Warrior Cats - Mondschein - Die neue Prophezeiung 02 (Erin Hunter)

Verlag: Beltz;
Gebundene Ausgabe: 310 Seiten; 14,95 €
ISBN-13: 978-3407810847

Genre: Fantasy/Tierfantasy/Jugendfantasy


Klappentext

„Der Stamm der ewigen Jagd hat versprochen, dass eine Katze kommen wird. Eine silberne Katze aus einem fernen Stamm, die uns von Scharfzahn befreien wird.“

Die auserwählten Katzen haben erfahren, welches Unheil den WaldClans bevorsteht. Jetzt wollen sie auf schnellstem Weg nach Hause. Doch im Gebirge hält sie ein unheimlicher Katzenstamm auf und bringt sie in große Bedrängnis. Währenddessen spitzt sich die Lage in der Heimat dramatisch zu : Die Zweibeiner dringen immer tiefer in den Wald ein und verjagen alle Beute. Ein Krieg zwischen den Clans scheint unausweichlich ...


Rezension

Nahtlos schließt Erin Hunter in „Mondschein“ an den Auftaktband der zweiten Staffel der Warrior Cats an. Die vom SternenClan auserwählten Katzen haben die Dächsin Mitternacht erreicht und machen sich nun auf den Rückweg zu ihren Clans, nachdem sie erfahren haben, welches Unheil droht und wie dagegen anzugehen ist. Dabei entscheiden sie sich für den zwar kürzeren, aber auch gefährlicheren, Weg über die Berge, um den Zweibeinern in ihrer Stadt zu entgehen. Eine folgenreiche Entscheidung, wie sich noch herausstellt. Denn sie werden von einem Stamm Katzen aufgehalten, die in einem von ihnen die erhoffte Rettung vor einem Feind sehen. Gleichzeitig wird die Situation immer bedrohlicher im Wald. Beute ist knapp und die Reviere der Clans schmelzen zusammen. Hunger und Krankheit bedrohen die Clans und so wachsen die Spannungen zwischen ihnen. Zusätzlich verschwinden immer mehr Katzen. 
Vielmehr kann man über den neuen Band der Warrior Cats inhaltlich nicht sagen. Nicht weil sonst zu viel verraten wird, nein, mehr hat der Roman einfach nicht zu bieten. Die Geschichte ist zwar immer noch spannend, aber sie bringt leider die große umfassende Handlung nicht im Geringsten voran. Im Prinzip steht man als Leser genau da, wo man am Anfang war. Die auserwählten Katzen müssen immer noch ihre Heimat erreichen und die Situation wird immer bedrohlicher. Aber das war auch schon im ersten Band der Fall. Die eigentliche Geschichte tritt in den Hintergrund und Erin Hunter beschäftigt sich etwas mehr mit den inneren Konflikten ihrer Protagonisten. Mit den Zweifeln an der eigenen Loyalität, an dem Verständnis der anderen Katzen und an deren Akzeptanz.
Das sind mit Sicherheit alles wichtige Fragen und Konflikte, aber sie hätten durchaus anders eingebettet werden können. Die einzige Berechtigung für die Handlung um die Stammeskatzen etwa, ist die, dafür zu sorgen, dass eine der Katzen sich entscheiden und eine andere die Konsequenzen tragen muss und damit gezwungen sein wird, emotional zu wachsen. Ein Umstand, den man auch anders einarbeiten kann.
Einen wirklich interessanten Aspekt hat Erin Hunter dann aber doch eingeführt. Der SternenClan erscheint zum ersten Mal nicht als allmächtig, im Gegenteil, auch er hat Grenzen an die er sich halten muss. Gezeigt wird dies mit der Einführung des Stammes der ewigen Jagd, den Ahnen des neu eingeführten Clans in den Bergen. Auch sie wachen über ihre Nachfahren und genauso versuchen sie ihnen über Visionen zu helfen, alle Schwierigkeiten zu meistern. Damit erweitert Erin Hunter geschickt ihr Universum, auf eine Weise mit der nicht unbedingt zu rechnen war. Ansonsten bleibt aber alles beim Alten. Konflikte zwischen den Clans sind praktisch immer vorhanden und auch hier wieder. Auf der Ebene der Charakterentwicklung glänzt die Autorin auch nicht unbedingt, leider bedient sie sich dieses Mal etwas zu viel der üblichen Klischees. 
Nach wie vor schreibt sie aber flüssig und angenehm zu lesen. Die Katzen haben jeweils ihre eigene Persönlichkeit und die Umgebungsbeschreibungen helfen dem Leser, sich alles genau vorzustellen.

Leider ist es aber, wie oben schon erwähnt, wie mit den Füllepisoden bei Fernsehserien, manchmal ganz nett und auch spannend, aber die große Geschichte bringen sie nicht voran. Hier ist es ebenso. Als Einzelroman, um eine Gruppe Katzen, würde Mondschein wahrscheinlich hervorragend funktionieren, nur leider ist dies der zweite Roman der zweiten Staffel der Warrior Cats und da erwartet man einfach mehr. Man will wissen, wie es mit den Clans weitergeht, ob die auserwählten Katzen noch rechtzeitig eintreffen, ob ihnen geglaubt wird. Da bremst die Handlung dieses Romans die Spannung einfach nur aus. Denn sie trägt nichts dazu bei. Immerhin verspricht der dritte Roman der zweiten Staffel wieder mehr zu bieten. Am Ende von Mondschein ist der Wald in Sicht und damit wird die Handlung mit Sicherheit an Fahrt aufnehmen. Zumal am Ende eine neue Bedrohung auftaucht.


Fazit

Wirklich viel passiert in diesem Buch nicht, trotzdem ist es spannend und unterhaltsam. Im nächsten Buch sollte sich Erin Hunter aber mehr auf die eigentliche Handlung konzentrieren. Zwei Füllepisoden nacheinander wären einfach zu viel.


Pro & Contra

+ immer noch gut geschrieben und spannend
+ Dynamik innerhalb der Gruppe der Auserwählten Katzen
+ Charaktere sind glaubwürdig

- wirkt wie eine Füllepisode, um auch mit der zweiten Staffel auf sechs Bücher zu kommen

Bewertung:

Charaktere: 3,5/5
Handlung: 3,5/5
Lesespaß: 4/5
Preis/Leistung: 4/5


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Tags: Tierfantasy, Katzen