nach Hause?


Rezension

Dorothy gerät durch einen Wirbelsturm in das Land Oz. Bei ihrer Ankunft erschlägt sie mit ihrer Hütte, die böse Hexe des Ostens und wird deshalb von den Munchkins als Heldin gefeiert. Um nach Hause nach Kansas zurückzukehren, muss sie zum großen Zauberer Oz gelangen, der in der Smaragdstadt residiert. Auf dem Weg gewinnt sie neue Freunde und Gefährten: Den feigen Löwen, den Blechmann ohne Herz und die Vogelscheuche ohne Verstand. Mit dem Erreichen der Stadt ist das Abenteuer allerdings nicht vorüber. Im Auftrag des Zauberers von Oz soll sie sich der bösen Hexe des Westens stellen. Nur dann hilft er ihr und ihren Freunden. So zieht sie in weitere Abenteuer, die ihr mal mehr oder weniger schwer fallen, sie aber immer an seltsame und fantastische Orte bringen.

Der Zauberer von Oz, geschrieben von L. Frank Baum, ist mittlerweile ein großer Klassiker der Kinder- und Jugendbuchliteratur. Vor allem in Amerika gehört der Roman und seine Fortsetzungen zu den Büchern, die so gut wie jeder kennt. Insbesondere die Verfilmung mit Judy Garland hat den Zauberer von Oz unsterblich gemacht. Somewhere over the Rainbow dürfte jedem bekannt sein und auch andere Lieder aus diesem Film sind weltbekannt. Wie es aber nun einmal ist, folgen diese Verfilmung und auch andere nur recht frei der Geschichte L. Frank Baums und nehmen Teile heraus und fügen neue hinzu. Dies geschieht meist aus dem Grund, dass die Macher der Meinung sind, dass sie die Geschichte etwas aufarbeiten müssten, um sie kindgerechter zu gestalten. Auf die Idee, dass Kinder sehr wohl gefordert werden können und zum Nachdenken angeregt werden sollten, kommen sie meist nicht.
Glücklicherweise gehört Eric Shanower nicht zu den Menschen, die der Meinung sind alles umschreiben zu dürfen. Er belässt den Zauberer von Oz so, wie ihn sich L. Frank Baum ausgedacht hat. Da darf der Zauberer statt des Besens der Hexe auch ihren Tod fordern, oder der Löwe sich Mut antrinken. Es wird nicht extra etwas verniedlicht, sondern die Geschichte ernsthaft, aber charmant und humorvoll von ihm erzählt. Die Figuren treten dadurch umso deutlicher hervor, gewinnen den Leser durch ihre Eigenarten und unterhalten einfach perfekt. Dadurch, dass er sich genau an den Roman hält und gleichzeitig auf seine Art interpretiert, ohne irgendetwas zu verfälschen, kann Der Zauberer von Oz auf eine ganz neue Art und Weise erlebt werden und viele dürften ihn für sich neu entdecken und dabei feststellen, dass es einfach ein großer und teils lehrreicher Spaß ist, Dorothy und ihre Freunde auf ihrem Weg zu begleiten.

Wenn es einen Zeichner gibt, der geradezu prädestiniert ist, den Zauberer von Oz in Comicform umzusetzen, dann ist es mit Sicherheit Skottie Young. Der heutige Zeichner von diversen Titeln, unter anderem Rocket Raccoon und Marvel Babys, wurde unter anderem durch diese Adoption zu einem Star. Sein wunderbarer Stil passt einfach zu der Welt von Oz. Er ist bunt, anarchisch und etwas überzeichnet. Dazu auch sehr dynamisch und vor allem mit vielen tollen visuellen Einfällen mit denen Young immer wieder überrascht. Dabei hält er hervorragend die Balance zwischen düsteren und heiteren Stellen, in die seine Figuren immer passen und so die Geschichte erzählen. Sein wilder Strich ist einfach perfekt für diese Art der Erzählung. Der Zauberer von Oz ist wirklich ein Augenschmaus für jung und alt, so dass er sich auch gut eignet, vorgelesen zu werden, einziges Problem könnte sein, dass man sich an seinen Bildern nicht satt sehen kann und immer wieder auf Seiten länger verharren wird. Auf jeden Fall steht fest - wer nicht beim ersten Blick auf Dorothy und ihre Freunde für sie eingenommen ist, braucht wohl ebenso ein neues Herz, wie der Blechmann.

Bonusmaterial gibt es leider keins, abgesehen von den Covern, die sich am Ende des Buches befinden. Dieses Vorgehen ist übrigens sehr geschickt, dadurch die Geschichte nicht unterbrochen wird und Der Zauberer von Oz als Ganzes genossen werden kann.


Fazit

Eric Shanower und Skottie Young legen eine wunderbare, fantastische Umsetzung des Zauberers von Oz vor, die den Leser auf eine Reise in einer Welt voller Wunder mitnimmt und ihn mehr als einmal staunen lässt.


Pro & Contra

+ Skottie Young hat gezeichnet
+ das komplette Buch wird umgesetzt
+ sehr liebevoll gestaltet

Bewertung:

Charaktere: 4/5
Zeichnungen: 5/5
Humor: 4/5
Lesespaß: 4/5
Preis/ Leistung: 4/5


Literatopia-Links zu weiteren Titeln von Skottie Young:

Rezension zu Rocket Raccoon Bd.1
Rezension zu Rocket Raccoon Bd.2
Rezension zu Rocket Raccoon Bd.3
Rezension zu Rocket Raccoon & Groot Bd.1 – Ein unschlagbares Duo
Rezension zu Marvel Babys
Rezension zu Strange Academy Bd.2