34. Tage der deutschsprachigen Literatur (24. - 27.06.2010)

Am Mittwoch beginnen im ORF-Landesstudio Kärnten die Tage der deutschsprachigen Literatur mit der Verleihung des Ingeborg-Bachmann-Preises. Es lesen drei österreichische, neun deutsche und zwei Schweizer Autoren.

Mit 25.000 Euro dotiert
Die Klagenfurter Rede zur Literatur hält heuer die deutsche Autorin Sibylle Lewitscharoff, die 1998 mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis ausgezeichnet wurde.

Um den mit 25.000 Euro dotiert Hauptpreis gehen 14 Autorinnen und Autoren ins Rennen, darunter mit Verena Roßbacher, Josef Kleindienst und Thomas Ballhausen drei Österreicher.

Die Auslosung findet am Mittwochabend statt, die Lesungen am Donnerstag, Freitag und Samstag. Die Preisverleihung ist für Sonntag, 11.10 Uhr, angesetzt. Durch den Wettbewerb führt wie im Vorjahr ORF-Kulturmoderatorin Clarissa Stadler.

Zum 34. Mal lesen junge Autoren
Die Tage der deutschsprachigen Literatur sind eine Veranstaltungsreihe des ORF-Landesstudios Kärnten und der Landeshauptstadt Klagenfurt in Zusammenarbeit mit 3sat, mit der Unterstützung von Hypo Alpe-Adria Group und Kelag.

Neben dem Bachmann-Preis werden auch der Kelag-Preis in Höhe von 10.000 Euro, der mit 7.500 Euro dotierte 3sat-Preis, der Ernst-Willner-Preis (7.000 Euro) sowie der Hypo-Group-Publikumspreis (7.000 Euro) vergeben.

Die Autorinnen und Autoren
Im Teilnehmerfeld finden sich neben Roßbacher, Kleindienst und Ballhausen die Deutschen Volker H. Altwasser, Christian Fries, Sabrina Janesch, Christopher Kloeble, Max Scharnigg, Iris Schmidt, Peter Wawerzinek und Judith Zander. Mit Dorothee Elmiger und Daniel Mezger sind heuer zwei Schweizer dabei. Der im deutschen Gera geborene Aleks Scholz lebt derzeit in Irland.

"Ein bisschen Rummel schadet nicht"
Einer der drei österreichischen Teilnehmer, Kleindienst, sagte im Gespräch mit der Austria Presse Agentur, ein bisschen Rummel schade nicht. Er sieht den Bewerb weniger als ein Beurteiltwerden als eine Diskussion über Texte. Wenn man beurteilt werden möchte, sollte man eher nicht nach Klagenfurt fahren, so Kleindienst. Für ihn ist die "Konsenskultur" langweilig, weil sie nichts außer Stabiltät erzeuge.

"Wie im Circus Maximus"
Ballhausen, wie Kleindienst einer der drei österreichischen Teilnehmer, sagte, er stehe für eine "hoffentlich reflexive, jüngere österreichische Literatur". Der Bewerb ist für ihn eine Möglichkeit, sich selbst zu überprüfen. Die Lesesituation vor der Jury ist für ihn wie ein "Circus Maximus". Der Bewerb sei ein vitaler Lebensimpuls für die deutschsprachige Gegenwartskultur.

Thema der Bühne: "Gespinste, Netzwerke"
Der Künstler H. P. Maya gibt dem Bachmann-Preis mit seinen Bühneninstallationen seit 23 Jahren ein Antlitz: Seine Ideen sind das Tablett für jene guten und damit "wahren" Sätze, wie sie sich Ingeborg Bachmann für die Literatur gewünscht hat.

Jeden Bewerb stellt Maya unter ein eigenes Motto. Ließ er ganz zu anfangs Gras wachsen, schickte er die Autoren Jahre später mitunter auch schon einmal in die Wüste oder ließ sie im Wörtersee baden gehen.

"Gespinste, Netzwerke", die sich ausbreiteten und etwas völlig Neues entstehen lassen, sind das Thema des diesjährigen Bühnenbildes. Optisch orientiert sich es sich an einem bildnerischen Werk des Künstlers.

Hubert Winkels neu in der Jury
Unter dem Vorsitz des Jurysprechers und Schriftstellers Burkhard Spinnen werden wie im vergangenen Jahr Meike Feßmann, Karin Fleischanderl, Hildegard Elisabeth Keller, Paul Jandl und Alain Claude Sulzer über die Texte debattieren. Neu hinzu gekommen ist der Kritiker Hubert Winkels, Literaturredakteur beim Deutschlandfunk-Köln.

Live in TV und Internet
Alle Lesungen und Diskussionen werden live auf 3sat und im Internet übertragen. Dazu gibt es Berichte und Zusammenfassungen in Radio, TV und Internet.

Die Lesungen:

24. Juni: 10.00 bis 15.00 Uhr
25. Juni: 10.00 bis 15.00 Uhr
26. Juni: 10.00 bis 14.00 Uhr
27. Juni: Preisverleihung: 11.10 Uhr


Quelle: kaernten.orf.at