@Saryn
Über solche Zwischenziele freu ich mich ja auch immer

Ob es nun ein abgeschlossenes Kapitel ist oder ein Konflikt ausbricht, auf den ich schon lange hinarbeite.
Ich denke, das ist auch ganz wichtig für die Motivation, dass man in kleinen Schritten denkt. Wenn man immer nur vor Augen hat, dass "alles" fertig werden soll, dauerts einfach zu lange, bis man ankommt.
@Vorgehensweise / Plotten:
Ich hab zwei Arten von Projekten auf meiner Festplatte. Die, die ich plotte. Und die, die ich schreibe.
Nein, ernsthaft, wenn ich mich zu sehr mit einem Projekt beschäftige, zu weit und detailliert vorausplane, zu viele Dinge festlege, dann komme ich irgendwann nicht mehr weiter. Ich schreibe deshalb meistens nur mit einem groben Gerüst.
Bei Kumen-Esh, meinem aktuellen Projekt, plane ich immer ein paar Kapitel voraus, maximal. Wobei "planen" da auch übertrieben ist. Ich überlege mir einfach, auf welche Probleme die Leute in nächster Zeit stoßen, welche Antworten sie finden und welche Infos ich noch dem Leser zukommen lassen möchte. Und nicht einmal an diese Pläne kann ich mich immer halten.
Mir kommen oft direkt beim Schreiben gute Idee oder ein Dialog entwickelt sich ganz von alleine in eine andere Richtung, die mit gut gefällt. Allerdings merke ich immer wieder, wie wichtig es ist, dass ich einen roten Faden habe, an dem ich mich entlanghangeln kann, weil ich sonst vermutlich viel zu viel Nebenhandlung schreiben würde.
Mir ist es beim Schreiben wichtiger, die Antriebe und Motive meiner Charaktere zu verstehen, als jedes Handlungsdetail festzulegen. Denn wenn ich einen Plot habe, in den die Charaktere aber nicht passen, liest es sich oft unnatürlich und konstruiert. Wenn ich hingegen den Plot so drehen und wenden kann, dass er auf die Charaktere passt, hat der Leser ein viel besseres Gefühl.
So habe ich bei Kumen-Esh immer im Hinterkopf, wo ich ganz am Ende hin will - viel wichtiger aber noch, wo meine Figuren innerhalb der nächsten Szenen hinwollen - und sehe dann quasi meinen Charakteren zu, wie sie diesen Weg bewältigen.
Der Nachteil, der für mich darin entsteht, ist die Überarbeitung. Es tun sich einfach viel, viel mehr Logiklücken auf, wenn man nicht alles durchdenkt und nach Gefühl schreibt. Wobei das auch daran liegen könnte, dass ich nicht nur ohne Planung sondern noch dazu in einer ungeplanten Sci-Fi-Welt a.k.a. Alternativerde schreibe.
Trotzdem schreibe ich lieber drauflos und investiere die Zeit, die andere mit Vorplotten verbringen, dann eben damit, hinterher alles zu glätten und anzupassen.
Interessantes Thema, da könnte ich noch viel zu schreiben. Aber mein Ork und mein Perser brauchen mich
