Piper (April 2009)
608 Seiten, 15,00 EUR (D)
ISBN: 978-3-492-70154-9
Genre: Fantasy
Klappentext
Ein neues Zeitalter, ein neuer Markus Heitz. Die Ära der Albae beginnt …
Die Albae sind gefährlich, grausam und scheuen keinen Krieg. Ihre Feinde fürchten sie und ihre Sklaven folgen ihnen bedingungslos. Doch die dunklen Geschöpfe bergen ungeahnte Geheimnisse und ihre Macht ist nicht unbegrenzt. Das Reich der Albae ist bedroht und die ungleichen Krieger Sinthoras und Caphalor erhalten den Auftrag, einen mächtigen Dämon für ihr Volk zu gewinnen. Es stellt sich aber schnell heraus, dass jeder der Albae eigene Pläne verfolgt. Der Kampf um Ehre, Leidenschaft und Macht bringt sie in höchste Gefahr – und das Schicksal ihres Volkes steht auf dem Spiel.
Rezension
Markus Heitz siedelt seine auf vier Bände ausgelegte Buchreihe Die Legende der Albae ziemlich genau 1000 Sonnenzyklen vor der Zwerge-Reihe an und entfernt sich dadurch weit von den Geschehnissen im Geborgenen Land. So beginnt, wenngleich mit zwei altbekannten Gesichtern, eine völlig neue Geschichte. Auf diese Art kann jeder, der noch nie etwas für die Guten übrig hatte und Die Zwerge links liegen ließ, sich endlich dem Bösen widmen, ohne Angst zu haben, sich in den Geschehnissen zu verlieren. Gleichzeitig endet Die Legenden der Albae – Gerechter Zorn dort, wo Die Zwerge beginnt und so wird jeder, der wissen möchte, wie es mit den zwei Albae endet, zu der Geschichte um die Zwerge greifen müssen.
Gewidmet all denen, die auch
ein Herz für die Schurken haben –
solange die Schurken
mit dem gewissen Etwas daherkommen.
(Markus Heitz, Die Legenden der Albae – Gerechter Zorn)
Aber was ist mit all denen, deren Seele rein ist und die nur das Gute gewinnen sehen wollen?
Markus Heitz gelingt ein riskanter Spagat, denn auch wenn ein Alb schrecklicher ist als der andere, so gibt es noch immer viele Nuancen in der Schwärze der albischen Seelen. Und schon erwischt man sich dabei, Sympathie zu empfinden für ein Wesen, das so grausam ist, dass es seinesgleichen kein zweites Mal gibt. Wie rachsüchtige Götter, denen die Zeit nichts anhaben kann, stehen sie über allem und richten nach eigenem Ermessen.
Leider macht sich Heitz das Leben recht einfach, denn außerhalb des Geborgenen Landes sind Samusins schönste und schrecklichste Geschöpfe zwar Sklaventreiber und unbarmherzige Krieger, aber sie sind die einzigen, die eine Kultur haben, die der Leser nachvollziehen kann und sich in ihr wieder findet - wenn auch die Albae eine etwas morbidere Umsetzung bevorzugen. Hätte man ihre Grausamkeit aus der Zwerge-Reihe nicht vor Augen, wüsste man womöglich gar nicht, was eigentlich so böse an ihnen sein soll. Ein nicht von der Hand zu weisendes aber einziges Manko, das man diesem Buch vorwerfen kann.
Ansonsten spendiert Heitz den heimlichen (Anti-)Helden aus den Geschichten um die Zwergenstämme einen grandiosen Auftakt, der jedem einen Cocktail aus Gefühlen aufzwingt.
Fazit
Wer die Zwerge mochte, wird auch die Legenden um die Albae in einem Atemzug in sich aufsaugen. Gekonnt wie immer versetzt Heitz den Leser in einen Leserausch, dem man so einfach nicht entkommt. Mit seiner einfachen und atmosphärischen Sprache, die sich von Band zu Band zu steigern scheint, erklimmt Markus Heitz zu Recht den Fantasy-Olymp der deutschen Buchautoren.
Die dunkle Ära greift um sich und wird jeden verschlingen, der sich in ihre Nähe traut!
Pro und Kontra
+ viel versprechender Auftakt
+ geeignet für Heitz-Leser - neu und alt
+ glaubwürdige Charaktere
+ Gut und Böse kaum auseinander zu halten
o leichter und spannender Schreibstil
Bewertung:
Handlung 5/5
Charaktere: 5/5
Lesespaß: 5/5
Preis/Leistung: 4/5
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