Claudia Kern (08.04.2010)

Interview mit Claudia Kern

Literatopia: Hallo Claudia, danke, dass Du dir die Zeit nimmst, uns ein paar Fragen zu beantworten. Erzähl uns doch ein bisschen über Dich: Wer bist Du und welche Art von Büchern schreibst bzw. übersetzt Du?

Claudia Kern: Hi Literatopia, wer ich bin, würde ich auch ab und zu gern wissen, vor allem früh morgens, wenn ich vor dem Badezimmerspiegel stehe, aber ich kann euch zumindest sagen, was ich mache: meistens schreibe ich irgendetwas, Romane, Kolumnen, Artikel, Filmbesprechungen oder Facebook-Statusmeldungen. Die Genren, in denen ich mich am wohlsten fühle, gehören alle irgendwie in den Bereich Phantastik. Dazu zählen Science Fiction, Horror, Fantasy, aber meiner Meinung auch viele historische Stoffe, da man sich auch da mit einer Welt beschäftigt, die einem selbst und den meisten Lesern fremd ist.

Literatopia: Im Jahr 1999 bist Du durch Deine Arbeit als Co-Autorin für die Serie „Professor Zamorra“ in der Phantastik-Szene bekannt geworden. Beiträge in diversen anderen Serien folgten. Wie bist Du dazu gekommen, Dich ausgerechnet an solchen Projekten zu beteiligen?

Claudia Kern: Das war eigentlich ein Zufall. Ich war Zamorra-Fan und wollte für die Space View unbedingt ein Interview mit dem Zamorra-Chefautor Werner K. Giesa machen. Dabei kamen wir ins Gespräch, ich erzählte, dass ich auch gerne Fiktion schreiben würde und er meinte, ich solle doch mal ein paar Probeseiten für "Zamorra" machen, da er gerade auf der Suche nach Autoren wäre. Der Text hat ihm zum Glück gefallen, mir hat die Arbeit Spaß gemacht und dann gings los.

Literatopia: Bekommt man als Co-Autor einer Serie stets bestimmte Vorgaben, die man beachten muss? Wenn ja, fällt es Dir schwer, Dich immer wieder nach verschiedenen Angaben auszurichten, oder hast Du vielleicht sogar Freude daran?

Claudia Kern: An Vorgaben kommt man nicht vorbei. Dem Chefautor oder Redakteur würde es wahrscheinlich nicht so gut gefallen, wenn man auf Seite 2 den Titelhelden der Serie umbringt - und zwar unwiederbringlich, in einem Säurebad oder so. Deshalb muss man bei den meisten Serien Exposés schreiben (hasse ich wie die Pest), damit schon vor dem Schreiben auffällt, wenn etwas hakt. Das hat Nachteile, zum Beispiel wenn man Exposés wie die Pest hasst, aber auch Vorteile, weil man sich in einem klar definierten Umfeld befindet, in dem man nicht alles selbst gestalten muss und sich dabei möglicherweise in eine Sackgasse manövriert.

Literatopia: Neben Deiner Arbeit an der Serie „Professor Zamorra“ hast Du weitere Romane für die Fortsetzungsreihen „Maddrax“, „Perry Rhodan“ und „Atlan“ verfasst. An welche der genannten erinnerst Du Dich am liebsten? Und von welcher warst Du nur mäßig überzeugt?

Claudia Kern: Das kann ich echt nicht sagen. Ich habe für alle gern geschrieben, sonst hätte ich das nicht gemacht.

Literatopia: Du hast neben so manch anderer, bekannten Serie, auch Buffy übersetzt? Schaust Du Dir Buffy im Fernsehen an? Zählst Du Dich vielleicht gar zu den Fans der Serie, oder lässt Du die Arbeit im „Büro“?

Claudia Kern: Mein Hund heißt Buffy, also nein, so richtig trennen kann ich Beruf und Privates nicht. Ich bin ein großer Fan von Joss Whedon und allem, was er macht, abgesehen von der letzten Staffel Buffy und der letzten Angel, die ich einfach mal ignoriere.

Literatopia: Dein Debütroman Anno 1701 – Kampf um Roderrenge erschien vor drei Jahren im Panini-Verlag. Wirst Du diesen Roman tatsächlich fortsetzen, wie allgemein angenommen wird? Und wie zufrieden bist Du nach drei Jahren mit Deinem Debüt? Gibt es Dinge, die Dir nun nicht mehr gefallen oder die Du heute anders gemacht hättest?

