10-02-2009, 10:14
hallo ihr alle,
mensch, hier ist ja gestern abend ganz schön was passiert. ich freu mich, dass es jetzt endlich richtig los geht.
erstmal zu dem was libbi geschrieben hat:
so ging es mir am anfang auch. über den "prolog" hab ich einfach nur drüber gelesen. ich bin erst mit dem zweiten kapitel, als er beginnt, der reihe nach die personen und ereignisse darzustellen. der anfang mit seinen ganzen andeutungen hat mir nicht besonders gefallen, aber vllt lese ich den nochmal.
an diesen stellen konnte ich amir auch nicht leiden. ganz besonders sind die an denen er sagt, dass er baba ganz für sich haben will, an denen seine eifersucht auf hassan ganz deutlich wird. und dann hab ich gedacht: das ist mal wieder diese typische konstellation, inder der reiche eifersüchtig auf den armen ist, weil dieser eine intakte(re) familie hat.
ich denke es ist ihm jezt schon klar, dass er die annrkennung seines vaters gegen hassan getauscht hat und das er nicht glücklicher ist als vorher, dass nicht das eingetreten ist, was er sich erhofft hat.
ich muss zugeben, dass ich mich bisher noch nicht großartig mit afghanistan beschäftigt habe. aber ich finds ganz schön, wie die geschichtlichen ereignisse bisher eingeflossen sind, ohne zusehr im vordergrund zu stehen. deine zitierte stelle fand ich auch sehr erschütternd.
zu thema beziehungen:
das hat mich auch schwer erschüttert. ich glaube das ist ein versuch amirs seinen vater zu verstehen. irgendwie denke ich, dass mir baba eigentlich unsymphatisch sein sollte, aber er erscheint mir überfordert. er hat genaue vorstellungen, wie sein sohn sein sollte, die amir aber nicht erfüllt und deswegen kann er nicht so richtig was mit ihm anfangen.
ja, es ist von anfang klar, dass was passiert. aber sowas hatte ich dann doch nicht erwartet. ich hatte ja die theorie, dass hassan stirbt, oder sowas. ich dachte sogar an irgendwelche schäden aus einer prügelei.
und jetzt zu ichigo:
das find ich eine interessante theorie: hassan im nachhinein von amir glorifiziert! also eigentlich hätte ich ihnen beide mal im laufe der geschichte gerne mal gegens schienbein getreten. einmal hassan, weil er amir viel zu sehr ergeben ist und natürlich amir, weil er zusehr auf baba fixiert ist.
das hab ich mir an diesen stellen auch gedacht. es steckt einfach in ihm drin, sie sind mit dieser stellung zueinander geboren worden.
und dann noch zu sternchen:
ich hab es mir ja gezielt für den lesekreis gekauft. einfach so in der buchhandlung wäre ich wahrscheinlich nur wegen des titels dran hängen geblieben, weil es irgendwie fantasy-mäßig klingt. das cover an sich hätte mich wahrscheinlich nicht überzeugt, der klappentext möglicherweise. aber jetzt wo ich die ersten 100 seiten hinter mir hab, finde ich es passend.
also ich hab auch nicht ganz genau bei seite 100 aufgehört, sondern habe den satz noch zuende gelesen. ich meine da wäre dann auch ein kleiner absatz gewesen. aber mich hat es schon gejuckt weiterzulesen.
Kommt ihr mit dem erzählenden, detailverliebten Stil und der „Ich-Perspektive“ zurecht?
also die "ich-perspektive" hat mich nicht weiter gestört, ich finde es passt eigentlich ganz gut, da ja alles erinnerungen amirs sind. zwischendrin dachte ich mal kurz, dass ja eigentlich hassan die hauptperson ist, da es ja sehr oft um ihn geht und er sehr ausführlich beschrieben wird.
Ist Amirs Gefühl und seine Handlung greifbar, oder lässt sich das was er tut nur schwer nachvollziehen?
amirs gefühle und handlungen finde ich schon nachvollziehbar. wie jeder andere will er von seinem vater geliebt werden. auch sein verhalten gegenüber hassan ist verständlich, wenn man bedenkt, dass er eben so aufgewachsen ist.
Haltet ihr sein Verhalten für ein Kind dieses Alters verständlich, oder seid ihr der Meinung, dass es mit nichts zu verzeihen ist, was er getan hat?
sie sind 12 und 13 oder? da ich war ich schon überrascht, als ich mich daran erinnert hab. stellenweise erscheinen sie älter, aber gerade das spielen und das drachenlaufen wird immerwieder erwähnt, was ja dann doch eindeutig zeigt, dass sie kinder sind. über sein verhalten in der gasse bin ich mir noch etwas uneinig. ich wollte ihm noch zurufen, dass er zumindest irgendwas tun sollte. natürlich kann ich auch seine angst nachvollziehen und finde es klug von ihm, dass er sich nicht blind darein gestürzt hat. jetzt denke ich das es vllt schlau gewesen wäre, wenn er losgelaufen und hilfe geholt hätte. das hätte zumindest sein gewissen beruhigt.
