Dunkelheit flimmert über den verlassenen Sitzreihen - obwohl, nicht ganz verlassen: Eine einsame Gestalt hat sich in die Mitte der zweiten Reihe gekauert und blickt bang zum Licht der Bühne auf.
Ein einziger Scheinwerfer - ein Spotlight (Shietkram, das muss ich ja auch noch machen ...) - brennt seinen Lichtkegel auf den Bühnenboden. Ein Mikroständer - von altmodischer Statur, er sieht aus, als würde er bei jeder Berührung quietschen - wartet geduldig. Im Hintergrund sieht man nur das riesige weiße Stofflaken, das die sorgfältig gemalten Kulissen vor dem Angriff der Staubarmeen bewahrt.
Stille liegt in dem Theater, aber diese drängt und wispert seltsam wortlos.
"Na kommt schon", presst die Gestalt in der Sitzreihe zwischen den Zähnen hervor. "Kann sich nicht wenigstens eine von euch trauen?"
Huschen, Wispern - am Rande des Lichtkegels. Kurz erscheint darin die Spitze eines Kleidersaums, die rasch wieder weggezogen wird. Ein Stöhnen kommt aus dem Zuschauerraum.
"Wofür?" Anklagend schneidet das Wort die Dunkelheit. Sogar das wortlose Wispern der Stille verstummt. Die Gestalt erhebt sich von ihrem Sitz.
"Es ist zwecklos!"
Sie schiebt sich die Reihe entlang zur Seite, zur rechten, bis sie den Gang erreicht. Absätze klappern auf dem Boden, während sie näher kommt.
"Womit habe ich euch nur verdient?"
Näher.
"Womit?!"
Am Rande des Lichtkegels, direkt vor der Bühne kann man nun die Umrisse einer kleingewachsenen Gestalt erkennen. Der äußerste Schimmer fällt auf blondes Haar, das straff zurückgebunden ist. Die Gestalten auf der Bühne weichen zurück. Erschrockenheit.
"Wenn ihr nicht singen wollt!"
Nun ist die Anklage in den glanzberührten Augen deutlich zu erkennen. Etwas regt sich auf der Bühne, dann tritt eine Frau an den gegenüberliegenden Rand des Lichtkegels - entschlossenes Gesicht, dunkle, feurige Augen, eine seidenglatte, schwarze Mähne. Die Finger sind in dem bunten Rock verkrallt, der bis zum Fußboden reicht. Um den Hals liegt ein bunter Seidenschal, vollkommen ruhig.
Die Luft bewegt sich nicht.
Die blonde Frau vor der Bühne hebt eine Augenbraue an.
"Und, Assassia? Hast wenigstens du es dir anders überlegt?"
"Mach es doch selbst, Trin!", zischt die Schwarzhaarige und stapft mit ihren flachen Ballerinas auf den Boden. Dumpf, es hallt nicht. "Wieso wir?"
Einen Augenblick lang duellieren sich die Frauen, Blick an Blick, blitzend.
Dann Blinzeln.
Beide.
"Weil", erwidert die Blonde und reibt sich die Schläfen, "ich für euch - und nur für euch!" Der Blick schweift ärgerlich in die Dunkelgrauheit neben dem Lichtkegel ab, woher ein besorgtes Wispern ertönt. "Ein komplettes Musical auf die Beine gestellt habe!
Eine Handlung!"
Die Blonde schlägt mit der Faust auf die Bühne.
"Ein funktionierender Plot!"
Schlag.
"Ein Konflikt, den ich mir aus meine Hirn gesogen und trotz Experimentalcharakters nirgendwo auch nur das kleinste Bisschen abgeguckt habe!"
Besonders dumpfer Schlag.
"Glaubwürdige Charaktere!"
Schlag plus besonders wütender Blick in die Runde.
"Spannende Wendungen!"
Leere - kein Schlag. Die Faust ruht auf dem Bühnenboden.
Einige Rockzipfel haben sich an den Rande des Lichtkegels getraut, weitere Schuhe scharren leise. Die Schwarzhaarige sieht halb wütend, halb ängstlich auf die Blonde hinunter.
"Und ihr wollt nicht singen."
Eine Feststellung.
Eine Regung im Licht - die Schwarzhaarige seufzt, tritt einen Schritt vor ... nimmt den Seidenschal ... verschleiert ihren gesamten Kopf damit. Die Blonde starrt, verfolgt jede Geste.
"Was wird das, Assassia - ich meine, Sistala? Sis?"
Die Schwarzhaarige - nun ist nichts mehr von ihrem Gesicht, noch von ihrem Haar zu erkennen - steht stolz und mit ausgestreckter Hand im Licht.
"Wir machen einen Deal, Trin", sagt sie. "Wir fangen vorne an. Ganz vorne. Die Story steht und du - du schreibst das erste Lied. Und wir singen."
Die Blonde guckt, verharrt - streckt die Hand entgegen.
"Deal."
Kann das wirklich so einfach sein? Und ... was haben wir eigentlich gerade verändert?
17.10.2010
Ein einziger Scheinwerfer - ein Spotlight (Shietkram, das muss ich ja auch noch machen ...) - brennt seinen Lichtkegel auf den Bühnenboden. Ein Mikroständer - von altmodischer Statur, er sieht aus, als würde er bei jeder Berührung quietschen - wartet geduldig. Im Hintergrund sieht man nur das riesige weiße Stofflaken, das die sorgfältig gemalten Kulissen vor dem Angriff der Staubarmeen bewahrt.
Stille liegt in dem Theater, aber diese drängt und wispert seltsam wortlos.
"Na kommt schon", presst die Gestalt in der Sitzreihe zwischen den Zähnen hervor. "Kann sich nicht wenigstens eine von euch trauen?"
Huschen, Wispern - am Rande des Lichtkegels. Kurz erscheint darin die Spitze eines Kleidersaums, die rasch wieder weggezogen wird. Ein Stöhnen kommt aus dem Zuschauerraum.
"Wofür?" Anklagend schneidet das Wort die Dunkelheit. Sogar das wortlose Wispern der Stille verstummt. Die Gestalt erhebt sich von ihrem Sitz.
"Es ist zwecklos!"
Sie schiebt sich die Reihe entlang zur Seite, zur rechten, bis sie den Gang erreicht. Absätze klappern auf dem Boden, während sie näher kommt.
"Womit habe ich euch nur verdient?"
Näher.
"Womit?!"
Am Rande des Lichtkegels, direkt vor der Bühne kann man nun die Umrisse einer kleingewachsenen Gestalt erkennen. Der äußerste Schimmer fällt auf blondes Haar, das straff zurückgebunden ist. Die Gestalten auf der Bühne weichen zurück. Erschrockenheit.
"Wenn ihr nicht singen wollt!"
Nun ist die Anklage in den glanzberührten Augen deutlich zu erkennen. Etwas regt sich auf der Bühne, dann tritt eine Frau an den gegenüberliegenden Rand des Lichtkegels - entschlossenes Gesicht, dunkle, feurige Augen, eine seidenglatte, schwarze Mähne. Die Finger sind in dem bunten Rock verkrallt, der bis zum Fußboden reicht. Um den Hals liegt ein bunter Seidenschal, vollkommen ruhig.
Die Luft bewegt sich nicht.
Die blonde Frau vor der Bühne hebt eine Augenbraue an.
"Und, Assassia? Hast wenigstens du es dir anders überlegt?"
"Mach es doch selbst, Trin!", zischt die Schwarzhaarige und stapft mit ihren flachen Ballerinas auf den Boden. Dumpf, es hallt nicht. "Wieso wir?"
Einen Augenblick lang duellieren sich die Frauen, Blick an Blick, blitzend.
Dann Blinzeln.
Beide.
"Weil", erwidert die Blonde und reibt sich die Schläfen, "ich für euch - und nur für euch!" Der Blick schweift ärgerlich in die Dunkelgrauheit neben dem Lichtkegel ab, woher ein besorgtes Wispern ertönt. "Ein komplettes Musical auf die Beine gestellt habe!
Eine Handlung!"
Die Blonde schlägt mit der Faust auf die Bühne.
"Ein funktionierender Plot!"
Schlag.
"Ein Konflikt, den ich mir aus meine Hirn gesogen und trotz Experimentalcharakters nirgendwo auch nur das kleinste Bisschen abgeguckt habe!"
Besonders dumpfer Schlag.
"Glaubwürdige Charaktere!"
Schlag plus besonders wütender Blick in die Runde.
"Spannende Wendungen!"
Leere - kein Schlag. Die Faust ruht auf dem Bühnenboden.
Einige Rockzipfel haben sich an den Rande des Lichtkegels getraut, weitere Schuhe scharren leise. Die Schwarzhaarige sieht halb wütend, halb ängstlich auf die Blonde hinunter.
"Und ihr wollt nicht singen."
Eine Feststellung.
Eine Regung im Licht - die Schwarzhaarige seufzt, tritt einen Schritt vor ... nimmt den Seidenschal ... verschleiert ihren gesamten Kopf damit. Die Blonde starrt, verfolgt jede Geste.
"Was wird das, Assassia - ich meine, Sistala? Sis?"
Die Schwarzhaarige - nun ist nichts mehr von ihrem Gesicht, noch von ihrem Haar zu erkennen - steht stolz und mit ausgestreckter Hand im Licht.
"Wir machen einen Deal, Trin", sagt sie. "Wir fangen vorne an. Ganz vorne. Die Story steht und du - du schreibst das erste Lied. Und wir singen."
Die Blonde guckt, verharrt - streckt die Hand entgegen.
"Deal."
Kann das wirklich so einfach sein? Und ... was haben wir eigentlich gerade verändert?
17.10.2010
Sterbensmüd'glücklich
Todleinschwer
sinkt Stein im Grunde
der Frohleiche ...
Schwer -
so
...
Todleinschwer
sinkt Stein im Grunde
der Frohleiche ...
Schwer -
so
...
"Unmöglich? Du selbst bist doch die Fürstin des Unmöglichen. Du hast mir das Leben geschenkt und es dann zur Hölle gemacht. Zwei Väter hast Du mir gegeben, und beide mir entrissen. Unter Schmerzen mich geboren und zu Schmerzen mich verdammt. Nun spreche ich zu Dir aus dem Grabe, zu dem Du mir die Welt geschaffen hast: Ich bin Deine Tochter - und Dein Tod."
- aus Bastard -
- aus Bastard -
(Avatar: 'Batbastard', © by Trin o'Chaos)