Claudia Kern: Ich würde "Anno" sehr gern fortsetzen, weil der Roman Spaß gemacht hat und ich genau weiß, wie es weitergehen soll (ist keine Selbstverständlichkeit). Rückblickend hätte ich schon ein, zwei Sachen anders gemacht, vor allem hätte ich ihn nicht so offen enden lassen. Das war gegenüber den Lesern ein klein wenig asozial.

Literatopia: Nur wenig später nach „Anno 1701“ erschien der erste Band Deiner Fantasy-Trilogie Der verwaiste Thron. - War der Schritt, etwas völlig Eigenes zu beginnen, für Dich wie eine Befreiung? Oder hast Du Dir eher schwer damit getan, gänzlich allein arbeiten zu müssen?

Claudia Kern: Etwas ganz eigenes zu schreiben und eine Welt allein zu gestalten, stellt einen schon vor Herausforderungen. Man ist auf einmal so frei, dass man eine Weile braucht, bis man versteht, dass man zwar machen kann, was man will (Hauptfigur auf Seite 2 ins Säurebad werfen), aber auch eine viel größere Eigenverantwortung hat. Das hat mich anfangs regelrecht blockiert und wurde eigentlich erst nach dem ersten Band besser. Mittlerweile möchte ich diese Freiheit nicht wieder aufgeben.

Literatopia: Warum Fantasy? Was hat Dich so begeistert bei dem Gedanken, Dich phantastischen Welten zu öffnen und Dir etwas Neues einfallen zu lassen? Würdest Du selbst Deine Trilogie der High-Fantasy zuordnen oder Dich eher zur Bodenständigkeit bekennen?

Claudia Kern: In keinem Genre ist man so frei wie in der Fantasy. In Gegenwartsromanen sollte man sich wenigstens ansatzweise an die... na ja, Gegenwart halten, in der SF wäre es gut, die Grundzüge der Physik zu begreifen (keine Chance), in historischen Stoffen spielt Geschichte gelegentlich eine Rolle - nein, Heinrich der Achte war nicht bei E-Plus - und so weiter. Eine neue Fantasy-Welt aufzumachen, ist etwas völlig anderes, denn nur die Gesetze, die man selbst erschafft, besitzen Gültigkeit. Dieser Gedanke hat mich fasziniert. Außerdem finde ich Werwölfe cool.

Wenn ich die Trilogie einordnen müsste, dann würde ich zu "bodenständig" tendieren. Auf dem Cover beschreibt sie Michael Peinkofer ja auch als "erdig". Ist wahrscheinlich so ähnlich.

Literatopia: Von der Idee zum fertigen Roman. Wie lange hat es gedauert, bis Du „Sturm“ fertig gebunden in den Händen halten durftest? Was ging Dir dabei durch den Kopf? Und magst Du uns ein wenig von Deiner Trilogie erzählen?

Claudia Kern: Von der Idee bis zum fertigen, gebundenen Buch hat es ungefähr ein Jahr gedauert. Es in den Händen zu halten, war gar nicht mal so toll, aber in Bonn in eine Buchhandlung zu gehen und es dort stehen zu sehen, war der Hammer.

In der Trilogie geht es um Ana Somerstorm, Erbin eines winzigen, aber ungeheuer wohlhabenden Fürstentums am Arsch der Welt. Die vier Königreiche, zu denen das Fürstentum einst gehörte, sind nach einem Krieg in zahlreiche, einander nicht gerade freundlich gesinnte Provinzen zerfallen, die um die Vorherrschaft streiten. Das könnte munter so weiter gehen, würde Somerstorm nicht plötzlich von einem als ausgestorben geltenden wolfsähnlichen Volk namens Nachtschatten überfallen und erobert werden. Anas Eltern werden massakriert, ihr Bruder gerät in Gefangenschaft, sie selbst flieht mit ihrem Leibwächter. Gemeinsam versuchen sie, das Fürstentum ihres Verlobten zu erreichen, doch schon bald wird klar, dass das

a) vielleicht keine gute Idee ist und
b) die Nachtschatten einen unerwarteten Plan verfolgen.

