Ich kann mich wie immer nicht entscheiden welche Buchanfänge mir am besten gefallen, daher mal die vier besten, die mir sofort bei der Frage in den Sinn kommen.
1. Da währe der Anfang von Tintenherz von Cornelia Funke. Der Anfang ihres Buches, bzw. der erste Satz hat (wenn ich mich richtig erinnere) ja auch einen Preis für den besten ersten Satz in einem Jugendbuch bekommen.
"Es fiel Regen in jener nacht, ein feiner, wispernder Regen. Noch viele jahre später musste Meggie bloß die Augen schlißen und schon hörte sie ihn, wie winzige Finger, die gegen die Scheibe klopften. Igenwo in der Dunkelheit bellte ein Hund und Meggie konnte nicht schlafen, so oft sie sich auch von einer Seite auf die andere drehte...."
Mir gefällt dieser Anfang besonders gut da man gleich in die Stimmung des Chrakters und in die ganze Atmosphäre eintaucht, man ist sofort mitten in der Geschichte.
2. Ein vollkommen anderes Genre: Im Westen nichts Neues von Erich Maria Remaque. Seit langem eins meiner Lieblingsbücher, auch wenn es eine ziemlich schreckliche Geschichte erzählt.
"Wir liegen neun Kilometer hinter der Front. Gestern wurden wir abgelöst; jetzt haben wir den Magen voll weißer Bohnen mit Rindfleisch und sind satt und zufrieden. Sogar für abends hat jeder noch ein Kochgeschirr voll fassen können; dazu gibt es außerdem doppelte Wurst- und Brotportionen - das schafft. So ein Fall ist schon lange nicht mehr dagewesen: der Küchenbulle mit seinem roten Tomatenkopf bietet das Essen direkt an; jedem der vorbeikommt winkt er mit seinem Lffel zu und füllt ihm einen Kräftigen Schlag ein. er ist ganz verzweifelt, weil er nicht weiß wie er seine Gulaschkanone leerkriegen soll. Tjaden und Müller haben ein paar Waschschüsseln aufgetreiben und sie sich bis zum Rand gestrichen voll geben lassen, als Reserve. Tjaden macht das aus Freßsucht, Müller aus Vorsicht. Wo Tjaden das läßt, ist allein ein Rätsel. Er ist und bleibt ein magerer Hering.
Das Wichtigste aber ist, daß es auch doppelte Rauchportionen gegeben hat. Für jeden zehn Zigarren, zwanzig Zigaretten und zwei Stück Kautabak, das ist sehr anständig. ich habe meinen Kautabak mit Katczinsky gegen seine Zigaretten getauscht, das machtz für mich vierzig Zigaretten. Damit langt man schon einen Tag."
Bei diesem Buch mag ich den Anfang, weil hier (die folgenden Seiten gehen ähnlich weiter) sofort beschrieben wird was eigenldich das einzige ist was für diese jugen Soldaten noch zäht: den Krieg überlegen, etwas zu Essen und die Kameratschaft. Man erfährt erst im Laufe des Buches wie anders sich doch diese Jugen Mäner sich ihr Leben vorgestellt haben und wie eine einzige Entscheidung ihr Leben grundlegend verändert hat.
3. Dies ist wieder ein Fantasiebuch, aber ein absoluter Klassiker und mein liebstes Fantasiebuch seit über 15 Jahren. Die unendliche Geschichte von Michael Ende, die ihr sicher alle kennt.
"Diese Inschrift stand auf der Glastür eines kleinen Ladens, aber so sah sie natärlich nur aus, wenn man vom Inneren des dämmrigen Raumes durch die Schreibe auf die Straße hinausblickte.
Draußen war ein grauer kalter Novembermorgen, und es regnete in Strömen. Die Troßen liefen am Glas herunter und über die geschnörkelten Buchstaben. Alles, was man durch die Scheibe sehen konnte, war eine regenfleckige mauer auf der anderen Straßen seite.
Plötzlich wurde die Tür so heftig aufgerissen, daß eine kleine Traube von Messingglöckchen, die über ihr hing, aufgeregt zu bimmeln begann und sich eine ganze Weile nicht wieder beruhigen konnte."
Auch hier steigt man gleich in die Stimmung ein mal ganz abgesehen davon das Michael Ende sowieso sehr schöne Bilder schreibt.
4. Das letzte Buch meiner Liste ist wohl gerade wieder in Mode gekommen

jedenfalls lesen es mitlerweile wohl sogar die Teenies wieder (Twilight sei dank

).
Der vierte Buchanfang gehört zu Stolz und Vorurteil von Jane Austen.
"Es ist eine Wahrheit, über die sich alle Welt einig ist, daß ein unbeweibter Mann von einigem Vermögen unbedingt auf der Suche nach einer Lebensgefährtin sein muß.
Welcher Art die Gefühle und Wünsche eines solchen mannes im übrigen auch immer sein mögen, diese Wahrheit hat eine so unumstößliche Geltung, daß er schon bei seinem ersten Auftauchen von sämtlichen umwohnenden Familen als rechtmäßiger Besitzer der eien oder andren Töchter angesehen wird."
Dier erste Absatz zeigt sofort die Zwänge, Vorurteile und Konventionen die dieses Buch und das Handeln der Hauptpersonen so gravierend bestimmen. Man bekommt sofort das Gefühl das die äußeren Gesellschaftlichen Zwänge hier eine große Rolle spielen werden. Nach diesem Absatz geht es mit einem Gespräch zwischen Mr. und Mrs. Bennet weiter, in dem diese Annahme sofort bestätigt wird. Ein sehr schönes Buch, jedoch schwanke ich ob ich mich darüber freuen soll das es momentan wieder so in.