Tanja Heitmann (08.05.2009)

Interview mit Tanja Heitmann

Literatopia: Hallo Tanja – schön, ein Interview mit Dir zu führen. Erzähl unseren Lesern doch erst einmal etwas über Dich. Wer bist Du und in welchen literarischen Gefilden bist Du unterwegs?

Tanja Heitmann: Hallo, ich freue mich auch ... so viele Fragen! Na, dann wollen wir mal. Eigentlich tue ich den ganzen Tag lang nichts anderes als Lesen, Schreiben oder über Romane reden – meine Leidenschaft für Bücher habe ich nämlich zum Beruf gemacht: Ich bin Literaturagentin. Das einzige, was mich vom Geschriebenen ablenkt, ist mein kleiner Sohn, der steht nämlich eher auf Lego. Lieberweise kommt er mir entgegen, indem er gern mit Trollschiffen spielt.

Ich habe nämliche eine große Schwäche für alles Phantastische und das spiegelt sich auch in meinem Bücherregal: Jede Menge Horror aus meiner Jugendzeit (der Hang zu Dämonen & Co. kommt nicht von irgendwo her), High-Fantasy à la Tolkien und Science Fiction-Klassiker, aber auch moderne Spielarten, wo man sich gar nicht mehr sicher ist, wie diese Richtung eigentlich heißt, zum Beispiel Melissa Marrs Faery-Romane. In den letzten Jahren haben sich auch immer mehr deutschsprachige Autoren dazugesellt, z.B. Christoph Hardebuschs „Sturmwelten“ mit gaaanz viel Meer. Tad Williams, Terry Pratchett ... das (Luxus-)Problem ist, dass ich im Laufe der Jahre viele Romane gelesen habe, die mich begeistert haben. Eine Aufzählung ist deshalb immer ein Stück weit unfair. Ich kann jedenfalls sagen, dass die einzigen nicht-phantastischen Romane, die es in mein privates Buchregal geschafft haben, „Cold Mountain“ von Charles Frazier und das Gesamtwerk von Jane Austen sind.

Literatopia: Im Sommer 2009 soll bei Heyne Dein neuer Roman „Wintermond“ erscheinen. Im Netz kann man lesen, dass es sich dabei sozusagen um die Vorgeschichte zu Morgenrot handelt – ist das richtig? Und kannst Du uns etwas über den Inhalt verraten?

Tanja Heitmann: „Wintermond“ ist das zweite Buch der Dämonen-Reihe, in deren Zentrum immer ein Dämon steht. In „Morgenrot“ war es ein vampirischer Dämon, in „Wintermond“ erinnert der Dämon eher an einen Wolf. Während Adam seinen Dämonen als Tyrannen bezeichnet, dem er die Stirn bietet, ist sich David in „Wintermond“ gar nicht so sicher, wie er seinen Dämon einschätzen soll. Nichtsdestotrotz muss David sich einigen Herausforderungen stellen, besonders nachdem er sich in Meta verliebt hat, die in einer ganz anderen Welt als er lebt.

Es wird auch noch einen dritten Roman in der Dämonen-Reihe geben, der ebenfalls eine eigne Geschichte erzählt. Neue Figuren, ein anderer Ort. Um welchen Dämon es dabei gehen wird, verrate ich allerdings noch nicht. Nur soviel vorab: Es wird ein Sommer-Roman, der während einer dieser schwülen Augustmonate spielt, in denen man tagsüber träge ist und nachts vor Hitze nicht schlafen kann. Nachdem meine Geschichten bislang meist im Herbst oder Winter gespielt haben, wird das mal etwas anderes sein. Neben dem paranormalen Element ist für mich die Liebesgeschichte auch immer ein sehr wichtiges Thema, genau wie eine spannungsgeladene Handlung.

Literatopia: Wenn der neue Roman sobald erscheint, sitzt Du sicherlich bald am nächsten. Oder schreibst Du sogar bereits daran? Wird der dritte Teil Deiner Dämonen-Reihe dann an „Morgenrot“ anknüpfen oder eher an „Wintermond“?

Tanja Heitmann: Im Augenblick arbeite ich an der Vorgeschichte zu „Morgenrot“, die voraussichtlich im Herbst 2010 erscheinen wird. Der Roman wird erzählen, wie Adam vom Dämon heimgesucht wurde und zu dem kühlen, oftmals sogar abweisenden Mann geworden ist, in den Lea sich allen Umständen zum Trotz verliebt. Diese Geschichte ist eine echte Herausforderung, denn Adams Entwicklung steht zwar im Vordergrund, aber auf der anderen Seite möchte ich auch meine Dämonen-Idee weiterspinnen und ihr eine neue Facette abgewinnen. Hinzu kommt eine historische Ebene, was etwas ganz Neues für mich ist. Adam macht es einem halt nie leicht.