Literatopia: Mit Ana Somerstorm hast Du eine, im ersten Band, erstaunlich authentisch wirkende Persönlichkeit geschafft, voller Irrungen und kleiner Fehler. Ist es Dir persönlich wichtig, keine Übermenschen zu präsentieren? Was macht, Deiner Meinung nach, einen lesenswerten Protagonisten aus?

Claudia Kern: Die Glaubwürdigkeit. Man kann mit einem Protagonisten nur feiern und leiden, wenn man seine Taten nachvollziehen kann. Ich muss mit ihm nicht einer Meinung sein, aber ich muss seine Persönlichkeit und Motivation verstehen.

Literatopia: Wie kamst Du zum Blanvalet-Verlag? Hast Du Dein fertiges Manuskript auf „Gut Glück“ eingereicht, die Vermittlung einer Agentur genossen oder war der Weg zu dieser Veröffentlichung ein völlig anderer?

Claudia Kern: Ich würde jetzt gern eine ganz tolle Geschichte erzählen, die mit "Ich war da mal im Amazonas" beginnt, aber es lief ganz konventionell über meinen Agenten. Ich habe ein Exposé (= Pest) eingereicht, dann eine Lesprobe und danach grünes Licht für den Rest des Manuskripts bekommen.

Literatopia: Konntest Du bei der Auswahl des Covers mitbestimmen, vielleicht sogar selbst wählen? Oder übernahm diesen Part ausschließlich der Verlag? Und wie gefallen Dir die Cover, passen sie zum Inhalt?

Claudia Kern: Die Cover wurden mir zur Abnahme vorgelegt. Ich fand sie auf Anhieb sehr schön, vor allem die Idee der sich verändernden Burg, deshalb konnte ich nicht austesten, ob ein "Nee, will ich nicht" auch akzeptiert worden wäre. Ich denke aber schon. Ich finde, dass sie gut zum Inhalt passen, weil sie auch die unterschiedliche Stimmung der Bücher widerspiegeln.


Allgemeines

Literatopia: Du arbeitest unter anderem für den Panini-Verlag seit längerem als Übersetzerin. Wie gestaltet sich die Aufgabe, ein Buch zu übersetzen? Welche Anforderungen werden gestellt?

Claudia Kern: Man sollte beide Sprachen halbwegs beherrschen. ;o) - Abgesehen davon ist es gut, wenn man das Genre kennt, aus dem das Buch stammt. In der SF lasse ich zum Beispiel mehr englische Begriffe stehen als in der Fantasy, weil vieles aus dem Computerbereich oder SF-Filmen und -Büchern bereits bekannt ist.

Literatopia: Wie viel Arbeit und Zeit wird in eine Übersetzung gesteckt? Kannst Du Dir die Übersetzungsprojekte aussuchen oder werden Dir bestimmte Dinge fix vermittelt? Woran liegen die qualitativen Unterschiede beim Übersetzen?

Claudia Kern: Arbeit und Zeit hängen vom Niveau des Originaltextes, vor allem vom Stil des Autors, und von der Recherche ab, die man in das Projekt stecken muss. Das arme Schwein, das "Finnegan's Wake" übersetzt hat, brauchte sicherlich deutlich mehr Zeit als der Übersetzer von "Twilight".

Generell ist es so, dass bei Serien erst einmal der Übersetzer des ersten Bandes sozusagen das Vorkaufsrecht hat. Wenn der nicht kann oder will, wird der Auftrag weitergereicht. Qualitative Unterschiede entstehen vor allem, wenn der Übersetzer nicht mit dem Stoff vertraut ist oder zu wenig Zeit hat. Ein Kollege hat mir mal einen tollen Tipp gegeben: überleg dir immer, was der Autor geschrieben hätte, wenn deutsch seine Muttersprache wäre.

Literatopia: Wie vergleichbar ist die deutsche Sprache mit der englischen in Deinen Augen? Bedeutet die Tatsache, Stimmungen, Wortwitz und Metaphern sinnvoll und in gleicher Qualität übersetzen zu müssen mehr Druck? Wenn ja, wie gehst Du damit um? Gibt es Tricks und Kniffe?

Claudia Kern: Deutsch ist vor allem länger als englisch und verfügt über weitaus weniger Worte. Das schlägt sich vor allem bei Gefühlsausdrücken nieder. Humor, der im Original ironisch und selbstabwertend klingt, wirkt im deutschen oft blasiert. Jeder, der mal "Boston Legal" im Original und dann auf deutsch gesehen hat, wird wissen, was ich meine.

