Comic Con Germany 2017 – Das große Warten

Hallo zusammen,

auch in diesem Jahr war ich mit meinem Mann im Schlepptau auf der Comic Con Germany in Stuttgart unterwegs – allerdings nur am Samstag, dafür aber deutlich früher. Nachdem ich morgens im Zug fast eingeschlafen wäre (wer mich kennt, ich schlafe so gut wie nie in Zügen), kam ich relativ fit auf der Messe an. Vielleicht hat mich auch der Schock über die extrem langen Warteschlangen geweckt (als Presse kann man sich daran wenigstens vorbeidrücken). Natürlich gab es umfassende Taschenkontrollen, was die Comicfreaks und Cosplayer geduldig über sich ergehen ließen. Kaum waren wir drin, erspähte ich die nächste lange Warteschlange – Panini verteilte unter großem Andrang Gratiscomics. Das Bild der Warteschlangen zog sich durch den ganzen Messetag, denn zum Essen musste man natürlich anstehen (wobei es mehr Auswahl als letztes Jahr gab), an den Toiletten (vor allem weil die Cosplayerinnen die Waschbecken blockierten) und am Geldautomaten (wie gut, dass Montagsanfang war). Da sind jetzt die Warteschlangen für Fotos, Autogramme etc. nicht mitgerechnet. Aber Comicfans sind sehr geduldige und höfliche Menschen. Als sich bei mir ein Mädchen versehentlich vorgedrängelt hatte, hat sie sich sofort entschuldigt. Allgemein war die Stimmung sehr positiv: viele gut gelaunte Menschen, viele Cosplayer zum Fotografieren und vor allem viele, viele Gleichgesinnte!

Leichte Verbesserungen im Aufbau und in der Optik

comiccon201761Im vergangenen Jahr erwarteten die Besucher hässliche Sperrholzwände und ein chaotischer Aufbau, der die Comics in den hinteren Bereich der Halle 1 drängte und die Zeichner gar im letzten Eck parkte. Daraus hat man gelernt und für dieses Jahr etwas schickere weiße Wände verwendet und vor allem den Comicbereich samt Zeichnertischen nach vorne verlegt. So bekamen die, um die sich die Messe eigentlich dreht, mehr Aufmerksamkeit. Die Merchandising-Händler bekommen so oder so genug Zulauf, teilweise waren die Gänge mit Plüschtieren und Comicfiguren total verstopft. Die Fans nahmen es gelassen hin und nahmen Rücksicht auf die aufwändigen Gewandungen der Cosplayer, die in den engen Gängen so manches Mal Mühe mit ihren Feenflügeln und Riesenschwertern hatten. Ich persönlich hatte das Gefühl, dass deutlich mehr Leute als letztes Jahr unterwegs waren, aber laut Pressemeldung waren es wieder 50.000 Besucher, also genau so viele wie 2016. Dass die Besucherzahl keine Steigerung erfuhr, könnte daran liegen, dass die Comic Con Germany letztes Jahr bereits unheimlich erfolgreich gestartet ist. Zudem war das Staraufgebaut in diesem Jahr etwas uninteressanter, zumindest für mich war niemand dabei, den ich unbedingt sehen musste. Entsprechend gibt es für mich da auch nichts zu erzählen, da ich mich mehr auf die Stände konzentriert habe.

Deutsche Kleinverlage und Autoren auf der Comic Con

In Halle 3 sollten Games untergebracht sein, der Bereich entpuppte sich jedoch als erstaunlich klein. Mehr Platz nahmen Filme ein, unter anderem die Space Opera „Valerian – Die Stadt der tausend Planeten“, die bald in die deutschen Kinos kommt, und natürlich Star Wars. Hier konnte man sich mit Cosplayern oder riesigen Figuren des Imperiums fotografieren lassen. Mein Gamerherz blutete dabei ein wenig, da es von meinen Videospielhelden so gut wie kein Merchandising gab.

comiccon201751Dafür entdeckte ich zwischen Games und Filmpostern den Acabus-Verlag, der mir prompt seine Bücher anpries. Ich muss gestehen, dass ich den Verlag schon lange kenne, aber nie richtig auf dem Schirm hatte, da wir bereits mit unheimlich vielen anderen Verlagen in Kontakt stehen. Das Programm sah jedoch interessant aus und hat auch einiges Phantastisches zu bieten (Buchtipps: „Hexenherz“ von Monika Loerchner, „Das Herz der Nacht“ von Fabienne Siegmund und „Sektion 3“ von Miriam Pharo). Andere deutsche Verlage tummelten sich in der Comicecke, unter anderem entdeckte ich Uschi Zietsch in coolem Steampunkoutfit (siehe Foto) am Stand ihres Fabylon-Verlages (ich muss unbedingt bald mal „Niemand mehr“ von Nicole Rensmann lesen). Vom 1,5 kg schweren Hardcover-Sammelband ihrer „Chroniken von Waldsee“ gibt es noch einige Exemplare, doch die dürften bald weg sein – wer es sich überlegt, unbedingt bald zuschlagen!

Als ich mich am Stand von Cross Cult umschaute, entdeckte ich in der Signierecke Bernd Perplies, der bereits im vergangenen Jahr (im gleichen T-Shirt – erwischt! ;) ) auf der Comic Con war. Wieder einmal hat der Verlag keine Werbung für ihn gemacht, aber immerhin hatte er dieses Mal Bücher zum Signieren da. Während wir uns unterhielten, konnte er einige Star Trek- und Frontiersmen-Romane an den Mann oder die Frau bringen. Übrigens erscheint bald mit „Die Drachenjäger“ eine indirekte Fortsetzung seine Dilogie „Imperium der Drachen“ – gleiche Welt, andere Zeit.

Neben der eigentlichen Comicecke entdeckte ich ein großes Panorama von „Koshu“ und erinnerte mich daran, dass das doch das neue Projekt von Comiczeichner Felix Mertikat ist – welchen ich auch sofort am Stand entdeckte. „Koshu“ hat sich von einem Comic zu einer Virtual Reality Graphic Novel gewandelt, deren phantastische Welt man auf der Comic Con mit VR-Brille erkunden konnte (wenn man sich rechtzeitig angemeldet hatte). Leider ist VR so gar nichts für mich …

Einhörner, Schwerter und Fidget Spinner

comiccon201771Die Comic Con in Stuttgart ist DER Nerdhimmel schlechthin. Da schlagen Sammlerherzen höher. Egal ob einhornifizierte Plüschtiere, Cosplay Gewandungen, Schwerter, Gamer Shirts, Star Wars Figuren, Künstlerbedarf oder Steampunkbrillen, hier bekommt man fast alles – einzig Mangafans dürften etwas enttäuscht über die wieder einmal geringe Auswahl an Artbooks und Doujinshis gewesen sein. Ich war es zumindest, denn das Manga-Merchandising konzentrierte sich stark auf süße Plüschtiere, japanische Lampen und Poster (und auch da ist mein Geschmack wohl zu speziell, um etwas ergattern zu können, zumindest war nichts dabei, wofür ich Geld ausgeben hätte. Unsere Wände daheim sind allerdings auch ziemlich voll, insofern investiere ich nur noch in außergewöhnliche Schmuckstücke). Gamer hatten zudem dieses Jahr etwas weniger Auswahl an Fanartikeln, das Thema Comic war dafür umso präsenter. Und natürlich gab es Fidget Spinner, die Dinger sind ja überall, in allen Variationen … sogar als Batman-Fledermausflügel.

Wir sind etwas früher als geplant gegangen, was hauptsächlich daran lag, dass die Züge etwas blöd fuhren und ich extrem müde war und nicht auf den späteren Zug warten wollte. Zudem hatten wir alles gesehen und nachdem mein Sammlerherz nichts erbeutet hatte, hatte ich keine Lust mehr auf den Trubel. Ich hätte zwar gerne den Cosplay-Contest verfolgt, doch dieser war so spät angesetzt, dass wir ihn leider verpasst haben. Nächstes Mal vielleicht – denn wir kommen bestimmt wieder!

Liebe Grüße von Eurer

- Judith

 

comiccon201741

Bildmaterial: Copyright by Judith Madera

Gratis Comic Tag 2017

Gratis Comic Tag 2017

Ein neues Jahr, ein neuer Mai und damit jede Menge Hefte, die es am Gratis-Comic-Tag gibt. Damit euch die Wahl aus den rund dreißig Heften nicht allzu schwer fällt, habe ich mich mal wieder durch alle durchgearbeitet und zu jedem kurz etwas geschrieben. Wie gewohnt ist bei den GCT-Comics die ganze Bandbreite der Comiclandschaft vertreten. Neben Klassikern wie „Gaston“ oder „Daniel Düsentrieb“ stehen auch die Superhelden und andere aktuelle Comics sämtlicher Genres zur Auswahl. Damit ist sichergestellt, dass für jeden etwas dabei ist.

weissblech horrorschocker 500x714Sherlock: Der Manga zu der überaus erfolgreichen Serie mit Benedict Cumberbatch und Martin Freeman. Leider nur eine Nacherzählung, bis hin zur teilweisen wörtlichen Übernahme der Dialoge. Die Zeichnungen sind ganz gut, aber insgesamt nur was für Fans, die sich kein Fitzelchen von Sherlock entgehen lassen wollen.

Horror Schocker: Vier kurze Geschichten sind in diesem Heft enthalten. Mal mehr oder weniger gruselig mit leichten Horroranflügen, aber immer, wie es sich gehört, leicht bis schwer trashig. Super Unterhaltung für zwischendurch und abends allein bei Kerzenlicht.

Gaston: Der Klassiker ist ebenso dabei und zeigt, wie genial Franquin in Strich und Humor war. Wer Gaston noch nicht kennt, sollte das Heft auf jeden Fall mitnehmen.

Predator vs. Judge Dredd vs. Aliens: Zwei Monster aus dem All, ein unnachgiebiger Richter und ein bisschen Insel des Dr. Moreau reichen aus, um einen guten Auftakt zum Treffen der größten Filmmonster zu bilden, mit Judge Dredd mittendrin. Für Fans und alle, die es werden wollen.

Professor van Dusen findet den Ring des Polykrates: Der Hobbydetektiv Professor van Dusen klärt nebenbei einen Raub auf. Wunderbarer Kindercomic, der viel Spaß macht. Neben dieser Kurzgeschichte ist Cool, Clever, Classy bei den Pfadfindern enthalten. Ein Funnycomic, der den Namen verdient. Bei den Comics für Kids ein Heft, das man unbedingt mitnehmen sollte.

paper girls65 Jahre Daniel Düsentrieb: Über den verschrobenen Erfinder, dessen Erfindungen oft genug nach hinten losgehen, muss eigentlich nicht viel gesagt werden. Die Geschichten sind gut ausgewählt und das Heft wahrscheinlich eines der Ersten, die beim Gratis-Comic-Tag nicht mehr zu bekommen sein wird.

Spider-Man: Der Beginn der Klon-Verschwörung, der neuen großen Story bei Spider-Man, ist in diesem Heft genauso enthalten, wie eine wirklich gelungene Geschichte mit Spideys Erzfeind, dem Geier. Zum Abschluss darf Doc Ock in einer weiteren Geschichte vorbeischauen. Die Fortsetzungen der ersten und dritten Geschichte sind dann in den regulären Heften zu finden.

Felix Leiter: Aus diversen James Bond-Romanen und Filmen ist Felix Leiter bekannt. Sobald es in die USA geht oder die CIA mitmischt, ist er der Mann an Bonds Seite. Der Beginn zu seinem ersten Soloauftritt in Comicform verspricht zumindest schon einmal ein spannendes und aufregendes Abenteuer.

Paper Girls: Zurück in die 80er verschlägt es den Leser in Brian K. Vaughans neuer Serie. Vier Mädchen, die Zeitungen austragen, kommen seltsamen Dingen auf die Spur. Originell, spannend und mit dem gewissen 80er Flair ist „Paper Girls“ eines der Highlights bei diesem Gratis-Comic-Tag.

lady mechanikaLady Mechanika: In Mechanika City wird ein totes Mädchen gefunden, welches sowohl menschlich ist, als auch aus mechanischen Teilen besteht. Lady Mechanika, selbst mit mechanischen Bauteilen ausgestattet, beginnt zu ermitteln. Das Heft enthält den Beginn dieser spannenden Geschichte in einer Welt des Steampunk. Lohnt sich auf jeden Fall

Sherlock Holmes – Die Chroniken des Moriarty: Der Erzfeind Sherlock Holmes steht im Mittelpunkt dieses Heftes. Enthalten ist der komplette erste Band der Reihe. Die klassische Sherlock Holmes-Welt wird hier vermischt mit dem Mythos über die Großen Alten. Gut geschrieben und gezeichnet.

Monster Allergy – Episode 1: Das Haus der Monster: Elena zieht mit ihren Eltern nach Oldmill Village. Dort freundet sie sich recht schnell mit dem seltsamen Zick an. Der kann Geister und Monster sehen und so erleben sie spannende Abenteuer. In diesem Heft ist die erste Geschichte des Duos enthalten und die ist bereits spannend, lustig und ein klein wenig gruselig. Tolle Unterhaltung, nicht nur für Kinder. Mit Sicherheit eins der besten Hefte des Gratis-Comic-Tages.

Doctor Who: Skurrile und seltsame Abenteuer mit dem Zehnten, Elften und Zwölften Doktor bringt dieses Heft mit. Unterhaltsam sind alle drei, nur die Qualität der Zeichnungen schwankt. Fans werden es auf jeden Fall mitnehmen müssen.

capitan terrorGame Over: In Kid Paddle tauchte der kleine Barbar zum ersten Mal auf, nun hat er seine eigene Reihe – „Game Over“. Und die ist für alle Rollenspieler, egal ob DSA, DnD, am Computer oder an der Konsole, ein Fest. Spieler sollten zusehen, dass ihr Spielleiter keinen Zugang zu diesem Heft bekommt, ansonsten warten demnächst reichlich skurrile, kreative und vielfältige Fallen auf sie, die kein Auge trocken bleiben lassen.

Slaine: Barbarenaction pur, die vor dem Hintergrund der irischen Mythologie spielt. Sehenswerte Schwarz-Weiß-Zeichnungen zusammen mit etwas Sarkasmus und einer relativ spannenden Handlung. Das Alter sieht man Slaine nicht wirklich an. Für Kinder ist der Comic aber eher nichts.

DC Rebirth: Das DC-Universum wurde neu gestartet und das GCT-Heft stellt Wonder Woman, Superman und Harley Quinn in den Mittelpunkt. Die Längste ist die mit Wonder Woman und gleichzeitig ist diese am Besten. Die anderen Geschichten sind jeweils nur der Auftakt zu einer größeren Geschichte.

Capitan Terror: Ein weiterer Klassiker neben „Slaine“ kommt zu Gratis-Comic-Tag-Ehren. „Capitan Terror“ erzählt von einem ehemaligen Adeligen, der zum Piraten wird. Action und Spannung finden sich hier. Die Geschichten werden gut erzählt und die Zeichnungen sind hervorragend.

silverSilver: Ein Dieb, der sich auf Silber spezialisiert hat, bricht während einer Auktion in ein Haus ein. Die Auktion findet zu Ehren Jonathan Harkers statt, der vor kurzem gestorben ist. Der Dieb zeigt sein ganzes Können, aber am Ende scheint er in der Falle zu sein, jedoch bietet sich ihm eine seltsame Möglichkeit zu entkommen. Rasanter Anfang der Geschichte über James Finnigan, den Meisterdieb.

Gil St Andre: Eines Tages kommt die Frau von Gil Saint-Andre nicht nach Hause und bleibt verschwunden. Die Polizei ist keine große Hilfe und Gil beginnt auf eigene Faust zu ermitteln. Dabei kommt er einem Serienkiller auf die Spur. „Gil St Andre“ ist ein sehr spannender Thriller, um einen Serienkiller und das Verschwinden einer Frau.

Djinn: Kim Nelson geht auf Spurensuche. Sie will wissen, wer ihre Großmutter wirklich war. Dabei gerät sie in einen Strudel von Intrigen und Gefahren. Und auch das Leben ihrer Großmutter war davon geprägt. Von Jean Dufaux gewohnt gut geschrieben, ist „Djinn“ aber nichts für Kinder.

Sanchez: Ein waschechter Comic für Kinder. Diese werden ihren Spaß mit dem Roboter Sanchez und seinen Abenteuern auf der Comic Con und mit dem Horrorhaus haben.

Hilda und der Mitternachtsriese: Hilda lebt mit ihrer Mutter in einem idyllischen Tal. Die Ruhe ist allerdings vorbei, als das verborgene Volk sie vertreiben will und dann ist da auch noch der geheimnisvolle Riese, der immer um Mitternacht auftaucht. Hilda und der Mitternachtsriese ist ein warmherziges Abenteuer mit einer großen Portion Humor. Nicht nur für Kinder lesenswert!

dolly kill killHerbst in der Hose: Ralf König kommt an diesem Gratis-Comic-Tag ebenso zu Ehren. Da dürfen Konrad und Paul nicht fehlen und sie unterhalten den Leser wie gewohnt gut.

Dolly Kill Kill: Seltsame Mücken und Wespen greifen die Menschen an, mit verheerenden Folgen. Damit aber nicht genug, direkt im Anschluss folgt eine Invasion von riesigen Monsterpuppen. Wer etwas wirklich Verrücktes und völlig Abgedrehtes lesen möchte, ist hier genau richtig.

One Punch Man: Saitama wollte schon immer ein Superheld sein und durch hartes Training hat er es geschafft. Er kann jeden Gegner mit einem Schlag besiegen. Allerdings wird dadurch das Kämpfen langweilig. Unterhaltsam und interessant.

Yo-Kai Watch: Yo-Kais sind unsichtbare Wesen, die den Menschen das Leben schwer machen. Eines Tages erhält Nathan Adams eine Uhr, mit der er die Yo-Kai aufspüren kann und die Abenteuer beginnen für ihn. Netter Kindermanga.

Maria – The Virgin Witch: Im Hundertjährigen Krieg greift die jungfräuliche Hexe Maria immer wieder ein, um zu verhindern, dass es zu Kämpfen kommt. Dies tut sie, indem sie den Kampfeswillen der Männer in der Nacht vor der Schlacht mit Hilfe ihres Sukkubus schwächt. Ein ganz witziger, wenn auch nicht unbedingt jugendfreier Manga.

one punch manMy Love Story!! Ore Monogatari: Takeo und Sunakawa sind seit ihrer Kindheit Freunde. Es gibt eigentlich nur ein Problem zwischen ihnen. Alle Mädchen verlieben sich in Sunakawa, auch die, in die sich Takeo verliebt hat. Dann helfen sie einem Mädchen, dass belästigt wird und es sieht so aus, als ob sich alles ändert. Witziger Auftakt zu einer Geschichte über Freundschaft und Liebe.

Fairytail Special Fairy Akademie: Ein One-Shot zu Fairy Tail, der an einer ungewöhnlichen Highschool spielt. Lucy und Natsu sorgen dort für reichlich Chaos. Lustiger Manga mit ein paar wirklich witzigen Ideen.

Seneca-Akte 1 – Die Ustica-Verschwörung: Eine Reproterin forscht nach, was wirklich beim Flugunglück in Rammstein und anderen Katastrophen passiert. Der hier zu lesende Beginn verspricht eine spannende Geschichte, nur die Qualität der Zeichnungen könnte besser sein.

Das waren auch wieder alle Comics. Und ihr habt jetzt die Qual der Wahl. Mit „Capitan Terror“, „Monster Allergy“ und „Professor van Dusen“ gibt es richtige Perlen zur Auswahl. Aber auch die meisten anderen Hefte müssen sich nicht hinter ihnen verstecken. Also einfach rein in den nächsten Comicladen, das passende Heft aussuchen und vielleicht verweilt manch einer ja noch ein wenig länger und entdeckt so weitere tolle Comics, die ihn interessieren. Wer sich vorab informieren will, kann auch einen Blick in unsere Comicrubrik werfen und dort vielleicht bereits etwas für sich finden, was am 13. Mai dann gleich aus dem Laden mitgenommen wird.

Ansonsten gilt: Nach dem Gratis-Comic-Tag ist vor dem Gratis-Comic-Tag, denn den gibt es nächstes Jahr wieder und mit hoffentlich ebenso vielen und interessanten Heften.

Markus

fbm16 – Begeisterungsstürme und Fieberschübe (21.10.2016)

Hallo liebe Die-Buchmesse-von-daheim-Verfolgende,

dann will ich mich mal an den Bericht des dritten Messetages setzen. Der hatte es echt in sich – denn er war nicht nur der terminreichste Tag, nein, zusätzlich dazu ereilte mich Donnerstagabend ein heftiger Erkältungsrückfall mit voller Breitseite. Was natürlich gerade so knapp vor den Besuchertagen richtig angenehm ist, wenn die Hallen überfüllt und überhitzt und stickig sein werden – da macht es richtig Spaß, sowieso schlecht Luft zu bekommen und regelmäßige Hustenattacken zu erleiden, die jedes Mal fast im Erstickungstod enden.

Ja, jammern auf hohem Niveau kann ich gut. Aber keine Sorge, so schnell werdet ihr mich nicht los. Und jetzt erzähle ich euch erst mal, was der Freitag so gebracht hat. Seid allerdings gewarnt, das könnte wieder etwas länger dauern ;)

fbm16-tag3

Anders als ursprünglich geplant startete mein Tag schon um 09:30 Uhr beim Bloggerfrühstück von Droemer Knaur, zu dem unser Presseverlagskontakt mich am Donnerstag noch spontan eingeladen hat. Neben einigen bekannten Bloggergesichtern waren auch namhafte Autorinnen aus dem Liebesroman-Genre da, und aufgemacht war das Ganze wie eine Art SpeedDating. Ich fühlte mich nach einer sehr kurzen Nacht wie durch den Fleischwolf gedreht und beteiligte mich nicht so sehr an diesen Gesprächen. Dafür gab es aber auch die Gelegenheit, einen Blick in das kommende Droemer-Programm zu werfen, das wie immer sehr umfangreich ist.

Eine kleine Auswahl habe ich für euch notiert:
Mit "Coldworth City" von Mona Kasten und "Das Haus der gebrochenen Schwingen" von Aliette de Bodard erhält die Urban Fantasy endlich wieder Nachwuchs, denn das fehlte mir in den letzten Jahren wirklich sehr. Markus Heitz-Fans dürfen sich ebenfalls auf etwas Neues freuen – zu "Des Teufels Gebetsbuch" wird es eine sehr interessante und spannende Kampagne geben, die sich sehr spaßig anhört. Für Anhänger des Thriller-Genres gibt es ebenfalls frischen Nachschub – in Form von Sebastian Fitzek ("AchtNacht"), Steve Mosby ("Hölle auf Erden") und Veit Etzold ("Tränenbringer").
Mehr Vorschau kann man wie immer online abrufen und selbst ausgiebig stöbern gehen.

