Alan C. Wilder Ltd. Bd.2 – Der Friedhof auf dem Hügel der Elfen (Patrick Wirbeleit, Ulf. K.)

Verlag: Carlsen; (Mai 2022)
Gebundene Ausgabe: 64 Seiten; 14 €
ISBN-13: 978-3-551-73370-2

Genre: Grusel/ Kindercomic


Klappentext

Am Rande von Inverness in den schottischen Highlands erhebt sich Tomnahurich, der „Hügel der Elfen“. Ausgerechnet an diesem sagenumwobenen Ort des kleinen Volks errichteten die Menschen im 19. Jahrhundert einen ihrer Friedhöfe. Ein Friedhof, auf dem mehr als hundert Jahre später die Geister der Toten aus ihren Gräbern steigen. Als eines Abends zu später Stunde ein seltsamer Mann um eine Unterhaltung mit Alan C. Wilder bittet, jagt dessen Anliegen selbst dem erfahrenen Geisterjäger einen Schauer über den Rücken.


Rezension

Nach einem Kampf mit einem Geist, will sich Alan C. Wilder eigentlich Zuhause ausruhen. Spät am Abend bekommt er jedoch Besuch von einem neuen Klienten. Derek William Dick, ein Elf, will ihn engagieren. In Tomnahurich haben vor zweihundert Jahren die Menschen einen Friedhof auf dem Hügel der Elfen angelegt. Eigentlich kein Problem, würden jetzt nicht die Geister der Toten aus ihren Gräbern steigen. Nachdem seine Mutter ihn vor den Elfen gewarnt und ihm eine Akte über das Elfenreich gegeben hat, bricht Alan C. Wilder in Begleitung seines Affen Lord Peter auf. Auf dem Friedhof entdeckt er eine Rune, die die Geister bindet und kurz darauf findet er sich in der Halle der Elfen wieder, wo er auf Lord Sharville und ein seltsames kleines Mädchen trifft, welches behauptet ihm helfen zu wollen. Die Lösung des Problems liegt allerdings weit in der Vergangenheit und hat etwas mit Alans Vorfahren, dem ersten Alan C. Wilder zu tun.

Patrick Wirbeleit und Ulf K. lassen Alan C. Wilder in seinem zweiten Abenteuer auf Geister und Elfen treffen. Und dieses Abenteuer geht gleich rasant los. Alan muss gegen einen Geist kämpfen, den er gerade eben austricksen kann. Gab es bereits in Die Brücke der toten Hunde Hinweise darauf, dass noch ein großer übergeordneter Handlungsbogen existiert, wird dieser in der Eröffnungssequenz fest etabliert. Der ist aber nicht dominant oder im Vordergrund, so dass auch das zweite Abenteuer des jungen Geisterjägers für sich stehen kann. Auch wenn sich im weiteren Verlauf des Comics Anspielungen auf die Hintergründe verstecken.
Aber bevor vielleicht in späteren Bänden enthüllt wird, wer der große Gegenspieler Alans ist, muss er sich zunächst mit dem Problem von Geistern auf einem Friedhof auf dem Hügel der Elfen widmen und auch dieses Abenteuer hat es wie sein Vorgänger in sich. Denn es ist vollgepackt mit Dingen aus Sagen und Legenden, die Bezug auf die Abwehr von Geistern und den Umgang mit Elfen haben. Patrick Wirbeleit bindet diese Sachen wunderbar in seine durchaus spannende und rätselhafte Geschichte ein und bei Kindern wird er mit Sicherheit für so manchen wohligen Schauer sorgen. Wichtig dabei ist, dass er seine Geschichte und damit seine Leserschaft ernst nimmt und nicht alles vollkommen entschärft. Die Auflösung wäre in einem anderen Zusammenhang, und vor allem mit anderen Zeichnungen, durchaus nichts für schwache Nerven. Aber so wie Patrick Wirbeleit sie geschrieben hat, ist sie noch kindgerecht und die Zeichnungen eines Ulf K. helfen dabei, dass sich kein Kind wirklich fürchten muss und es für alle lesbar bleibt. Alan C. Wilder ist damit eine wunderbare Grusellektüre für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, von der mit Sicherheit noch einiges erwartet werden kann. Insbesondere im Hinblick auf die im Hintergrund ablaufende Handlung.

Ulf K. ist die zweite Hälfte des Duos und auch er macht seine Sache richtig, richtig gut. Seine Zeichnungen sind etwas kantiger, aber nicht steif. Durch die starke Vereinfachung der Figuren und Charaktere nimmt er den Bildern etwas ihrer ansonsten arg gruseligen Wirkung und macht sie ideal geeignet für Kinder. Er fängt das Wesentliche für die Geschichte in seinen Bildern ein und erzeugt einen wunderbaren Lesefluss. Und wer ganz genau hinsieht, dürfte in den Bildern so manches verstecktes Detail und die ein oder andere Anspielung entdecken.


Fazit

Nach einem starken ersten Auftritt legt Alan C. Wilder nach. Sein zweites Abenteuer ist genauso gruselig und spannend wie der Vorgänger und entführt in die seltsame Welt der Elfen. Patrick Wirbeleit und Ulf K. haben hier eine wunderbare Serie für Kinder geschaffen, die auf den Spuren eines John Sinclair wandelt.


Pro & Contra

+ Grusel für Kinder
+ Charaktere entwickeln sich weiter
+ Hintergrundgeschichte zu Alan C. Wilder wird etwas ausgeführt
+ spannend
+ gute, atmosphärische Zeichnungen

Bewertung:


Handlung: 4/5
Charaktere: 4/5
Zeichnungen: 4/5
Lesespaß: 4,5/5
Preis/Leistung: 5/5


Literatopia-Links zu weiteren Titeln mit Alan C. Wilder:

Rezension zu Die Brücke der toten Hunde