Literatopia: „Morgenrot“ war ein großer Erfolg. Hast Du irgendwie ein bisschen damit gerechnet? Zumindest, dass es sehr gut ankommt? Immerhin haben Dark Fantasy Romane derzeit Hochkonjunktur. Außerdem ist das Buch bei Heyne erschienen und da darf man wohl als Autor auf zumindest ordentliche Verkaufszahlen hoffen?

Tanja Heitmann: Autoren hoffen immer auf begeisterte Leser, aber wirklich davon ausgehen, dass ein Roman ein Erfolg wird, kann man doch nie. Ich glaube, kein „Produkt“ ist so unberechenbar wie das Buch. Alle kennen diese außergewöhnlichen Erfolgsgeschichten wie bei „Harry Potter“. Aber wer sich mit dem Buchmarkt beschäftigt, kennt noch mehr Geschichten über großartige Bücher, die der Verlag gepusht hat und die trotzdem nur eine geringe Verkaufzahl erreicht haben.

Als der Heyne-Verlag sich damals für Morgenrot entschieden hat, zeichnete sich der „Dark Fantasy“-Trend gerade erst am Horizont ab (in den USA hat der sich ja schon länger fest etabliert). Natürlich ist Heyne einer der ganz großen Verlage für fantastische Literatur und ich war wirklich froh, als meine Lektorin die Dämonen-Reihe mit großer Begeisterung eingekauft und sich anschließend auch sehr stark dafür eingesetzt hat. Gezittert habe ich dann beim Erscheinen trotzdem wie jeder andere Autor auch.

Übrigens ist eine große und möglichst begeisterte Leserschaft eine feine Sache, aber nicht der ausschlaggebende Grund, warum Menschen sich Geschichten ausdenken und sie aufschreiben. Es würde als Motivation für die vielen einsamen Abende, an denen andere ausgehen und Wein trinken, einfach nicht ausreichen. Autoren schreiben, weil dem Schreiben selbst etwas tief Befriedigendes innewohnt. Wenn Erfolg dazu kommt – wunderbar. Wenn nicht, schreiben die meisten trotzdem weiter.

Literatopia: Du wurdest sicher schon oft gefragt, aber natürlich interessieren auch wir uns dafür: Wird Morgenrot sehr oft mit der Twilight-Saga von Stephenie Meyer verglichen? Und stört Dich das? Oder siehst Du das eher pragmatisch und freust Dich, dass diese Vergleiche den Bekanntheitsgrad Deines Romans erhöhen?

Tanja Heitmann: Ich freue mich über den Vergleich, da ich Stephenie Meyer für eine tolle Jugendbuch-Autorin halte. Mir fallen da noch ein paar Namen mehr ein, in deren Gesellschaft ich mich wohlfühlen würde, da ich einfach ein Fan von Vampir-Romanen bin. Praktisch ist so ein Vergleich natürlich, weil er Lesern fix klarmacht, was für ein Buch sie in der Hand halten. Darum arbeiten Verlage gern mit solchen Vergleichen, auch wenn die manchmal schief sind.

Was ich allerdings schade finde, ist die momentane Neigung so zu tun, als wenn neben Stephenie Meyer niemand anderes das Recht hat, eine romantisch-düstere Vampirgeschichte zu erzählen. Schließlich hat es diese Art Roman schon vor „Twilight“ gegeben und wird es hoffentlich auch weiterhin geben – einfach, weil sie uns Leser so fesselt.

Literatopia: „Morgenrot“ wird oft als Vampirroman gehandelt, dabei soll der Begriff darin gar nicht auftauchen. Woher kommt diese Einordnung Deiner Meinung nach? Gibt es Parallelen zum Vampirismus oder kommt das eher von den Vergleichen mit Bis(s)?