Nach ausgiebigem Klönen, Kaffee trinken und Blätterteiggebäckteilchen essen verabschiedete ich mich leider viel zu schnell, aber aus ziemlich gutem Grund. Denn vor mir lag eines meiner absoluten Highlights auf jeder Buchmesse: der Termin mit unserem Loewe-Verlagskontakt. In den letzten Jahren ist aus diesen Treffen eine schöne kleine Tradition geworden, bei der wir nicht nur das kommende, sondern immer auch das aktuelle Programm und unsere bzw. meine Meinung dazu sowieso auch private Anekdoten austauschen. Letztere behalte ich allerdings auch für mich ;)

fbm16-loewe

Mitgebracht habe ich euch aber natürlich die Highlights aus dem kommenden Programm, wobei diejenigen, die mir schon länger folgen, wahrscheinlich schon ahnen, dass nahezu sämtliche angekündigten Titel in meinem Regal und damit (früher oder später *hust*) auch auf den Schattenwegen landen werden. Vorab ist aber die folgende Information vielleicht ganz interessant für meine Leser: Das Label script5 wird nach dem Erscheinen des vierten Ravenboys-Bandes "Wo das Dunkel schläft" von Maggie Stiefvater eingestellt. Diese Nachricht ist für die, die die Programmentwicklung der letzten Jahre verfolgt haben, sicherlich keine Überraschung, aber ich finde es allemal schade.

Doch halten wir uns nicht mit den negativen Dingen im Leben auf, sondern kommen zu den wichtigen und schönen Punkten aus unserem Gespräch. Viele haben schon gesehen, dass Marie Lu mit Young Elites eine neue Trilogie bei Loewe veröffentlichen wird. Der Auftakt Die Gemeinschaft der Dolche ist bereits jetzt in der Online-Vorschau zu finden und kommt Mitte Januar. Sophie Jordan legt mit Rhapsodie in Schwarz den zweiten und finalen Infernale-Band vor. Und auch Mechthild Gläser wird im Frühjahrsprogramm vertreten sein. Emma, der Faun und das vergessene Buch soll wohl einen ähnlichen Stil wie Die Buchspringer haben, was mich natürlich gleich vor Freude fast aufspringen ließ.
Dazu kommen drei neue Namen in der Jugendliteratur: Emily Trunks liefert den Lesern mit "Ich wollte nur, dass Du noch weißt ..." ein paar Nie verschickte Briefe, was mich gleich an "To All The Boys I’ve Loved Before" denken ließ. Eine Parallelwelten-Story kommt mit "Mein schönes falsches Leben" von Hilary Freeman auf den Markt und als Verlagsmitarbeiterhighlight wurde mir "Dark Noise" von Margit Ruile ans Herz gelegt. Da dieses wohl in die Richtung von "Erebos" geht, bin ich unheimlich gespannt auf diese neue deutsche Autorin. Und schließlich hat es noch ein Kinder-Comicroman auf meine Liste geschafft, nur durch sein unglaublich tolles Cover, in dessen Stil auch die Innenseiten gestaltet sein werden - "Luzifer Junior – Zu gut für die Hölle" von Jochen Till.

Nach einer Stunde, die wieder einmal wie im Flug verging, bekam ich noch kurz die Lektorin von Daphne Unruhs Zauber der Elemente-Reihe zu fassen und tauschte mich ein wenig mit ihr über "Himmelstiefe" aus. Das Gespräch war ziemlich interessant und bestätigte mir, was ich während des Lesens schon vermutet hatte. Mehr dazu verrate ich in den nächsten Tagen in meiner ausführlichen Rezension – nur so viel vorab: Es wird definitiv keine lobende Besprechung werden. Nicht einmal annähernd …

fbm-buchausbeute-tag3Danach hatte ich ein bisschen Zeit bis zu meinem nächsten Termin, weshalb ich mich noch mal auf den Weg zum Droemer-Stand machte und mir das versprochene Exemplar vom gerade erschienenen Dornenkleid abholte. Karen Rose macht mich immer wieder glücklich mit ihren Ladythrillern und ich kann es kaum abwarten, auch diesen Wälzer wieder zu verschlingen. Bei der Gelegenheit hielt ich auch ein kurzes Schwätzchen mit Sebastian Fitzek und seiner Frau, hielt die beiden aber nicht lange auf, da wir uns ja demnächst schon wieder auf seiner Lesetour in Hamburg sehen werden.

Weiter ging es für mich dann zu Ravensburger, wo ich es mir an der verlagseigenen Bar gemütlich machte und einen Tee trank. Und noch einen zweiten, denn leider wurde mein Termin vergessen, sodass ich euch zum kommenden Ravensburger-Programm aktuell gar nichts sagen kann :( Auch ein späteres erneutes Vorbeischauen brachte mir kein Glück, weil mein Kontakt da schon wieder im nächsten Gespräch saß. Na gut, dann eben bei der nächsten Messe – es war ja nicht so, dass der Messefreitag an diesem Punkt für mich schon zu Ende sein sollte.

Stattdessen kämpfte ich mich zum Coppenrath-Verlag durch und lernte dort die neue Ansprechpartnerin kennen, die mir nach kurzem privaten Geplauder auch das kommende Programm vorstellte. Wie immer ist das Jugendbuch-Programm recht klein, dafür aber sehr ausgewählt. Fünf Titel haben es dieses Mal in die Frühjahrsvorschau geschafft:
"Glück ist was für Anfänger" von Ortwin Ramadan geht ein wenig in die Richtung von "Ziemlich beste Freunde", "Mein Leben, mal eben" von Nikola Huppertz und "Ins Blaue hinein" von Kristina Dunker befassen sich beide mit dem Übergang vom Mädchen zum Teenager und den damit verbundenen Problemen. Mit "Fürchte die Nacht" mischt Claudia Puhlfürst einmal mehr den Jugend-Thriller auf und schließlich kommt mit "Dark Horse Mountain" von Kyra Dittmann auch der obligatorische Pferde-Fan nicht zu kurz.

