Franckh - Kosmos - Verlag (2024)
Gebundene Ausgabe, 159 Seiten, 12,00 EUR
ISBN: 9798-3-440-178926-3
Genre: Jugendbuch / Detektivroman
Klappentext
Peter kann es kaum abwarten! Er will unbedingt am Surf-Wettbewerb in Orange Bay teilnehmen. Auf dem Weg geraten die drei ??? in ein Unwetter und erreichen den Ort gerade noch über einen Schleichweg. Aus Orange Bay kommt jetzt niemand mehr heraus. Die Brücke ist unpassierbar! Zeitgleich zum Wettbewerb findet ein Stadtfest mit Buden und Attraktionen statt. Ein Zauberer zieht das Publikum in seinen Bann. Als ein 1967er Ford Shelby Mustang GT Super Snake nicht mehr an seinem Platz steht, starten die Freunde die Ermittlungen. Wie kann ein Auto verschwinden, wenn niemand den Ort verlassen kann? Ist Magie im Spiel?
Rezension
Justus, Peter und Bob sind auf dem Weg nach Orange Bay, einem Küstenort, in dem Peter an einem Surf-Wettbewerb teilnehmen möchte. Kurz vor ihrem Ziel werden sie von einem heftigen Unwetter mit Gewitter und Starkregen überrascht.
Die drei Juniordetektive kommen nur mit viel Glück an ihrem Ziel an - wie sich nach ihrer Ankunft herausstellt, wurde die Brücke in den Ort kurze Zeit, nachdem die Jungen sie mit ihren Fahrrädern passiert haben, zerstört. Niemand kann Orange Bay mehr erreichen, geschweige denn verlassen. Und dennoch verschwindet schon bald ein 1967er Ford Shelby Mustang GT Super Snake aus einer Garage. Können die drei Detektive den wertvollen Wagen wiederfinden und den Dieb dingfest machen?
Auf den ersten Blick ist "Die Nacht der Gewitter" eine klassische Fragezeichen-Geschichte. Sie spielt zwar nicht auf dem Wertstoffhandeltrödelmarkt von Onkel Titus und Tante Mathilda - sie fehlen dementsprechend in der Geschichte; klassisch für Kriminalromane ist aber der abgeschiedene Ort, der von der Außenwelt nicht erreicht werden kann, sowie die überschaubare Personenzahl. Kommissar Zufall hilft bei der Lösung. Peter mit seinen sportlichen Talenten steht deutlicher als sonst im Vordergrund und sorgt am Ende für einen faustdicken Paukenschlag.
Um dieses Buch richtig einordnen zu können, sei ein Blick in die Geschichte dieser Jugendbuchreihe erlaubt. Sie stammt aus den USA. Robert Arthur heißt ihr Schöpfer; er brachte 1964 Band 1 (der hier besprochene Band trägt die Nummer 231) auf den Markt. Er kannte Alfred Hitchcock persönlich und kam auf die Idee, ihn als Schirmherren und Herausgeber für die Serie zu gewinnen.
Zu den Strukturelementen der klassischen, frühen Geschichten gehören meist ein Rätsel oder ein Spukphänomen als Ausgangspunkt, ein anderes Kind, das an dem Fall beteiligt ist sowie ein Bezug zum "Fremdländischen" oder einer sozialen Sonderstellung. Seit 1968 gibt es die deutschen Übersetzugen.
Seit 1979 gibt es die Hörspielausgaben, seit 1999 "Die drei ??? kids" sowie seit 2007 Kinofilme. Mit den drei Ausrufezeichen kommt eine ähnlich gelagerte Jugendbuchreihe für Mädchen hinzu.
In den USA wurde die Serie 1993 wegen Erfolgslosigkeit (!) ingestellt; seitdem setzen sie deutsche Autoren gezielt für den deutschsprachigen Markt fort. Die Jungen sind deutlich gealtert, aber immer noch jugendlich, die Handlung in die technologische Gegenwart (z. B. Handy, Smartphone, Computer) verlagert.
Fazit
Faktisch ist eine Jugendbuchreihe für Erwachsene entstanden. Ich selbst bin manchmal überrascht, wie leicht es ist, mit anderen Leuten ins Gespräch zu kommen, wenn ich ein Fragezeichen-Buch lese.
Dies ist eine Gastrezension von Andreas Rüdig. Herzlichen Dank.