Batman – Das erste Jahr (Frank Miller, David Mazzucchelli, Richmond Lewis)

Verlag: Panini; (Januar 2018)
Softcover: 108 Seiten; 9,99 €
ISBN-13: 978-3741605789

Genre: Superhelden


Klappentext

Die Geburt einer Legende!

Bestseller-Autor Frank Miller (300, Sin City) und der Comic-Künstler David Mazzucchelli erzählen in dieser Graphic Novel die Entstehungsgeschichte des Dunklen Ritters neu.

Seit der ersten Veröffentlichung in den 1980er-Jahren wurde das Werk mit Preisen überhäuft und gilt als die definitive Ursprungsgeschichte des finsteren Rächers von Gotham City. Dieser Band legt den Grundstein für viele aufregende Storys und hat bis heute nichts von seinem düsteren Charme, der dramaturgischen Dichte und der psychologischen Eindringlichkeit verloren.
Dieser Band enthält die komplett überarbeitete Übersetzung des Meisterwerks.


Rezension

Nach 18 Jahren kommt Bruce Wayne zurück nach Gotham City, eine Stadt, die voller Korruption und Verbrechen ist. In diesen Jahren hat er seine Fähigkeiten perfektioniert, um Jagd auf die Verbrecher der Stadt zu machen. Auf diese Weise will er den Schwur, den er seinen toten Eltern gegeben hat, erfüllen. Gleichzeitig kommt Lieutenant Gordon in die Stadt. Er wurde von Chicago nach Gotham versetzt, weil er dort Probleme mit den Kollegen hatte. Für beide ist der Anfang schwer in der Stadt. Gordon muss erkennen, wie tief die Korruption in der Polizei verwurzelt ist und Bruce Wayne muss erst einen Weg finden, wie er das Verbrechen bekämpfen kann. Ihre Wege kreuzen sich und sie erkennen, dass sie nie ihre Ziele ohne den anderen erreichen können. Der Grundstein für eine langanhaltende Freundschaft wird gelegt, als Batman Gordons Familie rettet.

In den 80er und 90er Jahren kamen mehrere Batmancomics heraus, die Batman für lange Zeit definieren sollten und auch großen Einfluss auf die Filme hatten, die Christopher Nolan drehen sollte. Knightfall, Niemandsland, Der Dunkle Ritter kehrt zurück und eben Das erste Jahr, zählen neben weiteren dazu. Der Dunkle Ritter kehrt zurück lieferte die Härte, während Knightfall und Niemandsland praktisch die Vorlage für Dark Knight Rises lieferten, oder zumindest die grundsätzlichen Ideen und Handlungsstränge. Batman – Das erste Jahr hingegen lieferte die Idee für Batman Begins und der Einfluss des Comics ist denn auch klar zu sehen. Frank Miller erzählt hier die Anfänge des Dunklen Ritters, wie sie seiner Meinung nach am logischsten und plausibelsten erscheinen.

Frank Miller mag heutzutage nicht unbedingt mehr so kreativ und innovativ sein, aber hier ist er noch auf dem Höhepunkt seines Schaffens und dies schlägt sich in jeder Zeile und jedem Panel nieder. Alles ist wohl durchdacht und zielt darauf ab, Bruce Wayne zu Batman werden zu lassen und James Gordon zu Commissioner Gordon. Ihrer beiden Wege verfolgt Miller und zeigt dabei, wie früh sich ihre Wege kreuzten und sie sich bereits in ihren Anfangstagen in Gotham unterstützten. So wird die Freundschaft zwischen den beiden Männern, von denen der eine den anderen eigentlich jagen müsste, nachvollziehbar. Grundlage für diese ungewöhnliche Freundschaft ist, dass beide Männer Getriebene sind. Neben ihrer selbstgewählten Aufgabe zählt kaum etwas für sie. Lediglich die Familie ist für Gordon so wichtig, wie sein Pflichbewusstsein, welches mehr als ausgeprägt ist. Bruce Wayne scheint hingegen kaum etwas zu haben, als seinen Durst nach Rache. Alfred ist bei Miller bereits das gute Gewissen und der bissige Kommentator von Bruce Waynes Handeln. Frank Miller taucht in die Psyche seiner Figuren hinab und zeigt so ihre einzelnen Facetten. Selbst Flass und Loeb bekommen bei ihm einzelne Konturen. Neben diesen nimmt Selina Kyle eine wichtige Rolle ein. Catwoman, wird hier zum ersten Mal von Miller mit einer Vorgeschichte versehen, die zwar nachvollziehbar ist, aber nicht unbedingt überraschend. Frank Miller erzählt den Beginn von Batmans Wirken äußerst effektiv und spannend und vor allem eins: glaubwürdig. Batman – Das erste Jahr wirkt ähnlich wie Batman Begins sehr realistisch und gerade das ist die Stärke des Comics und lässt ihn immer noch einer der wichtigsten Comics Batmans sein.

David Mazzucchelli Stil ist etwas grober und einfacher. Details im Hintergrund sind selten zu finden. Dafür hat er ein sehr gutes Gespür für den Seitenaufbau. So richtig entfalten die Zeichnungen ihre Wirkung auf den Leser erst im Zusammenhang, dann allerdings stützen sie die Geschichte, tragen sie voran und erzeugen einen Lesefluss, der die Spannung zu steigern weiß und einen in die Geschichte zieht.


Fazit

Batman – Das erste Jahr war und bleibt einer der einflussreichsten Comics auf den Dunklen Ritter. Frank Miller erweist sich hier als Erzähler mit einem großen Gespür für seine Figuren und einer spannenden Geschichte, die ihre Möglichkeiten auslotet. Das Wort Klassiker zu benutzen ist hier gerechtfertigt.


Pro & Contra

+ Entwicklung von Gordon und Batman
+ gute Geschichte
+ Abgründe der Stadt und der Menschen werden dargestellt

Bewertung:

Handlung: 4,5/5
Charaktere: 4,5/5
Zeichnungen: 4/5
Lesespaß: 4,5/5
Preis/Leistung: 5/5


Literatopia-Links zu weitern Titeln mit Batman:

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Rezension zu All-Star Batman Bd.1
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Tags: Superhelden, Batman