Eine Sache des Handwerks - Erinnerungen?
als ich das gelesen hab, hat der schreiberling in mir sofort gedacht: sehr praktisch gemacht, so muss man das geschehen nicht beschreiben. der leser in mir fand das dann doch ein bisschen seltsam einfach drüberzuschreiben: „eine erinnerung“, aber ich denke das war die einzige möglichkeit diese als solche zu kennzeichnen. es hätte ja auch leicht ein gedankengang sein können, oder ein traum, der dann auch noch folgt.
ich bin bis jetzt sehr zufrieden mit dem buch. es hat mich „erschüttert“ was durchaus positiv zu verstehen ist. ganz besonders natürlich die szene in der gasse, da hätte ich es beinah an fallen lassen, vor lauter wut auf amir, weil der nichts gemacht hat. aber eine gewisse spannung ist trotzallem da, eine spannung zwischen den charakteren und eine beziehungentwicklung. also ich freu mich auf die nächsten 100 seiten.
in der hoffnung nicht zuviel geschwafelt zu haben,
Lady
mensch, hier ist ja gestern abend ganz schön was passiert. ich freu mich, dass es jetzt endlich richtig los geht.
erstmal zu dem was libbi geschrieben hat:
Zitat:Wie seid ihr in das Buch reingekommen?Beim ersten Lesen vergesse ich meistens die Dinge, die ich (noch) nicht verstehe, aber der Autor bringt hier wirklich geschickt die Gasse, Rahim Khan, Amirs Schuldgefühle, den blauen Drachen (als Drachenschwanz) und Hassans letzten Satz, als noch alles in Ordnung war, unter.
so ging es mir am anfang auch. über den "prolog" hab ich einfach nur drüber gelesen. ich bin erst mit dem zweiten kapitel, als er beginnt, der reihe nach die personen und ereignisse darzustellen. der anfang mit seinen ganzen andeutungen hat mir nicht besonders gefallen, aber vllt lese ich den nochmal.
Zitat:Irgendwie war er mir zu ich-bezogen, die ersehnte Anerkennung durch den Vater zu omnipräsent. Mich hat menschlich gestört, dass er Hassan ignoriert, sobald andere dabei sind und ihn erst recht nie als seinen Freund bezeichnen würde.
an diesen stellen konnte ich amir auch nicht leiden. ganz besonders sind die an denen er sagt, dass er baba ganz für sich haben will, an denen seine eifersucht auf hassan ganz deutlich wird. und dann hab ich gedacht: das ist mal wieder diese typische konstellation, inder der reiche eifersüchtig auf den armen ist, weil dieser eine intakte(re) familie hat.
Zitat:Obwohl Amir ihn ignoriert, zeigt ihm die Schuld irgendwie, dass er so nicht weitermachen kann, mit seiner Baba-Fixiertheit scheitern wird, oder es schon ist, weil er mit Hassan jemanden verloren hat, den er nicht so leicht ersetzen kann.
ich denke es ist ihm jezt schon klar, dass er die annrkennung seines vaters gegen hassan getauscht hat und das er nicht glücklicher ist als vorher, dass nicht das eingetreten ist, was er sich erhofft hat.
Zitat:Kennt sich jemand mit dem Afghanistan der 70er Jahre aus?Ich finde es unheimlich spannend, in diese Welt einen Einblick zu bekommen, in den Alltag der Menschen. Und ich bin wirklich gespannt, wie sich das Land in den folgenden Jahren verändern wird und wie Hosseini das darstellt.
ich muss zugeben, dass ich mich bisher noch nicht großartig mit afghanistan beschäftigt habe. aber ich finds ganz schön, wie die geschichtlichen ereignisse bisher eingeflossen sind, ohne zusehr im vordergrund zu stehen. deine zitierte stelle fand ich auch sehr erschütternd.
zu thema beziehungen:
Zitat:Irgendwie krass, dass er von seinem Vater denkt, er würde ihn tief in sich drin so tief dafür hassen, dass die Mutter bei der Geburt gestorben ist.
das hat mich auch schwer erschüttert. ich glaube das ist ein versuch amirs seinen vater zu verstehen. irgendwie denke ich, dass mir baba eigentlich unsymphatisch sein sollte, aber er erscheint mir überfordert. er hat genaue vorstellungen, wie sein sohn sein sollte, die amir aber nicht erfüllt und deswegen kann er nicht so richtig was mit ihm anfangen.
Zitat:Vielleicht liegt es auch daran, dass man von Anfang an weiß, dass in der Erzählung bald etwas passieren wird, dass das Leben der beiden so stark verändert, dass Amir noch über zwanzig Jahre später Schuldgefühle deswegen hat. Und dass die eigentliche Geschichte erst mit diesem Unglückstag beginnt.
ja, es ist von anfang klar, dass was passiert. aber sowas hatte ich dann doch nicht erwartet. ich hatte ja die theorie, dass hassan stirbt, oder sowas. ich dachte sogar an irgendwelche schäden aus einer prügelei.
und jetzt zu ichigo:
Zitat:Natürlich ist Hassan der sympathischere -- aber er kommt mir manchmal auch geradezu unmenschlich sanft vor. Fast so, als ob Amir ihn im Nachhinein vor lauter Schuld idealisiert!
das find ich eine interessante theorie: hassan im nachhinein von amir glorifiziert! also eigentlich hätte ich ihnen beide mal im laufe der geschichte gerne mal gegens schienbein getreten. einmal hassan, weil er amir viel zu sehr ergeben ist und natürlich amir, weil er zusehr auf baba fixiert ist.
Zitat: in was für einer Welt Amir aufwächst: Es ist einfach ganz klar, dass er der Herr im Haus ist und Hassan der Diener.
das hab ich mir an diesen stellen auch gedacht. es steckt einfach in ihm drin, sie sind mit dieser stellung zueinander geboren worden.
und dann noch zu sternchen:
Zitat:Zum Cover
Wie ist eure Meinung dazu und waren euere Gedanken, als das Buch zum ersten Mal in euren Händen lag?
ich hab es mir ja gezielt für den lesekreis gekauft. einfach so in der buchhandlung wäre ich wahrscheinlich nur wegen des titels dran hängen geblieben, weil es irgendwie fantasy-mäßig klingt. das cover an sich hätte mich wahrscheinlich nicht überzeugt, der klappentext möglicherweise. aber jetzt wo ich die ersten 100 seiten hinter mir hab, finde ich es passend.
Zitat:Gelesen habe ich bis Seite 102, dort hört das Kapitel zwar nicht auf, unterbricht aber. Ich hab stur versucht bei 100 aufzuhören, aber ein Blick auf die nächste Seite hat diesen Vorsatz zerbrochen wie viel zu dünnes Glas.
also ich hab auch nicht ganz genau bei seite 100 aufgehört, sondern habe den satz noch zuende gelesen. ich meine da wäre dann auch ein kleiner absatz gewesen. aber mich hat es schon gejuckt weiterzulesen.
Kommt ihr mit dem erzählenden, detailverliebten Stil und der „Ich-Perspektive“ zurecht?
also die "ich-perspektive" hat mich nicht weiter gestört, ich finde es passt eigentlich ganz gut, da ja alles erinnerungen amirs sind. zwischendrin dachte ich mal kurz, dass ja eigentlich hassan die hauptperson ist, da es ja sehr oft um ihn geht und er sehr ausführlich beschrieben wird.
Ist Amirs Gefühl und seine Handlung greifbar, oder lässt sich das was er tut nur schwer nachvollziehen?
amirs gefühle und handlungen finde ich schon nachvollziehbar. wie jeder andere will er von seinem vater geliebt werden. auch sein verhalten gegenüber hassan ist verständlich, wenn man bedenkt, dass er eben so aufgewachsen ist.
Haltet ihr sein Verhalten für ein Kind dieses Alters verständlich, oder seid ihr der Meinung, dass es mit nichts zu verzeihen ist, was er getan hat?
sie sind 12 und 13 oder? da ich war ich schon überrascht, als ich mich daran erinnert hab. stellenweise erscheinen sie älter, aber gerade das spielen und das drachenlaufen wird immerwieder erwähnt, was ja dann doch eindeutig zeigt, dass sie kinder sind. über sein verhalten in der gasse bin ich mir noch etwas uneinig. ich wollte ihm noch zurufen, dass er zumindest irgendwas tun sollte. natürlich kann ich auch seine angst nachvollziehen und finde es klug von ihm, dass er sich nicht blind darein gestürzt hat. jetzt denke ich das es vllt schlau gewesen wäre, wenn er losgelaufen und hilfe geholt hätte. das hätte zumindest sein gewissen beruhigt.
Eine Sache des Handwerks - Erinnerungen?
als ich das gelesen hab, hat der schreiberling in mir sofort gedacht: sehr praktisch gemacht, so muss man das geschehen nicht beschreiben. der leser in mir fand das dann doch ein bisschen seltsam einfach drüberzuschreiben: „eine erinnerung“, aber ich denke das war die einzige möglichkeit diese als solche zu kennzeichnen. es hätte ja auch leicht ein gedankengang sein können, oder ein traum, der dann auch noch folgt.
ich bin bis jetzt sehr zufrieden mit dem buch. es hat mich „erschüttert“ was durchaus positiv zu verstehen ist. ganz besonders natürlich die szene in der gasse, da hätte ich es beinah an fallen lassen, vor lauter wut auf amir, weil der nichts gemacht hat. aber eine gewisse spannung ist trotzallem da, eine spannung zwischen den charakteren und eine beziehungentwicklung. also ich freu mich auf die nächsten 100 seiten.
in der hoffnung nicht zuviel geschwafelt zu haben,
Lady