Danach machte ich mich zum zweiten Mal während dieser Buchmesse auf den Weg zum emons:-Stand, wo ich dieses Mal aber bereits von unserer Pressedame erwartet wurde. Es stellte sich heraus, dass die drei Titel, die ich bereits am Donnerstag während Judiths Gespräch mit Henning in den Händen hatte und für interessant befand, genau auch die drei Bücher waren, die sich Leslie für mich notiert hatte, um sie mir vorzustellen – alle drei etwas blutiger und direkter in der Umsetzung, nämlich "Schere 9" von Isabella Archan, "Küstenkinder" von Bent Ohle und "Schwarze Angst" von Simon Bartsch. Meinem geschundenen Rücken zuliebe musste ich keines der drei direkt mitnehmen, sondern lasse mir stattdessen ein liebevoll zusammengestelltes Päckchen nach Hause schicken :D Dafür wurde ich quasi genötigt, das neue Buch von Sina Beerwald mitzunehmen, denn die saß zufällig gerade mit am Tisch und machte mir "Kräherwald" schmackhaft. Und da ich ja zu einem persönlich signierten Exemplar nicht einfach Nein sagen kann …

fbm-blogntalkVon diesem Termin huschte ich dann zwei Gänge weiter zur Standfläche von Random House, wo das Blog’n’Talk stattfand. Da ich, wie schon den ganzen Tag immer wieder, zu dem Zeitpunkt einmal mehr mit einer Fieberattacke zu kämpfen hatte, war ich nicht sicher, ob das so eine gute Idee ist, aber meine zugewiesene Interview-Partnerin Anna Pfeffer - oder viel mehr die beiden – waren so lieb und begeistert und enthusiastisch, dass mein Unwohlsein schnell vergessen war. Ich ließ mir mein Exemplar von "Für dich soll’s tausend Tode regnen" signieren und zwei Fragen für ein Kurzinterview beantworten:

Frage 1: Würden Sie auch mal gern ein anderes Genre versuchen, haben sich aber nie getraut?
Antwort: Wir haben uns schon an anderen Genres versucht – unter anderem in der Fantasy, beim Liebesroman und im Kinderbuch-Bereich.
Frage 2: Wie viele Meter Bücherregale haben Sie zu Hause? Und wie wichtig ist es Ihnen, von Bücherregalen umgeben zu sein?
Antwort: Viele, viele Meter.

Ich will an dieser Stelle festhalten, dass diese Fragen nicht von mir stammen, sondern vom Verlag vorgeschlagen wurden. Aber ich habe mit den beiden schon besprochen, dass wir demnächst ein ganz entspanntes Interview per Mail führen werden, das dann auch etwas umfangreicher sein wird.
Nachdem ich diesen angenehmen "Pflichtteil" erledigt hatte, machte ich mich noch schnell auf die Suche nach Moira Frank, um mir auch ihr "Sturmflimmern" signieren zu lassen. Moira hatte ich Anfang August zufällig in Jesteburg auf dem Flohmarkt kennengelernt, als sie tatsächlich bei mir am Stand in den Bücherkisten wühlte und fündig wurde. Wir kamen irgendwie ins Gespräch und als ich ihren Namen auf der Veranstaltungseinladung sah, war klar, dass ich zumindest kurz mit ihr sprechen musste. Auch mit ihr ist demnächst ein Interview geplant, das wir aber ganz gemütlich bei einem Kaffee oder ähnlichem in Hamburg führen werden.

Obwohl es in der Runde des Blog'n'Talk wirklich lustig war, machte ich mich dann bald auf den Weg zurück ins Hostel. Abends stand noch das Galaktische Forum von Knaur Fantasy und Fischer Tor an und ich wollte mich vorher zumindest noch kurz hinlegen und ein wenig kurieren. Eigentlich stand auf dem Plan, dass ich den Tagesbericht in dieser Freizeitspanne schreibe, aber ich konnte mich dann doch nicht motivieren und schaute stattdessen einen Film und stopfte mich mit Zitrusfrüchten und Kräutertee voll, bis es an der Zeit war, sich wieder in Mantel, Schal und Schuhe zu werfen und auf den Weg zu machen. Wirklich lange blieb ich aber auch dort nicht, nach nur einem Kaltgetränk befand ich mich schon wieder auf dem Rückweg in Richtung Buch und Bett.

Da ich das Zimmer an diesem Abend und in dieser Nacht ganz für mich alleine hatte, lüftete ich einmal gründlich durch und drehte anschließend die Heizung bis zum Anschlag auf, in der Hoffnung, im Schlaf so richtig alles auszuschwitzen und mich am nächsten, am Samstagmorgen endlich besser zu fühlen. Ob dieser Plan geklappt hat, erzähle ich euch im abschließenden Messebericht, in welchem ich dann Tag 4 und 5 zusammenfassen werde. Sobald ich mich in der Lage dazu fühle, den auch tatsächlich zu schreiben ;)

Bis dahin kommt gut in die neue Woche – und bleibt gesund!


Dies ist ein Gastbeitrag von Schattenwege.net, der privaten Seite unserer Chefredakteurin Jessica.

Die Odyssee zum BuchmesseConvent in Dreieich (22.10.2016)

Liebe LeserInnen,

bucon2016es hat ein wenig gedauert, bis ich mich aufraffen konnte, einen Bericht zum BuchmesseConvent in Dreieich zu schreiben - was hauptsächlich daran liegt, dass ich keinen Urlaub in der Buchmessenwoche hatte und Buchmesse und BuCon zwischen meine Arbeitstage quetschen musste. Sprich: Als ich Samstag kurz vor Mitternacht wieder zu Hause war, war ich total erledigt. Aber fangen wir erst einmal von vorne an:

Mein Samstag begann auf der Frankfurter Buchmesse, wo ich mich nach dem aussichtslosen Versuch, in dem Gedränge irgendetwas anzuschauen, mit Gesa Schwartz traf. Wie an den Besuchertagen üblich war die Halle 3 überfüllt und man verstand sein eigenes Wort kaum, also haben wir uns relativ schnell in den Innenhof an den Pizzastand verzogen und danach noch ein wenig an den Ständen mit Edelsteinen gestöbert. Das Wetter war relativ gnädig mit uns und meine Kollegin Jessica schaute auch noch kurz vorbei. Da sie die Buchmessengrippe voll erwischt hatte, blieb es bei ihr ebenfalls bei einem kurzen Messebesuch. Und für mich ging es kurz vor 2 weiter zum BuchmesseConvent. Der Beginn einer kleinen Odyssee ...