Tanja Heitmann: Nun, die Einordnung Vampir-Roman stimmt ja auch. Dass ich den Vampirismus mit Dämonenbefall erkläre, ist eben nur mein eigener Ansatz. Es gibt ja alle möglichen Erklärungsversuche: bei Charlie Huston ist es z.B. ein Virus, bei Anne Rice liegt der Ursprung im alten Ägypten oder bei Patricia Briggs ist die Welt eh von phantastischen Geschöpfen bevölkert. Seit Bram Stokers „Dracula“ hat der Vampir-Roman sich ja immer weiterentwickelt, heute gibt es sogar Vampir-Chick-Lit oder sehr erotisch angehauchte Romanreihen, in denen der Vampir den Highlander abgelöst hat. Mir persönlich liegt der Mystery-Roman am nähsten, weil er eine Liebesgeschichte mit einer übernatürlichen Note und Spannung verbinden kann.

Literatopia: Derzeit wird auf unserer Seite heiß diskutiert, dass „Morgenrot“ verfilmt werden sollte. Als Schauspieler wünschen sich viele Matt Dallas. Was hältst Du davon? Welche Schauspieler würdest Du Dir wünschen? Und gibt es vielleicht wirklich Pläne, „Morgenrot“ zu verfilmen? Oder bleibt das lediglich ein Wunschtraum Deiner Fans?

Tanja Heitmann: Eine Verfilmung von „Morgenrot“ fände ich sehr aufregend, aber ganz ehrlich: Die Chancen, dass ein deutscher Mystery-Roman verfilmt wird, sehen eher mau aus. Trotzdem macht das Gedankenspiel Spaß, besonders wenn es um die Besetzungsliste geht. Ich frage auch immer meine Freundinnen aus, ob sie beim Lesen jemanden bestimmtes vor Augen hatten. Allerdings muss ich selbst passen, weil meine Figuren für mich echte Persönlichkeiten sind. Da wirkt jeder Vergleich mit Schauspielern irgendwie schief. Aber immer nur her mit den Vorschlägen!

Literatopia: Du hast bereits zwei Fantasyromane unter dem Pseudonym Thea Lichtenstein veröffentlicht. Warum dieser andere Name? Und worum geht es bei den beiden "Maliande"-Romanen?

Tanja Heitmann: Thea Lichtenstein (Thea steht übrigens für TH, also Tanja Heitmann, und Lichtenstein ist der Mädchenname meiner Mutter) ist mein Pseudonym für klassische Fantasy, die ich so von meinen Mystery-Romanen abgrenze. Außerdem macht so ein Pseudonym einfach Spaß, Thea hatte ursprünglich eine eigene Bio mit allem drum und dran. Der Goldmann-Verlag hat sich dann jedoch dagegen entschieden und gleich drauf verwiesen, dass es ein Pseudonym ist. Dabei habe ich mir Theas Leben in Hamburg immer gern vorgestellt.

„Maliande“ ist eine Fantasy-Trilogie, die die Geschichte von Nahim erzählt, der sich von seinem Orden lossagt, weil er sich in Lehen, eine Bauerstochter, verliebt. Allerdings kann Nahim sich seiner Verantwortung nicht entziehen, obwohl er das erst begreift, als es fast zu spät ist. Denn das Schicksal von Rokals Lande wird von einem geheimnisvollen Elixier, dem Maliande, bestimmt. Doch seine Wirkung beginnt sich zu wandeln: Orks schmieden plötzlich eigene Pläne und ein Elbe verlässt als erster seiner Art das Gebirge, auf der Suche nach einer Frau, die er nicht vergessen kann. Als das sich wandelnde Maliande einen Krieg heraufzubeschwören droht, finden sich Nahim und Lehen zwischen den Feindeslinien wieder. Ich wollte mit „Maliande“ eine waschechte Fantasy-Geschichte erzählen, in der es Drachenreiterinnen und Dämonenbeschwörer gibt, aber auch eine Liebesgeschichte mit all ihren Höhen und Tiefen.

Literatopia: Wie bist Du eigentlich zum Heyne-Verlag gekommen? Hast Du schon länger nach einem Verlag gesucht und viele Absagen eingesteckt oder gleich diesen Glückstreffer gelandet?

Tanja Heitmann: Das ging überraschend schnell: Eine Lektorin vom Heyne-Verlag hatte die ersten Kapitel von „Morgenrot“ gelesen und wollte es sofort machen. Ein Glücksfall, so einfach ist es nämlich so gut wie nie. Viele Autoren können ein Lied davon singen, auf welchen Umwegen sie zu ihrem Verlag gekommen sind.

Literatopia: Wie gefallen Dir die Cover von „Morgenrot“ und „Wintermond“? Gefällt Dir der Stil? Und hattest Du vielleicht das ein oder andere Wörtchen mitzureden oder war das eine reine Verlagsentscheidung? Welches gefällt Dir persönlich besser?

Tanja Heitmann: Wenn es um Cover geht, gibt es eine Regel, die auch ich beherzige: Für Cover und Präsentation des Romans ist der Verlag zuständig. Einfach aus dem Grund, weil das die Profis sind. Dafür mache ich den Inhalt, das ist mein Job. Allerdings muss ich sagen, dass ich meine beiden Heyne-Cover sehr gern mag, vor allem die Details, z.B. dass sich eine Passage aus dem Roman auf dem Cover handschriftlich wiederfindet. Wenn man bei „Morgenrot“ den Schutzumschlag abnimmt, sieht man, dass das Buch in changierenden Stoff gebunden ist, der mit einem Schnörkelmuster bedruckt ist. Das lässt mein Herz höher schlagen.

Literatopia: Hast Du schon eine oder mehrere richtig böse Rezensionen kassiert? Ungerechtfertigte Kritik einstecken müssen? Nimmst Du das eher locker hin und nervt es Dich schon ein wenig, wenn jemand über Deine Arbeit schimpft und nicht einmal konkrete, angebrachte Kritik bringt? Und gab es eine Rezension, über die Du Dich besonders gefreut hast?

Tanja Heitmann: Die Presse ist bislang glücklicherweise gnädig mit meinen Romanen umgesprungen und ich bekomme viele liebe e-mails von Leserinnen. Was Rezensionen im Internet anbelangt, halte ich mich an den Ratschlag, den ich auch meinen deutschen Autoren gebe: Nicht lesen! Da schreiben Leser für Leser, für Autoren ist es oft sehr schwierig, damit umzugehen. Zurückhaltung fällt natürlich schwer, man ist ja auch neugierig, deshalb schickt mir meine Schwester manchmal gut geschriebene Rezensionen. Aber eigentlich ist es für Autoren besser, sich nicht allzu viel Fremdmeinung auszusetzen – besonders wenn diese anonym ist. Deshalb gilt: Lob gibt es von Familie und Freunden, Unterstützung beim Agenten oder Autorenkollegen und professionelle Kritik, die wirklich weiterhilft, leistet das Lektorat. Wenn ein Autor noch mehr Feedback möchte, unterhält er sich besser nach einer Lesung mit den Zuhörern, dann haben die Kritiker auch ein Gesicht.

Literatopia: Wann und warum hast Du mit dem Schreiben angefangen? Und hast Du sofort eine eher düstere Richtung eingeschlagen?

Tanja Heitmann: Ich habe erst vor ein paar Jahren mit dem Schreiben angefangen, vorher habe ich mich das schlicht nicht getraut. Wenn man Literatur studiert, kann das ganz schön einschüchternd wirken. Meine Zurückhaltung habe ich erst abgelegt, nachdem ich schon eine Zeit lang deutschsprachige Autoren betreut habe. Da musste ich mich nicht nur intensiv mit dem Handwerkszeug auseinandersetzen, das man zum Schreiben benötigt, sondern konnte mich auch von den hohen Idealen der Studienzeit lösen. Privat bin ich immer schon eine Leserin von fantastischer Literatur gewesen, also war es nur natürlich, dass auch meine eigene Geschichten in diese Richtung gingen.

Literatopia: Bevorzugst Du eine bestimmte Atmosphäre zum Schreiben? Beispielsweise abendliche Stille? Oder kannst Du auch mit Laptop, Stimmengewirr und U-Bahnrauschen schreiben? Und hast Du schon einmal Bekanntschaft mit der gefürchteten „Schreibblockade“ gemacht?

Tanja Heitmann: Mein Lieblingsort zum Schreiben ist unsere Wohnküche, also in unmittelbarer Nähe zu Teekanne und Kühlschrank. Wenn es im Haus also zu trubelig wird, verschwinde ich in Richtung Schlafzimmer. Schreibblockaden kenne ich bislang glücklicherweise noch nicht, aber dafür den Frust, wenn einfach keine Zeit zum Schreiben da ist. Was allerdings nicht immer verkehrt ist, man sollte schließlich nicht zu viel Zeit in Paralleluniversen verbringen. Mittlerweile bin ich direkt ein wenig schreibsüchtig und nehme mein Laptop sogar auf Reisen mit. Für mich ist das Schreiben keine Arbeit, sondern reines Vergnügen – genau wie das Lesen.

Literatopia: Was inspiriert Dich? Hörst Du vielleicht gerne Musik beim Schreiben? Wenn ja, welche Genres eignen sich Deiner Meinung nach besonders? Oder ist Dir ein abendlicher Spaziergang oder ein regnerischer Nachmittag eher ein Musenkuss?

Tanja Heitmann: Bevor ich mich zum Schreiben hinsetze, spinne ich meine Ideen. Da hilft Musik immer, genau wie Bewegung (die meisten Ideen habe ich beim Autofahren oder Spazierengehen). Besonders wenn ich spannungsreiche Szenen schreibe, läuft bei mit im Hinterkopf ein Soundtrack. Bei „Morgenrot“ war ein Song nicht nur Geburtshelfer, sondern auch Namensgeber (der Heyne-Verlag hat dann „Pure Morning“ in „Morgenrot“ verwandelt). Oder Musik hilft mir, mir eine der Figuren näher zu bringen. Als ich z.B. den Sänger von Maximo Park gehört habe, dachte ich: Genau so stelle ich mir Davids Stimme vor.

Literatopia: Deine Homepage macht einen sehr verträumten Eindruck. Hast Du sie aktiv mitgestaltet? Und ist Dir eine eigene Webpräsenz mit Informationen zu Dir und Deinen Werken wichtig? Als Brücke zu Deinen Fans?

Tanja Heitmann: Im Auftritt der Homepage steckt viel von mir drin: die Küstenlandschaft – ich liebe alles, was mit dem Meer zu tun hat, nicht umsonst Casper David Friedrichs „Mönch am Meer“ in „Morgenrot“ so eine Rolle. Blau-grün – meine Lieblingsfarbe. Schmetterlinge und Federn ... einfach schön. Allerdings ist für das Design und die verträumt-melancholische Musik der Jan Köppen verantwortlich – und das macht er richtig gut.

Ehrlich gesagt hat es ziemlich lang gedauert, bis ich mich zu einer eignen Homepage durchgerungen habe. Zuerst kam es mir komisch vor, Texte über mein Geschriebenes zu verfassen. Aber dann hat es richtig Spaß gemacht, vor allem nachdem ich bei Lesungen so ein gutes Feedback bekommen habe, wenn ich um „Morgenrot“ herum erzählt habe: Wie ich auf die Idee gekommen bin, was mich an dem Thema fasziniert hat usw. Außerdem ist eine solche Homepage tatsächlich eine gute Sache, wenn man mit Lesern in Kontakt sein möchte.

Literatopia: Deine Dämonen-Reihe soll nach drei eigenständigen Romanen abgeschlossen sein – hast Du schon Pläne für danach? Was erwartet uns in Zukunft von Dir? Und bist Du auf irgendwelchen größeren Events anzutreffen, zum Beispiel der Frankfurter Buchmesse?

Tanja Heitmann: Zu der eigentlichen Dämonen-Reihe hat sich nun ja auch die „Morgenrot“-Vorgeschichte gesellt, deren Arbeitstitel erst einmal schlicht „Adam“ heißt. Der Roman hält mich zurzeit auf Trapp, weil er auch eine historische Ebene enthält. Auch wenn ich nur sehr ungern mit geographischen Angaben arbeite, möchte ich doch zumindest den Zeitgeist einfangen, in dem ein Teil der Geschichte spielt.

Außerdem steht auch noch der abschließende Teil meiner Fantasy-Trilogie „Maliande“ an, und so ein dritter Teil ist verflucht harte Arbeit, weil man nicht einfach ins Blaue schreiben kann. Vieles ist ja bereits festgelegt („Wie viele Wegstunden mit dem Pferd waren das noch einmal?“). Im Hinterkopf habe ich auch schon seit längerem eine Jugendbuchidee - mal schauen, was daraus wird.

Wenn „Wintermond“ im August erscheint, werde ich hoffentlich wieder ein paar Lesungen geben können. Nachdem ich anfänglich nämlich fast vor Nervosität gestorben bin, bin ich mittlerweile Fan. Schreiben ist eine einsame Angelegenheit, da ist es schon sehr motivierend, sich mit Leuten austauschen zu können, denen der Roman Spaß macht und die auch ein paar spannende Fragen auf Lager haben. Nach einer solchen Lesung hatte ich übrigens auch den Entschluss gefasst, die „Morgenrot“-Vorgeschichte aufzuschreiben.

Literatopia: Vielen Dank für das ausführliche Interview!


Autorenfoto: Copyright by Stefan Kröger

Homepage der Autorin: http://www.tanja-heitmann.de

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Dieses Interview wurde von Judith Gor für Literatopia geführt. Alle Rechte vorbehalten.