Aliens – Defiance Bd.1 (Brian Wood, Tristan Jones)

Verlag: Cross Cult; (März 2018)
Softcover: 160 Seiten; 18 €
ISBN-13: 978-3959816052

Genre: Science Fiction/ Horror


Klappentext

Private Zula Hendricks kämpft nicht nur gegen die Dämonen ihrer Vergangenheit, sondern auch ums nackte Überleben. Mit einer Gruppe Cyborgs der Weyland-Yutani Corporation entdeckt sie auf einem verlassenen Schlepper eine besonders heimtückische Alien-Spezies. Diese Entdeckung ist der Start einer gefährlichen Reise, auf der nicht nur Hendricks´ Loyalität auf eine harte Probe gestellt wird.

Autor Brian Wood (Briggs Land, The Massive, DMZ) und Zeichner Tristan Jones (Mad Max, Ghostbusters) präsentieren eine einzigartige, düstere Alien-Saga.


Rezension

Private Zula Hendricks wird mit einer Gruppe Androiden zu einem Wrack geschickt, um dort in Erfahrung zu bringen, was passiert ist und es für die Weyland-Yutani Corporation zu bergen. Was sie dort vorfinden, übersteigt sämtliche Vorstellungen. Eine fremde Lebensform hat jeden an Bord getötet. Nur knapp kann Hendricks entkommen. Tage später findet sie sich auf der Europa wieder und Davis, einer der Androiden, erzählt ihr, was passiert ist. Die Androiden konnten die Aliens besiegen, nun befinden sie sich auf den Weg zu dem Planeten, der der letzte Halt der Europa war. Denn Davis hat sich von Weyland losgesagt und kennt nur ein Ziel, Weyland-Yutani daran hindern, eins der Aliens in die Finger zu bekommen. Zula Hendricks ist zuerst zögerlich, als sie aber sieht, wie gefährlich die Aliens wirklich sind, beschließt sie, die Xenomorphen bis zum Schluss zu bekämpfen und Weyland-Yutani daran zu hindern, in den Besitz eines Aliens zu kommen.

Alien ist, was Sci-Fi-Horror angeht, nach wie vor das Nonplusultra. Kein Film und keine Filmreihe konnte bisher die Intensität, die Spannung und das Gefühl der Gefahr in der Art generieren, wie es die Klassiker über das Alien getan haben. Dies alles in Comics umzusetzen gelingt mal mehr und mal weniger. Viel zu häufig wird Alien in Comics auf Action reduziert oder die Grundgeschichte des ersten Filmes einfach wiederholt. Dabei bieten sich immer noch viele Möglichkeiten, neue Wege zu gehen und so Geschichten mit dem Alien auf eine andere Weise zu erzählen.
Brian Wood nutzt diese Möglichkeiten in Defiance. Er kombiniert die klaustrophobische Enge und den psychologischen Horror von Ridley Scotts Alien mit der ungezügelten, intensiven Action von James Camerons Aliens, fügt eigene Ideen hinzu und erschafft auf diesem Weg seine eigene Version von Alien.
Dies fängt damit an, dass seine Hauptprotagonisten auf diese Art und Weise etwas neues sind. Zula Hendricks ist körperlich stark eingeschränkt und kämpft mit psychischen Problemen. Ohne ein Korsett könnte sie nicht einmal laufen. Sie ist also alles andere als prädestiniert, um Aliens zu bekämpfen. Als sie herausbekommt, was Weyland Yutani mit den Xenomorphen vorhat, stellt sie sich dieser Aufgabe. Unterstützung findet sie bei dem Androiden Davis, der ebenso ungewöhnlich ist, wie Hendricks. Er ist so weit entwickelt, dass er seine eigenen Entscheidungen trifft und selbst beschlossen hat, die Menschheit vor sich selbst zu schützen, in dem er die Aliens ausrottet und mit allen Mitteln bekämpft. Diese Figurenkonstellation gibt Brian Wood viele Möglichkeiten an die Hand, um eine auf gleich mehreren Ebenen spannende Geschichte zu erzählen.
Durch die Einbindung der Weyland-Yutani Corporation fügt er seine Geschichte in die der Filme ein, ebenso baut er weitere Verweise auf diese ein, unter anderem kommt Ripleys Tochter vor. So kommt vieles zusammen, was im weiteren Verlauf für weitere Hochspannung sorgen kann, denn wie genau die Rolle von Davis weiterhin sein und wie ein neues Mitglied ihrer Kampfgruppe sich einfügen wird, ist noch nicht absehbar und auch die Weyland-Yutani Corporation wird mit Sicherheit noch ein Wörtchen mitzureden haben. Brian Wood erzählt hier eine würdige Fortführung von Alien, die sich nicht davor scheuen muss, sich insbesondere an den ersten Filmen messen zu lassen.

Die Zeichnungen könnten qualitativ zwar besser sein, ein paar der Kapitel sind nicht wirklich detailreich, sondern eher mit einer gröberen Strichführung versehen, aber eins haben sie alle gemeinsam. Die Aliens sind stets gelungen und repräsentieren den Horror, der sie sind. Außerdem sind die Zeichnungen düster und klaustrophobisch angelegt, so dass sie die Geschichte stützen und sie mit der passenden Atmosphäre bereichern.


Fazit

Brian Wood nimmt das Beste aus Alien und Aliens und kombiniert es mit eigenen Ideen. So wird Defiance zu einem hochspannenden und klaustrophobischen Horrorthriller, der Alien-Fans auf jeden Fall zufrieden stellen sollte.


Pro & Contra

+ spannend und mit vielen Geheimnissen
+ Horror pur
+ interessante Charaktere

Bewertung:

Charaktere: 4/5
Handlung: 4/5
Zeichnungen: 4/5
Lesespaß: 4,5/5
Preis/Leistung: 4/5


Literatopia-Links zu weiteren Titeln mit dem Alien:

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Rezension zu Aliens Classic Omnibus
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Rezension zu Aliens: Staub zu Staub
Rezension zu Alien – Die Urfassung
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