Unendlichkeit (Alastair Reynolds)

Verlag Heyne (2008)
Taschenbuch, 766 Seiten
ISBN 3453521862
EUR 9,95

Genre: Science-Fiction


Klappentext

Vor einer Millionen Jahren ereignete sich in den Tiefen des Alls eine furchtbare Katastrophe, die das Volk der Amarantin komplett auslöschte, kurz bevor es die Fähigkeit zur Raumfahrt entwickelte. War es ein kosmischer Zufall? Oder sollten die Amarantin daran gehindert werden, zu den Sternen aufzubrechen?

Bei Ausgrabung auf dem Planeten Resurgam stößt der brillante Wissenschaftler Dan Sylveste auf die uralten Artefakte dieses außerirdischen Volkes. Nun will er die Wahrheit über den Untergang der Amarantin erfahren - doch er ahnt nicht, welch übermächtigem Gegner er sich durch seine Nachforschungen in den Weg stellt.


Rezension

Was macht das Genre Science-Fiction aus? Phantastische Zukunftsvisionen - technischer, wissenschaftlicher sowie sozialer Art. Fremde Welten. Bizarre Aliens. Unglaubliche Technologien. Epische Ausmaße. Um nur einige Stichpunkte zu nennen.
Alastair Reynolds vereint in seinem Buch "Unendlichkeit" all dies und bettet es in eine spannende und komplexe Handlung ein. Er weiß die Möglichkeiten, die das Genre bietet, zu nutzen und schöpf aus dem Vollen.

Auch wenn der Einstieg in die Lektüre teilweise durch die Tatsache, dass die Handlungsstränge der zwei Protagonisten ungefähr zehn Jahre auseinander liegen, verwirrend sein mag, sollte man dies nicht zum Anlass nehmen, das Buch entnervt zur Seite zu legen, sondern diese vorerst getrennt genießen und darauf warten, dass der Autor sie zusammenführt und dann recht linear weiterlaufen lässt.
Dies ist nicht das einzige Beispiel dafür, dass die Handlung relativ komplex ist. Immer wieder gibt es Momente während der Lektüre, bei denen ein weiteres Puzzleteil seinen Platz findet und so nach und nach ein schlüssiges Gesamtbild enthüllt wird. Ein Bild, bei dem die Welt, in dem sich alles zuträgt, eine entscheidende Rolle spielt, denn mit ihr hat Reynolds einen ideenreichen und vielfältigen Rahmen für die ebenso spannende wie abwechslungsreiche Handlung geschaffen. Gut durchdacht und versehen mit interessanten Details was beispielsweise ihre politische Situation, den Stand der technischen Entwicklung oder ihrer Geschichte betrifft, ist sie wie geschaffen dafür, auch noch weiteren Romanen von Alastair Reynolds einen Schauplatz zu bieten.

Was die Handlung so abwechslungsreich macht, ist die Tatsache, dass sich actionreiche Szenen in passendem Verhältnis mit ruhigeren abwechseln. Unheimliche, fast schon als "Horrorszenen" zu bezeichnende Abschnitte sind ebenso vorhanden, wie nüchterne Betrachtungen über politische Gegebenheiten und Machtdünkel. Langeweile kommt also nicht auf.

Hierzu tragen die Charaktere allerdings wenig bei. Besonders bei Dan Sylveste handelt es sich um einen nach Schema F gestrickten, wenig plastischen Charakter. Berufskillerin Khouri ist da schon deutlich interessanter und zeigt Seiten, die teilweise sogar überraschen können.


Fazit

Mit "Unendlichkeit" hat Reynolds so gut wie alles richtig gemacht. Mit seinen vielen guten Ideen schafft er die Grundlage für weitere Romane, die in derselben Welt spielen, eine Welt, in die man gerne zurückkehrt.


Pro & Kontra

+ interessante Welt
+ gute Ideen
+ abwechslungsreiche, spannende Handlung

- teilweise verwirrender Einstieg

Wertung:

Handlung: 4,5/5
Charaktere: 3,5/5
Lesespaß: 4/5
Preis/Leistung: 4/5

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