Klar steht man unter einem gewissen Druck, wenn man ein vor Humor sprühendes Ideenfeuerwerk mit Versmaß (Albtraum) übersetzen muss, aber mit genügend Zeit lässt sich das meiste retten. Nur bei Dialekten läuft man ab und zu ins Leere. Dann muss man akzeptieren, dass nicht alles übersetzbar ist. Traurig, aber leider unvermeidlich. Zum Glück lässt sich oft etwas über das Sprachniveau machen. In "Buffy" lasse ich Giles zum Beispiel nie umgangssprachlich reden, während Spike mit Worten wie "geil", "Scheiße" und "Kumpel" um sich wirft.

Literatopia: In der dreimonatlich erscheinenden Zeitschrift Space View werden regelmäßig redaktionelle Beiträge von Dir gedruckt. Was bedeutet Dir diese Beteiligung und welchen Lesern kannst Du diese Zeitschrift empfehlen?

Claudia Kern: Allen, die sich für Phantastik interessieren. Die "Space View" hat sich seit ihrem Relaunch vor ein paar Jahren richtig gut entwickelt. Es gibt keine Lobhudeleien oder heilige Kühe, wir schreiben, was wir denken. Deshalb macht mir die Kolumne, die ich dort beitrage, auch soviel Spaß. Ich werde für Meinungen bezahlt, mit denen ich sonst Freunde am Telefon nerven müsste.

Literatopia: In Deiner Freizeit arbeitest Du für die Federation Convention. Möchtest Du uns ein wenig darüber erzählen? Was erwartet den geneigten Besucher auf einer der jährlichen Veranstaltungen?

Claudia Kern: In erster Linie Spaß mit Leuten, die das gleiche Hobby verbindet. Wir haben im Schnitt zwanzig Schauspieler aus Serien wie "Star Trek", "Stargate", "Battlestar Galactica" und so weiter. Es gibt Autogrammstunden, Parties, Vorträge, Parties, Workshops, Parties, Trailershows und... äh... Parties. Man kommt mit den lustigsten Leuten ins Gespräch, mit Schauspielern, Filmemachern, Modellbauern, mit der Hotelrezeption, wenn wieder mal das anscheinend einzige Bügeleisen im gesamten Hotel verschollen ist, mit Klingonen, Leuten, die Klingonen doof finden, etc. Ähnliches nur mit Fantasy (und deutlich weniger Klingonen) bietet die RingCon, die im Herbst stattfindet.

Literatopia: Du bietest Deinen Lesern die Möglichkeit, über Deine Homepage mit Dir in Kontakt zu treten. Wie wichtig ist Dir der Kontakt zu Deinen Lesern? Nimmst Du Dir viel Zeit dafür? Und hast Du im direkten Kontakt auch schon schlechte Erfahrungen gemacht?

Claudia Kern: Ich finde es toll, wenn sich Leser die Zeit nehmen, mir zu schreiben, schließlich kann man nur so herausfinden, wie das, was man zuhause in den PC hackt, aufgenommen wird. Schlechte Erfahrungen habe ich dabei nie gemacht, im Gegenteil, die Leute sind echt nett... na ja, mal abgesehen von dem Typen, der mir eine Todesdrohung gemailt hat, weil ich in der "Space View" geschrieben hatte, das "Star Trek: Enterprise" scheiße ist. Das macht die Serie natürlich nicht besser.

Literatopia: Wie und wann hast Du das erste Mal zur Feder gegriffen? Schon in frühen Jugendjahren oder hast Du die Literatur für Dich eher spät entdeckt?

Claudia Kern: Das wird jetzt vielleicht peinlich, aber ich habe zum ersten Mal mit ungefähr acht Jahren etwas geschrieben. Da war gerade meine Lieblingsserie "Frei geboren" abgesetzt worden und ich war so sauer (ich war acht, okay, da ist man geschmacklich noch leicht zu beeindrucken), dass ich mir meine eigenen Folgen ausgedacht habe. Die Storyführung war eher linear: "George verläuft sich im Busch, die Löwin Elsa findet ihn, Ende", aber ich weiß noch, wie viel Spaß ich dabei hatte.

