Achterbahn (Stephen King)

Preis: Sammlerstücke ca. 2 Euro
Broschiert: 96 Seiten
Verlag: Ullstein Tb (1. September 2000)
ISBN-10: 3548251218

Genre: Horror


Klappentext

„Diese Geschichte habe ich noch nie erzählt und auch nicht gedacht, daß ich es je tun würde ...
weil sie meine Geschichte ist.“

Ein Student fährt per Anhalter. Er hat es eilig, denn seine Mutter liegt nach einem Schlaganfall im Krankenhaus. Als er in einen alten Ford Mustang steigt, fällt ihm nur ein seltsamer Geruch auf. Aber bald wird ihm klar, daß mit dem Fahrer etwas nicht stimmt. Sein grauenhafter Verdacht verdichtet sich zu einem Alptraum der schwärzesten Art ... 



Rezension

Eines muss man zugeben: Achterbahn ist schnelles Kopfkino in spannender Form, mit makaberer Geschichte und verdammt hässlichen Gedanken. Moralisch wohl weniger von Wert, besticht es vordergründig mit schauriger Handlung und einer sehr morbiden Frage: Wie entscheidet sich ein Mensch, der wählen muss zwischen seinem Leben und dem eines geliebten Familienmitgliedes?

Alan Parker, der per Telefonat vom Schlaganfall seiner Mutter erfahren hat, trampt nach Hause. Natürlich ohne gewichtige Bedenken über seine Reiseart. – Ein Fehler, der sein Leben nachhaltig verändern wird.
Nach kurzer Zeit und ein paar Anhalter-Daumen bietet sich ihm eine schon heiß ersehnte Mitfahrgelegenheit, doch der Mann am Steuer, stinkend und mit unangenehm lauter Stimmlage, erweist sich als unheimlicher Chauffeur: Er hält sich im Schritt, erzählt Geschichten über seine tote Frau und als würde das nicht reichen, beschleicht Alan mit jeder Minute, die sie gemeinsam im Auto verbringen, ein immer unangenehmeres Gefühl. So kommt es, dass Alan ein Angebot ausschlägt und damit nicht nur unfreiwillig auf einem Friedhof landet, sondern auch bald darauf auf eine weitere Person angewiesen ist ...

... einen Fahrer, den Alan zu spät erkennt als das, was er ist!

Über Stephen King als Autor muss man nicht mehr viele Worte verlieren. Nur zu gut ist er bekannt und wird darüber hinaus auch gerühmt, die Horrorliteratur maßgebend geprägt zu haben. Aber auch, wenn man sich keinen seiner Romane besorgt hat, um ihn des Nachts im schummrigen Schein einer Kerze zu lesen, so lag sein Name doch spätestens nach zahlreichen Buchverfilmungen in aller Munde.
Es war daher nicht recht verwunderlich, als im Jahr 2000 die Novelle „Riding the bullet“ (Achterbahn) als eBook vertrieben, und im deutschsprachigen Raum als Taschenbüchlein veröffentlicht wurde. Ein „Experiment“ seitens Stephen Kings um die Möglichkeiten des Internets für sich erforschen und nutzbar zu machen. – Und es ist ihm geglückt. Innerhalb eines Tages wurde die Kurzgeschichten über den Studenten, der als Anhalter von einer Leiche mitgenommen wird, 700.000 Mal downgeloadet ohne auch nur einen Cent in die Taschen von Agenten, Verlage und Buchhändler zu wirtschaften. Über die Qualität des Büchleins bietet diese kleine Erfolgsgeschichte jedoch kaum einen Aufschluss. Auch kann sie nicht über dessen Kürze und eher dürftigen Inhalt hinwegtäuschen. Zwar ist die Handlung durchaus spannend und auch der Stil des Autors treibt von Seite zu Seite, doch schon bevor man den Höhepunkt wirklich greifen konnte, blättert man über die letzten Seiten und den eher unbefriedigenden Schluss.
Kurz gesagt: Dieses Buch scheitert an der Seitenanzahl. Eine Tatsache, die sehr enttäuschend ist, denn der Klappentext versrpicht viel Potenzial, das so nicht genutzt werden konnte.



Fazit

Wer sich einen Abend mit schaurigen Begegnungen und bodenständigem Horror vertreiben will, ist hier richtig und kann sich von Stephen King und der hier passend gewählten Ich-Perspektive entführen lassen. Das gute Handwerk tröstet jedoch nur mäßig über das verschenkte Potenzial hinweg. Zu oberflächlich bleibt der Inhalt, der zwar ansatzweise besseren Tiefgang bieten konnte, ihn jedoch nicht richtig auszufüllen weiß.



Pro und Contra


+ schnell zu lesender Horror
+ interessante, moralische Grundfrage

- zu kurz um wirklich packend zu sein

Bewertung: 

Handlung: 3/5
Charaktere: 3/5
Lesespaß: 3/5
Preis/Leistung: 5/5


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Tags: Stephen King