B.U.A.P. Bd.4 - Schwarze Flamme (Mike Mignola, John Arcudi u.a.)

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Verlag: Cross Cult; Auflage: 1 (Dezember 2007)
158 Seiten, Hardcover Din A5, 19,80€
ISBN-13: 978-3936480238

Genre: Horror / Mystery


Klappentext

Neue, fantastische Abenteuer mit den aus den Hellboy-Comics und -Filmen bekannten Helden!

Tragische Ereignisse stehen der Behörde zur Untersuchung und Abwehr paranormaler Erscheinungen bevor, als die verheerende Froschplage sich bis in den mittleren Westen der USA ausbreitet.

Liz Sherman wird von geheimnisvollen Träumen heimgesucht, während der wahnsinnige Vorstandsvorsitzende des ZINCO-Konzerns einen Schurken aus der bizarren Geschichte der Behörde erweckt, um damit das Ende der Herrschaft der Menschen einzuläuten!

Die B.U.A.P.-Agenten kämpfen an allen Fronten … nichts wird je wieder so sein wie zuvor ...


Rezension

Während der dritte Band „Die Toten“ sich noch mit Ereignissen beschäftigte, die mit der bisherigen Haupthandlung nichts zu tun hatten, geht es in „Schwarze Flamme“ zurück an die Front und damit in eine entscheidende Schlacht mit den Froschwesen. Es müssen Opfer gebracht werden und manch einer muss sich Konsequenzen stellen und Verantwortung übernehmen, wo er es gar nicht vermutete oder nicht mehr wollte. Dabei kommt es im Laufe des Bandes zu mehr als nur einem Höhepunkt. Sowohl in Hinsicht auf die Action, als auch auf die Charaktere. Gerade bei der Charakterentwicklung ist dies fast erstaunlich, bleibt doch kaum genug Zeit um Luft zu holen, zwischen den sich überschlagenden Ereignissen, die zu einem tragischen Ende führen werden.

Auch die Gegenseite ist dieses Mal mit einer stärkeren Persönlichkeit vertreten, denn im Prinzip ist es eine Superhelden- oder besser Superschurkengeschichte, die der Leser von B.U.A.P. - Schwarze Flamme bekommt. Allerdings verpackt in das Universum eines Mike Mignola und damit angereichert mit einigen ungewöhnlichen Ideen für dieses Genre.
ZINCO, eine zwielichtige Firma, deren Vorstandschef schon Hellboy und der B.U.A.P. in „Der Teufel erwacht“ das Leben schwer gemacht hat, taucht wieder auf. Unter neuer Führung hat sich anscheinend nichts an der Geschäftspolitik geändert. Im Gegenteil, war der ehemalige Chef der Firma noch eine Marionette Rasputins, ergreift der neue Verantwortliche selbst die Initiative.
Dabei legt er eine Rüstung an, die ihm ein Aussehen verleiht, das stark an den Red Skull bei Captain America erinnert. Durchaus gewollt von Mike Mignola, der Caps Gegner als Vorlage beschreibt.
Der Vorstandvorsitzende Pope ist es dann auch, der die Handlung als titelgebende „Schwarze Flamme“ zu ihrem Höhepunkt führt. Er sammelt die Froschmenschen um sich und versucht Katha-Hem zu beschwören und unter seine Kontrolle zu bringen. Auf den Weg dorthin fügt er der B.U.A.P. einen schweren Verlust zu. Zu spät bemerkt er, dass auch er nur benutzt wurde.

Die B.U.A.P. selbst kann nur reagieren und ist auf Hilfe von außen angewiesen. Unter anderem erhält Liz Sherman welche in ihren Träumen, wodurch sich ihr Charakter auf eine interessante Weise weiterentwickelt, um am Ende entscheidend einzugreifen. 
Aber im Mittelpunkt steht dieses Mal Roger, dessen Entwicklung zu einem vollwertigen Mitglied der Truppe nachvollziehbar ist und der immer weiter auf seinen Weg voranschreitet, zu einem richtigen Menschen zu werden. Hatte man bisher von ihm den Eindruck eines tumben Wesens entwickelt er in diesem Band eine Führungspersönlichkeit. 
Ein äußerst gelungener Aspekt in „Schwarze Flamme“ ist dann auch noch die Darstellung der Gruppendynamik innerhalb der B.U.A.P.
Captain Daimio zeigt zum ersten Mal richtige Gefühle und Johann Kraus erfährt einen sehr emotionalen Moment. Abe Sapien ist in diesem Band eher ein Nebendarsteller, trotzdem wird auch seine Geschichte weiter vorangebracht, auch wenn dies in einem sehr geringen Maße geschieht.

Guy Davis Zeichnungen überzeugen wieder auf ganzer Linie, besonders die letzten Seiten sind eindrucksvoll, schafft er es doch, Johann Kraus' Gefühle überzeugend zeichnerisch darzustellen, obwohl dieser kein Gesicht besitzt und somit dessen Züge nicht dafür herhalten können.
Die Farbgebung von Dave Stewart ist dann noch das Tüpfelchen auf dem i, unterstützt sie doch, genauso wie Davis' Zeichnungen, Mike Mignolas und John Arcudis Geschichte perfekt. Gerade die Traumsequenzen wirken sehr plastisch in ihren ausgewaschenen Farben.

Die Ausstattung ist nicht ganz so umfangreich wie von anderen Bänden Cross-Cults gewohnt.
Ein Nachwort von Mike Mignola, ein Sketchbook von Guy Davis mit Erläuterungen des Künstlers und eine einseitige Galerie mit einem Bild von Ben Stenbeck finden sich am Ende des Bandes.


Fazit

„Schwarze Flamme“ strotzt zwar vor Action, vergisst aber dennoch nicht, Wert auf die Charaktere zu legen, die nach wie vor die Handlung tragen. B.U.A.P. entwickelt sich immer weiter und nimmt an Qualität zu. Auch wenn das bedeutet, dass man sich von einem liebgewonnenen Charakter trennen muss. Aber gerade dies lässt B.U.A.P. auch aus der Vielzahl von Comics herausstechen.


Pro & Contra

+ der Kampf gegen die Froschplage spitzt sich zu
+ Roger rückt in den Mittelpunkt der Handlung
+ Guy Davis' Zeichnungen und Dave Stewarts Farbgebung
+ die „Schwarze Flamme“ als neuer Typ von Gegner für die B.U.A.P.

Bewertung:

Handlung: 4,5/5
Charaktere: 5/5
Zeichnungen: 4,5/5
Lesespaß: 5/5
Preis/Leistung: 4,5/5


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