Literatopia: Ordnungsmensch oder Chaostiger? Welches von beiden trifft auf Dich zu und wie weit hat Dich diese Eigenschaft beim Schreiben behindert oder unterstützt?

Claudia Kern: Chaossäbelzahntiger, Chaostiger reicht da nicht. Meine Planungen besteht aus einem Wust von Zetteln, wobei Zettel weit gefasst ist und auch die Rückseiten von Kinderschokoladenpackungen und alte Briefumschläge beinhaltet. Ich nehme einfach mal wahllos einen heraus und schreibe ab, was darauf steht (natürlich unleserlich):

HALO = 125
Achtung: keine Schornsteine im
MA
zwei Telefonnummern (wahrscheinlich wichtig)
2 Zentimeter Ingwer, Sesamöl, Habaneros, 1 Bio-Zitrone

Letzteres gehört vermutlich zu einem Rezept, keine Ahnung, was die erste Zeile bedeutet. Ich weiß nicht, ob dieses Chaos beim Schreiben hilft oder es behindert, ich habe ja nie anders gearbeitet.

Literatopia: Haben einige Deiner Figuren Vorlagen im echten Leben? Bringst Du manchmal Eigenschaften etc. von Familienmitgliedern oder Freunden ein?

Claudia Kern: Klar, das macht aber soweit ich weiß jeder. Man greift sich bestimmte Eigenschaften von Personen, die man kennt oder benutzt Situationen, in denen man mal gewesen ist. Je authentischer das Gefühl, das man beschreibt, ist, desto besser kann sich ein Leser damit identifizieren.

Literatopia: Wo und wann schreibst Du? Brauchst Du ein gewisses Umfeld, um in Stimmung zu kommen, oder könnte um Dich herum die Welt im Chaos versinken, während Du tief konzentriert die Tasten zum Glühen bringst?

Claudia Kern: Auf einer Fedcon-Party könnte ich sicherlich nicht schreiben, dazu gehört schon ein wenig Ruhe, damit man so richtig in der eigenen Welt versinken kann. Deshalb schreibe ich am liebsten nachts oder im Sommer auch weit außerhalb der Stadt im Grünen, wo niemand ist.

Literatopia: Bleibt Dir in Deiner Freizeit noch Luft zum gemütlichen Lesen? Welcher Bücher bevorzugst Du und die Frage aller Fragen: Welcher Autor ist Dein persönlicher Favorit?

Claudia Kern: Ich lese sehr viel, allerdings sicherlich anders als jemand, der "nur" liest, aber nicht schreibt. So wie ein Automechaniker, der bei einem Auto auch auf andere Sachen achtet als jemand, der nur gerne fährt. Ich lese viele Genre-Sachen, aber auch Sachbücher, Krimis und Biographien. Einen Lieblingsautor habe ich nicht, wäre ja auch schwer, aber zu meinen Favouriten gehören Iain Banks (ob mit M oder ohne), Ian Rankin, Jeff Noon, Philip K. Dick, Chuck Palahniuk, Richard Dawkins, Douglas Adams, Emma Bull, Alan Moore und theoretisch auch George R.R. Martin, wenn der denn mal wieder was schreiben würde.

Literatopia: Was dürfen wir in naher und auch ferner Zukunft von Dir erwarten? Möchtest Du in den kommenden Jahren mehr übersetzen, oder Dich ganz dem Schreiben widmen? Hast Du vielleicht sogar schon etwas konkretes in Planung?

Claudia Kern: In naher Zukunft erst mal einen sehr schönen Band der "Angel"-Serie, und dann, wenn ich den je fertig bekomme, einen historischen Roman über die Kinderkreuzzüge. Ich habe einige Ideen, die ich gerade ausarbeite, und wenn ich die Zettel nicht verliere, könnten daraus ein Thriller und ein Horrorroman werden. In absehbarer Zukunft möchte ich mich in jedem Fall mehr aufs Schreiben konzentrieren, in unabsehbar ferner auf meine Karriere als Hollywood-Blockbuster-Autorin... oder Opfer einer Entführung durch Außerirdische, je nachdem, was wahrscheinlicher ist.

Literatopia: Claudia, herzlichen Dank für Deine Zeit und dieses ausführliche Interview!

Claudia Kern: Gern geschehen. Hat Spaß gemacht!


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Dieses Interview wurde von Angelika Mandryk für Literatopia geführt. Alle Rechte vorbehalten.