Avatar: Der Herr der Elemente – Premium 3: Der Spalt (Gene Luen Yang, Gurihiru)

Verlag: Cross Cult; (September 2015)
Gebundene Ausgabe: 240 Seiten; 39,80 €
ISBN-13: 978-3864256875

Genre: Fantasy


Klappentext

Als geweihter Boden besudelt wird, alte Geister geweckt werden und Toph nach vielen Jahren auf ihren Vater trifft, muss Team Avatar die Fehler der Vergangenheit wiedergutmachen.

Aang und seine Freunde haben sich vorgenommen, das Fest zu Ehren des früheren Avatars Yangchen – einer der ältesten Feiertage der Luftbändiger – wieder aufleben zu lassen, denn seit über 100 Jahren war diese Tradition in Vergessenheit geraten. Doch eine gemeinsame Raffinerie der Feuernation und des Erdkönigsreiches beschmutzt den heiligen Boden, auf dem das Fest stattfinden soll, und erzürnt damit einen mächtigen Geist....

Die dritte Premium-Ausgabe enthält die Trilogie Der Spalt von Eisner-Award-Gewinner Gene Luen Yang und dem Künstler-Team Gurihiru.


Rezension

Aang und seine Freunde haben Zukos Mutter gefunden. Die Freude darüber hält auch zunächst an. Die Probleme beginnen erst dann, als Avatar Yangchen Aang erscheint und er daraufhin beschließt, Yangchens Festtag wieder einzuführen und an alter Stätte zu feiern. Wie er entsetzt feststellen muss, steht dort mittlerweile eine Fabrik für Kristalle und scheint die Umwelt zu verschmutzen und zu zerstören. Für Aang steht fest, dass die Fabrik weg muss. Toph hingegen trifft unerwartet auf ihren Vater, der Mitbesitzer der Fabrik ist. Dieses Aufeinandertreffen wirft sie etwas aus der Bahn und es wird dadurch umso schwerer eine Lösung zu finden, mit der alle zufrieden sind, denn es gibt eine weitere Seite, die ein sehr gewichtiges Wort mitzureden hat.

Nachdem die von Michael Dante DiMartino und Bryan Konietzko erfundene Serie Avatar – Herr der Elemente zu einem Ende kam, mussten die Fans zunächst etwas warten, bevor sie in Comicform fortgesetzt wurde. Der Spalt ist die dritte Trilogie, die Avatar weiterführt. Nach dem in den ersten Beiden, die neuen Konflikte behandelt wurden, die sich aus dem Frieden ergaben und die Suche nach Zukos Mutter Thema war, geht Gene Luen Yang weiter auf dem Weg Avatar Aang und seine Freunde zu begleiten und dabei die sich verändernde Welt um sie herum zu zeigen.
Dieses Mal geht es im Großen um die Folgen der Industrialisierung, um die Zusammenarbeit verschiedener Völker und darum, wie die Erinnerung an die Vergangenheit und die eigenen Wurzeln bewahrt werden kann. Im Kleinen müssen sich Aang und Toph mit ihrer Freundschaft auseinandersetzen und wie man mit persönlichen Tragödien umgehen sollte. Dabei stellt Gene Luen Yang auch die Freundschaft zwischen Aang und Toph auf die Probe, da sie dieses Mal vollkommen unterschiedliche Sichtweisen vertreten. Jeder von Beiden hat seine nachvollziehbaren Gründe und so ist der Konflikt nicht ganz so leicht zu lösen. Sicher gelingt dies auch auf eine durchaus typische Art und Weise, aber als Leser erhält man so etwas mehr Einblick in die Figuren. Gerade bei Toph ist dieser Blick interessant, da sie bisher nie so im Mittelpunkt der Handlung stand wie hier.
Ansonsten ist die Geschichte von Der Spalt relativ durchschnittlich, ein besonderes Abenteuer sucht man hier vergebens, wenn es da nicht den Grund für Avatar Yangchens Erscheinen gebe. Die Hintergrundgeschichte hierzu, ist eine schön geschriebene Legende, die daran erinnert, dass Traditionen einen Sinn haben können, der aber immer wieder überprüft werden muss. Diese Legende in der Welt von Avatar wurde zudem sehr schön gestaltet, in Anlehnung an asiatische Ölgemälde.
Nicht unerwähnt bleiben dürfen auch alte Bekannte nicht, die ihren Weg in Der Spalt gefunden haben. Unter anderem tauchen die Komodorhinos auf und der Kohlhändler spielt eine größere Rolle als gewohnt. Da ist Zukos Abwesenheit zu verschmerzen.

Aang und seine Freunde sehen so aus, wie es der Leser aus der Serie gewohnt ist. Das Team Gurihiru betreut die Avatarcomics seit dem Beginn und es ist deutlich zu sehen, dass sie die Figuren und die Hintergründe sehr liebevoll gestalten und viel Arbeit in den Zeichnungen steckt. Die Kampfszenen sind so weit dynamisch und zeigen das Bändigen auf gelungene Weise.

Neben der Premiumausgabe gibt es Der Spalt auch in drei Einzelbänden, allerdings sind diese in einem kleineren Format. Die Premiumausgabe hat zudem weitere Vorteile, denn es gibt Anmerkungen der Autoren und Zeichner und am Ende gibt es jede Menge Bonusmaterial in Form von Skizzen. Dazu besitzt sie ein stabiles Hardcover und macht optisch etwas her. Es lohnt sich also durchaus ihr den Vorzug gegenüber den Einzelbänden zu geben.


Fazit

Aang und seine Freunde erleben in Der Spalt ein weiteres spannendes Abenteuer, welches viel auf die Vergangenheit von Toph eingeht und darauf, wie Aangs Verhältnis zu den Geistern der vorherigen Avataren ist und sein sollte. Auch wenn es vielleicht etwas gegenüber seinen Vorgängern abfällt, ist es für Avatar-Fans ein Muss.


Pro & Contra

+ großes Format
+ Toph steht im Mittelpunkt
+ gute Zeichnungen

Bewertung:

Charaktere: 4,5/5
Handlung: 4/5
Zeichnungen: 4/5
Preis/Leistung: 5/5


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Tags: Aang, Der Herr der Elemente, Avatar