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Das Gesicht im Nebel

George Barton
Berühmte Detektivgeschichten
Vorwort

Bei der Lektüre dieser berühmten Detektivgeschichten sind zwei Dinge zu bedenken. Erstens handelt es sich um absolut wahrheitsgetreue Berichte über reale Verbrechen, die in Form von Fiktion geschrieben wurden, um das Interesse bis zur Lösung des Rätsels aufrechtzuerhalten. Zweitens beweisen sie die Sinnlosigkeit von Verbrechen in jeder Form. Sie betonen die Aussichtslosigkeit eines Mordes und die Tatsache, dass der Mann oder die Frau, die sich bewusst über die Gesetze der Zivilisation hinwegsetzen, auf lange Sicht fast immer eine gerechte Strafe erhalten.

Chaucer war einer der Ersten, der in seinen Canterbury Tales die Theorie aufstellte, dass sich Mord rächt. »Modre wol out«, sagt er, »that we see day by day«. Burton meinte in seiner Anatomie der Melancholie, dass »die Leichen beim Anblick des Mörders bluten«. Voltaire drückte es anders aus, als er sagte, dass »die Angst dem Verbrechen folgt und seine Strafe ist.« Dryden drückte es so aus: »Mord kann eine Zeitlang ungestraft bleiben, aber eine späte Gerechtigkeit wird das Verbrechen auf sich nehmen.«
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Die Sage des Billy the Kid Kapitel III

Die Sage des Billy the Kid
Kapitel III

Kriegswolken

John Chisum beschuldigte Murphy, sein Vieh gestohlen zu haben. Die Anschuldigungen waren nicht verhüllt. Chisum warf sie in alle Winde. Und Murphy in seinen Bergen lachte höhnisch. Wo waren die Beweise? Und wenn es Beweise gab, wo war das Gesetz, um ihn zu bestrafen?

Murphy hatte seine Rinderfarm etwa dreißig Meilen westlich von Lincoln in den Carrizozo Plains. Das war ungünstig für das Pecos Valley und Chisums Herden. Er verlegte die Herde in das an das Pecos-Tal angrenzende Gebiet der Seven Rivers und seine dreitausend Tiere wurden als Wunderherde berühmt. Wenn davon die Rede war, lachten die Bergbewohner, die mit Murphy befreundet waren, hinter vorgehaltener Hand, während die Talbewohner, die mit Chisum befreundet waren, böse Blicke ernteten. Merkwürdigerweise änderte sich die Zahl der Rinder in der Herde nie, heißt es in der Geschichte. Murphy verkaufte jedes Jahr Tausende von Rindern, aber wie die Weiterlesen

Deutsche Märchen und Sagen 186

Johannes Wilhelm Wolf
Deutsche Märchen und Sagen
Leipzig, F. A. Brockhaus, 1845

249. Von einem verborgenen Schatz zu Ypern

Im Jahre 1488 kam ein Maurer, Namens Leo van Thielt, gebürtig von Audenaerde, nach Ypern, um dort Arbeit zu suchen. Da er aber keinen Meister dort finden konnte, so war er gezwungen, sein Stückchen Brot von Tür zu Tür sich erbetteln zu müssen. So kam er denn unter anderen auch an ein Haus, in dem eine geizige alte Jungfer ohne Magd wohnte, und bat diese Jungfer um ein Almosen. Sie fragte ihn, wer und woher er wäre und welch ein Handwerk er betreibe. Er sagte ihr, er wäre ein Maurer von Audenaerde und müsse betteln, weil er kein Brot habe.

Als die Jungfer hörte, dass er ein Maurer wäre, ließ sie ihn erfreut her­einkommen und sprach: »Wollet Ihr etwas für mich mauern und in Eurem Leben keinem Menschen etwas da­von sagen, dann will ich Euch gut bezahlen.«

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Sagen und alte Geschichten der Mark Brandenburg 39

Abt Sebaldus von Lehnin, ein christlicher Märtyrer

Die Wirksamkeit der Verkündiger der christlichen Lehre war hier in der Mark, wie fast überall, nicht gleich eine gefahrlose. Meist nur äußerlich fügten sich zunächst die Bewohner, im Inneren lebte noch immer der heidnische Sinn, der auf die fremden Ankömmlinge, welche die neue Lehre brachten, scheel sah. Dies erfuhr auch das Kloster Lehnin.

Besonders waren es die Bewohner des nahen Dorfes Nahmitz, welche ihm feindlich gesinnt waren, und wenn die Männer zu Hause sich befanden, durften die Mönche sich nicht im Dorf sehen lassen. Deshalb suchten sie sich die Zeit aus, wenn die Männer auf dem Feld oder beim Fischfang waren, um im Dorf einzusprechen und die Frauen und Kinder zu gewinnen.
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