Am Hauptbahnhof wollte ich mir eine Fahrkarte bis Dreieich Bürgerhaus kaufen und musste feststellen, dass das nicht möglich war. Also erstmal bis Dreieich-Buchschlag, wo ich in den Bus umsteigen musste. Die S-Bahn-Haltestelle lag gefühlt im Nirgendwo: Zwei Bahnsteige, ganz viel Grün außen rum und eine Treppe, bei der ich erst einmal stutzte ob ich nach rechts oder links muss. Mit der freundlichen Unterstützung eines Anwohners fand ich die richtige Bushaltestelle und der Bus war auch ziemlich pünktlich. Leider gibt es in Dreieich in den Bussen keine Ansagen, wo man gerade ist und so wurde ich mit jeder Minute nervöser, wo ich den aussteigen musste. Denn wenn man nicht rechtzeitig auf "Halten" drückt, hält ja der Bus nicht ... Glücklicherweise saß neben mir eine junge Dame im Steampunkoutfit, der ich einfach gefolgt bin, als sie ausstieg. Mit ihrer Hilfe fand ich auch das legendäre Bürgerhaus und ließ mir am Eingang ein giftgrünes Papierarmband verpassen und eine Contüte überreichen.

Als ich den Hauptsaal mit den Verlagsständen betrat, fühlte ich mich kurz wieder wie auf der Frankfurter Buchmesse. Obwohl der BuCon deutlich kleiner ist, schlug mir ein lautes Stimmengewirr entgegen, das dem großen Bruder in Frankfurt in nichts nachsteht. Zuerst stattete ich Jürgen vom Amrûn-Verlag einen Besuch ab, der mir "Feuerjäger - Die Rückkehr der Kriegerin" von Susanne Pavlovic empfiehl. Ein kurzes Reinlesen machte das Buch interessant und ich nahm es mit, noch nicht ahnend, dass es mit dem Deutschen Phantastik Preis klappen würde.

bucon20162Nach dem netten Gespräch mit Jürgen, der die aktuelle PHANTAST-Ausgabe immer noch nicht gelesen hat, traf ich mich mit Judith und Christian Vogt. Schnell waren wir uns einig, dass wir Lesungen nicht besonders reizvoll finden (obwohl es auf dem BuchmesseConvent viele tolle Lesungen gibt) und plauderten bis die beiden zu ihrer eigenen Lesung aufbrechen mussten. Zwischendrin lief ich Kai Meyer über den Weg, der mir nochmals versicherte, wie toll er die "Space Opera" PHANTAST-Ausgabe findet (danke *was für ein Lob*), lernte Laurence Horn kennen, dessen neuer Fantasyroman "Rodinia" mir bereits im Papierverzierer-Programm auffiel, und unterhielt mich nochmals mit Henning Mützlitz, den ich bereits auf der Buchmesse getroffen hatte.

Am Papierverzierer-Stand plauderte ich dann noch eine Weile mit Allan J. Stark, der sichtlich übermüdet und tapfer die Stellung hielt und die Papierverzierer-Bücher anpries, obwohl er eigentlich vor allem seine eigene Serie "Asgaroon" vorstellen wollte. Am Stand lief mir dann noch Dirk van den Boom über den Weg, mit dem bald ein Interview ansteht und der dazu meinte, er wäre zu allem bereit - also wirklich zu allem. Ahja?

Dirk moderierte auch die Verleihung des Deutschen Phantastik Preises und brachte das Ganze zügig und humorvoll über die Bühne, auch wenn es ziemlich fies war, Alexander Kopainski zu fragen, wie es sich anfühlt, schlechte Bücher mit tollen Covern retten zu müssen. Grit Richter von Art Skript Phantastik erhielt den Preis für die beste Anthologie und hatte auf der Bühne Tränen in den Augen und bereits beim Vorlesen der Nominierten wurde es manchmal so laut, als hätten die jeweils Vorgelesenen schon gewonnen. Leider habe ich keine Fotos von der Preisverleihung, weil man nicht ganz neues Smartphone in dem recht düsteren Saal einfach nur richtig schlechte Bilder gemacht hat ...

Spät abends begegnete ich an der Bushaltestelle noch Robert Corvus, der zm Flughafen musste, und spätestens daran merkt man, dass man auf dem BuchmesseConvent unheimlich viele Autoren trifft - ohne wie auf der Buchmesse ewig anzustehen, um eine Signatur zu ergattern.

Für mich war es der erste BuCon und es wird sicher nichts der letzte sein, auch wenn ich vom vielseitigen Programm recht wenig mitbekommen habe. Eigentlich war ich nur zum Plaudern da, aber das reicht schon völlig, um einen tollen Nachmittag zu haben.

Viele Grüße von Eurer

- Judith

#fbm16 - Die Phantastik lebt wieder auf? (20.10.2016)

buchmesse20161

 

Liebe LeserInnen,

ich bin seit knapp zwei Stunden wieder daheim und ausnahmsweise noch nicht total erkältet, obwohl das Wetter genauso wie letztes Jahr war. Donnerstag, morgens um 9, Ankunft in Frankfurt, der Himmel grau, es regnet, es ist kalt. Welches Jahr haben wir nochmal? Das war doch 2015 - nein, sorry, 2016. Doch es kam mir vor, als wäre ich in der Zeit zurückgereist. Wobei wir dieses Mal wettertechnisch noch Glück im Unglück hatten. Während ich zur Messe gelaufen bin, hat es nur minimal genieselt und als wir zur Mittagspause (mit der legendären Pizza!) draußen waren, hat es so gut wie gar nicht geregnet. Kurze Zeit später hat es geschüttet und wir saßen wieder drin bei unseren Terminen.

buchmesse20164Zuerst statten wir Beltz & Gelberg einen Besuch ab und durften einen Blick auf das kommende Programm werfen. Dabei fiel uns sofort "Feuer und Feder" von Kathy MacMillan mit seinem wunderschönen Cover auf: Eine Geschichte über ein Sklavenmädchen, das Lesen und Schreiben lernt und damit zur Bedrohung für die Herrschenden wird. Außerdem wurde uns "Dark Horse" von Cecily von Ziegesar ans Herz gelegt, ein Jugendbuch über die Beziehung zwischen einem Mädchen und seinem Pferd, das auch mal eifersüchtig wird. Interessanterweise ist die Geschichte aus Sicht des Pferdes geschrieben. "Sophie im Narrenreich" von Verena Retrasch richtet sich eigentlich an jüngere Leser, soll aber mit einer sehr eigenen und süßen Fantasywelt aufwarten, die auch für ältere Leser spannend sein könnte. Mit "Strom auf der Tapete" erscheint ein verrückter Roadtrip aus den Federn von Claudia Kühn und Andrea Badey, der nur oberflächlich an "tschick" erinnern. 

Bei Rowohlt wird mit "Hardware" ein near-future-Roman von Jenny-Mai Nuyen erscheinen, allerdings erst im Sommer nächsten Jahres. Mit Insomnia von Jilliane Hoffman darf sich Jessica auf einen heißbegehrten Titel freuen, mich lassen Thriller eher kalt. Auch wenn sie blutig sind. Interessant fand ich allerdings "Das alte Böse" von Nicholas Seare - ein Roman über zwei 80-Jährige, die sich verlieben und schnell zusammenziehen. Der Mann hat eine kriminelle Vergangenheit und spielt ein falsches Spiel. Doch die Dame hat ebenfalls dunkle Geheimnisse ...

Zwischendurch trafen wir uns mit Henning Mützlitz, der uns seinen neuen historischen Roman "Lübecker Rache" vorstellte, welcher schon fest zur Rezension eingeplant ist. Wem "Im Schatten der Hanse" gefallen hat, wird auch mit der Fortsetzung zufrieden sein, zumindest klingt sie sehr spannend, auch wenn es keine Abenteuer auf See mehr geben wird. Danach schlenderten wir zum Papierzierer-Verlag, wo wir mit Henning noch ein wenig über die "Wächter der letzten Pforte" sprachen und anschließend ein wenig mit Verlagschef Schemajah Schuppmann (siehe unten) plauderten, der seinem Verlagsnamen alle Ehre macht. Die Bücher von den Papierverzierern sind einfach schön (auch inhaltlich)!

buchmesse20162Am Nachmittag schauten wir bei Fischer vorbei, wobei für mich nichts wirklich Spannendes dabei war. Allerdings hatte ich nur wenig Zeit, da ich gleich weiter zu Piper musste, unserer phantastischen Rettungsinsel auf der Frankfurter Buchmesse (mehr über Fischer könnt ihr in Jessicas Messebericht lesen). Piper hat im kommenden Programm wieder einige spannende Fantasy- und SF-Titel aufgefahren, darunter die Fortsetzungen von "Naris", "Sieben Heere" und den "Chroniken der Seelenfänger". Überraschenderweise wird mit "Schatten" auch ein Roman von Brandon Sanderson bei Piper erscheinen und wir haben erfahren, dass der Autor wohl in Leipzig lesen wird! Mit "Tote Helden" startet eine neue Reihe von Michael Peinkofer und Robert Corvus widmet sich in "Feuer der Leere" weiterhin der Science Fiction, die bei Piper auch wieder mit einem Klassiker vertreten sein wird: "Xeelee" von Stephen Baxter. Ein historisches Buch aus der Zukunft, das ein wenig an "Die letzten und die ersten Menschen" erinnert, aber viel weiter gefasst ist und damit auch Alienrassen einschließt. Für diese sind die Menschen nur eine unwichtige Randerscheinung in der Entwicklung des Universums. Der Spitzentitel im IVI-Programm lautet "Caraval" und stammt von der Debütautorin Stephanie Garber. Der Roman wird zeitgleich in vielen Ländern erscheinen und handelt von einem magischen Spiel namens Caraval, bei dem man einen Wunsch gewährt bekommen kann.

Mit dem Drachenmond-Verlag war ein weiterer deutscher Kleinverlag mit phantastischem Programm auf der Buchmesse vertreten, allerdings fanden wir leider keine Zeit für ein längeres Gespräch. Dennoch bleibt das Gefühl, dass die Kleinverlags-Phantastik zumindest ein wenig zurückkehrt auf das große Parkett in Frankfurt. Ebenso haben viele der großen Verlage neue Fantasy- und SF-Programme (man denke beispielsweise an Fischer TOR oder das neue Fantasyprogramm von Droemer Knaur). Lebt die Phantastik in Deutschland also wieder auf? Oder handelt es sich nur um ein Strohfeuer?

Ich bin zu müde, um diese Frage ausreichend zu beantworten. Ich denke, dass es wohl eher ein Strohfeuer ist, vor allem in der SF, allerdings beschert uns dieses einige sehr schöne Titel, die wir genießen sollten.

Müde Grüße von Euer

- Judith

 

buchmesse20163

 

P.S.: Ich habe herausgefunden, wie die grinsenden Katzen-Kuscheltiere heißen, die an den Merchandising-Ständen angeboten werden: NemuneKos.