Genre: Dark Fantasy
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Klappentext
Auf den Spuren ihrer verstorbenen Eltern reist die junge Halbvampirin Emmaline durch Europa. In Paris begegnet ihr der gut aussehende, wenn auch reichlich ungehobelte Lachlain MacRieve, der Anführer des schottischen Klans der Lykae. Nach hunderten Jahren der Einsamkeit ist Lachlain fest davon überzeugt, dass Emmaline seine Seelengefährtin ist, obwohl er Vampire eigentlich zutiefst verabscheut. Er entführt sie auf seine Burg in Schottland, um sie zu seiner Geliebten zu machen. Emmaline fühlt sich von Lachlains ungezähmter Leidenschaft abgestoßen und verfällt doch mehr und mehr seiner dunklen Verführungskunst ...
Rezension
„Man nehme einen Vampir, ein wehrloses Frauchen, etwas Erotik und eine abgebrühte Handlung mit HappyEnd.“ – Fertig ist das Konzept so mancher pharaonormalen Liebesromane, die ihren Markt überschwemmen. Dass dabei nicht immer sinnvolles entsteht, hat sich nicht nur einmal gezeigt. Doch, wie auch schon Blutrote Küsse beweisen konnte, lässt es sich, wenn man möchte, gut „aus der Reihe tanzen“.
Zwar verrät der Klappentext keine Besonderheiten – schließlich kennt man ihn, auf die eine oder andere Art schon von dutzend anderen – doch weiß Kresley Cole sehr wohl eigene Wege zu gehen ...
... zwischen Wahn und sexueller Lust
Lachlain ist der typisch perfekte Held der Liebesromane, doch nur äußerlich. Seelisch zerfurcht vom Schmerz seiner Gefangenschaft und der bitteren Enttäuschung ob seiner Empfindungen für Emmaline, benimmt er sich rau, ungehobelt und so gar nicht einfühlsam. Vor allem, was den sexuellen Part der Geschichte angeht, denn Tränen, Verzweiflung und Bitten finden unter seinen Augen wenig Gnade. Die unverblümte, vulgäre Sprache rundet das Bild des Antihelden ab, der den Leser anfangs zum Kopfschütteln bringt.
Doch mit der Zeit und den angeblich starken Gefühlen (Seelenverwandtschaft der Lykae) zerstreut sich das anfangs unbeugsame Bild Lachlains, der schließlich durch den Rausch der Liebe wieder zurück zu sich und seinen Idealen findet. Eine Wandlung, die im Buch nachzuvollziehen ist und daher wie die Faust aufs Auge passt.
Auch Emmailes Angst und die Vorurteile, die von Lachlain zu Beginn nur bestätigt werden, sind annehmbar und schüren die Spannung auf der Reise nach Schottland, zurück zu Lachlains Volk. Doch nicht nur zwischenmenschliche Beziehungen treiben den Leser voran, auch die Nebenhandlungen lassen nichts an Glaubwürdigkeit und auch Leselust vermissen. Besonders herausstechend sind hierbei die Walküren, die Ziehmütter der Halbvampirin Emmailie. Ihr Humor und die Art des Zusammenhaltes bringen einen immer wieder dazu, laut aufzulachen, und ergänzen das Bild von Kresley Coles Welt, das geradezu phantastisch ausgemalt wurde.
Fazit
Ein Buch, das sicherlich süchtig machen kann, jedoch ganz anders aufgebaut ist als Blutrote Küsse. Hier stehen Humor & Sprachwitz nicht im Vordergrund. Die sexuellen Szenen, inklusive der dabei benutzten Sprache, sind mit Sicherheit nichts für jedermann, unterstreichen jedoch die Glaubwürdigkeit der Gesamthandlung, die eben gerade zu Beginn nicht zimperlich ist. Erst nachdem sich eine Art Vertrauen zwischen Lachlain und Emmailie aufgebaut hat, geht dieses Buch wieder allgemeintauglichere Wege. Dann aber voller Spannung, Gefühl und Intensität.
Pro und Kontra
+ farbig ausgemalte und eigenständige Welt
+ durchweg unterhaltend
+ authentische Protagonisten
+ angenehm lesbarer Stil
o erotische Liebesszenen sind teilweise extrem
o typisch perfekte Helden
Bewertung: