Geschenktipps 2011 - Teil 2

Liebe LeserInnen,

schon letzten Samstag haben wir euch fünf Titel ans Herz gelegt, die unserer Meinung nach hervorragend unter jeden Weihnachtsbaum passen könnten. Bei den zahlreichen Neuerscheinungen, die jedes Jahr den Weg in die Bücherläden finden, war jedoch sicher jedem klar, dass es nicht bei diesen fünf bleiben würde. Deshalb gibt es heute, am zweiten Adventssamstag, auch die zweiten Geschenktipps aus der Redaktion für euch!



Angelika

Der Trend vom DarkFantasy-Genre zur Dystopie hat in diesem Jahr einen wahren Aufschwung erlebt. So einiges gab es zu entdecken, oder aber auch schnell wieder zu vergessen. Hervorgestochen sind jedoch zwei ganz tolle Autorinnen, die sich mit ihren Romanen deshalb auch hervorragend zum Verschenken eigenen. Besonders in der Aufmachung sowie Ausführung für jüngere Leser gelungen ist "Die Stadt der verschwundenen Kinder" von Caragh O´Brien. Die Geschichte bezaubert förmlich mit unaufdringlichen, aber sehr herzlichem Charme. Gemeinsam mit den Protagonisten erlebt der Leser eine Zeit, in der die Welt düster geworden ist. In oberen Kreisen wird unter anderem auf Genforschung gesetzt, doch von alldem bekommt die junge Gaia zu Beginn nichts mit. Als Hebamme setzt sie sich für das Leben der Kinder ein, um sie dann oftmals an den Toren einer Stadt abgeben zu müssen. Einer schrecklichen Stadt voller Kultur und Härte. Einer Stadt, in der sie ihrer großen Liebe begegnen wird. – Traurig, dramatisch und geradezu wundervoll gelungen; geschmückt durch ein stabiles, hübsch anzusehendes Cover und die Aussicht, auf einen weitere Erfolgsroman – nämlich Band Nummer zwei!

Als ebenso gut, dennoch aber völlig anders, erweist sich "Ashes – Brennendes Herz". Ilsa J. Bick schreibt weitaus härter, zum Teil auch brutaler und eignet sich daher für Leser, die es weniger lieblich mögen. Den inneren, oftmals schonungslosen Ton auf den Punkt getroffen reißt die Autorin den geneigten Liebhaber von spannenden Geschichten mit sich in ein Zukunftsszenario, das einen Angst und Bange werden lässt: auf einem Planeten, indem der Großteil der Bevölkerung zu verrückten Zombies mutiert ist, bleibt den Überlebenden nichts anders als die Flucht. Rückzugsorte – entweder abgeschieden oder innerhalb einer größeren Gemeinschaft – ermöglich ein Dasein im ständigen Ausnahmezustand. Kein Tag ist wie der andere. Ilsa J. Bick besticht durch eine ausgeklügelte Story, unendlich viel Tempo, einer Portion Liebe und natürlich auch Ungewissheit. Beinahe nichts lässt sich in diesem Roman vorhersehen, sehr zu Freude eines schon reiferen, jugendlichen Lesers oder gar Erwachsenen.

Ein Tipp gänzlich anderer Art ist "Last Exit" von Olen Steinhauer. Thrillerliebhaber kommen mit diesem Roman sicherlich ganz ungehemmt auf ihre Kosten und lassen den zweiten Roman um Agent Milo Weaver zu einem wahren Highlight unter dem Weihnachtsbaum werden. Denn allein für sich genommen ist dieses Buch durchaus für Neueinsteiger verständlich, setzt mehr atemberaubende Action und hat nicht umsonst im Jahr 2011 begehrte Preise gewonnen. Aufmachung sowie auch Schreibstil gefallen und laden ein. Fans von Agenten-Filmen sowie Romanen sei "Last Exit" daher schwer empfohlen. Besonders die männliche Leserschaft könnte an diesem über fünfhundert Seiten starken Geschenk großen Gefallen finden!

Dennis

Für meine diesjährigen Geschenktipps habe ich drei namhafte Autoren ausgewählt, die sowohl Lesebegeisterte überzeugen können, als auch das Potential haben, "Lesemuffel" zu bekehren – kurzum, mit denen man eigentlich nichts falsch machen kann, wenn man sie unter den Christbaum legt. Bei allen handelt es sich um recht hübsch aufgemachte Hardcover, denn zu Weihnachten will ja der Eindruck vermieden werden, in letzter Sekunde ein Taschenbuch vom Grabbeltisch geklaubt zu haben.

Der Pageturner: "Das Geständnis" von John Grisham. Wer den Geschmack des zu Beschenkenden nicht gar so gut kennt, greift zu diesem spannenden, fesselnden und brisanten Roman. Denn hier kann einfach jeder mitfiebern, wie ein Priester und ein gerissener Anwalt in einem verzweifelten Wettlauf gegen die Zeit versuchen, einen unschuldig zum Tode Verurteilten zu retten. Ein aktuelles Thema, glaubhaft und seriös herübergebracht.

Der Unkonventionelle: "Herr aller Dinge" von Andreas Eschbach. Eine tolle Idee, viel Stoff zum Nachdenken und Charaktere, die einem ans Herz wachsen. Wenn der Beschenkte sich auf die eine oder andere ungewöhnliche Idee einlassen kann, dieser Zukunftsthriller genau das richtige.

Für Kenner: "Marina" von Carlos Ruiz Zafón. Der spanische Bestsellerautor, der mit dem Weltbestseller "Der Schatten des Windes" von sich reden machte, präsentiert mit dieser bewegenden und wunderschön erzählten Geschichte nach eigener Aussage seinen "persönlichsten Roman". Das traumhafte Setting – das Barcelona der frühen 1980er Jahre – verleiht einen ganz besonderen Charme, dem man sich, noch in festlicher Stimmung, voll und ganz hingeben kann.



Für wen immer noch nicht das wirklich passende Geschenk dabei ist, der darf sich freuen, denn auch am kommenden Adventswochenende werden wir euch wieder ein paar besondere Leckerbissen aus der Literaturwelt präsentieren.

Einen besinnlichen zweiten Advent wünscht
euer Literatioa-Team