Das Vermächtnis der Feuerelfen (Monika Felten)

 
 
cbj (April 2009)
Gebundenes Buch mit Schutzumschlag, 560 Seiten,
ISBN: 978-3-570-13581-5
€ 19,95 [D] | € 20,60 [A]
Leseprobe

Genre: Jugendbuch / Fantasy


Klappentext

Ein unglaublicher Verrat bedroht das Elfenvolk vom Zweistromland: Elethiriel, die Hüterin ihrer Wälder, wurde von den machtbesessenen Feuerelfen entführt. Nur ein Mädchen kann die Heimat der Elfen jetzt noch retten – Caiwen, Elethiriels Tochter und Erbin ihrer Gabe. Gemeinsam mit ihren Gefährten, dem jungen Piraten Heylon und der Elfenkriegerin Finearfin, begibt sich Caiwen auf eine gefährliche Reise, die sie tief ins düstere Reich der Feuerelfen führt …


Rezension

„Neue großartige Elfen-Fantasy!“ – So wird „Das Vermächtnis der Feuerelfen“ von Monika Felten beworben, die mit ihren Romanen bereits mehrmals den „Deutschen Phantastik Preis“ gewonnen hat. Eine Aussage, die viel verspricht und neugierig aufhorchen lässt, hat uns die Autorin doch schon bewiesen, dass sie erstklassig zu unterhalten versteht.
- Ob ihr neues Jugendbuch es schafft, sich in dieses Erfolgsbild einzureihen?

Fünfzehn Winter sind vergangen, seitdem Elethiriel, die Hohepriesterin der Elben, verschleppt und Opfer des Meeres wurde. Das Zweistromland – ohne Schutz Eis und Dämonen ausgesetzt – versinkt im Chaos und nur eine kann es retten: Caiwen, Elethiriels Tochter. Doch diese weiß nichts von ihrem (Un)Glück. Auf einem einsamen Inselriff unter verstoßenen Piraten aufgewachsen, hält sie sich für ein gewöhnliches Mädchen, doch spürt innerlich immer wieder ihre Andersartigkeit. Bis eines Tages ein Fremder an Land gespült wird: Durin, ein Kopfgeldjäger. Kein Zufall, wie Caiwen erfahren muss. Und so beginnt die Reise an der Seite von wahren und falschen Freunden …

Mit viel Gefühl versteht Monika Felten die Geschichte von Caiwen und deren Umstände zu vermitteln. Dabei ruht der Schwerpunkt nicht unbedingt auf nervenbrechenden Kämpfen oder furiosen Reisen. Im Gegenteil: Über Moral, kleine Lebensweisheiten und ein gutes Gespür für charakterliche Feinheiten beweist die Autorin, dass sie dem Genre Jugendbuch nichts schuldig bleiben will. Und so taucht man ein in menschliche, jedoch auch noch kindliche Abgründe. Vorurteile, fehlgeleitetes Vertrauen, Mut, innere Stimme und Gut & Böse werden (unter anderem) hierbei Thema und mischen die Gefühlswelt der Protagonisten gehörig auf. Der erwachsene Leser bleibt dabei hingegen manchmal auf der Strecke – was jedoch dem Buch nichts an Qualität abspricht. Liest es sich für Jugendliche und junge Leser einfach weniger abgeklärt, so bietet es älteren Jahrgängen das bezaubernde Gefühl von Märchen und Kindlichkeit.

Genauso wie die Handlung gut ausgearbeitet und größtenteils, bis auf wenige Längen, packend geschildert ist, wirkt auch Monika Feltens Sprache bildreich und stimmig. Zwar lassen bestimmte Passagen das Vorankommen einer Handlung vermissen, doch wiegen Ideen und Einfallsreichtum diese Schwächen auf. Ganz besonders dabei sticht Saphrax, ein Wechselwesen, hervor, das dem Kopfgeldjäger Durin stets zur Seite steht, sehr liebevoll gestaltet und obendrein einfach nur unterhaltsam ist.

Einziger, doch sicherlich geschmacksabhängiger Kritikpunkt bleibt das Ende, denn die Auflösungen der Intrigen sind erstaunlich eindeutig und schwarz-weiß-malerisch.


Fazit

Sieht man von wenigen Schwächen ab - was nicht weiter schwer fallen sollte –, so hält man ein Buch in den Händen, das seinem Genre mit Sicherheit alle Ehre macht. Monika Feltens bildreiches Werk entführt, lässt träumen und abtauchen in ihre Welt. Kurz gesagt: Jugendlich gestaltete High-Fantasy, die zu überzeugen weiß und sich auch als Zwischenmahlzeit für ausgewachsene Leseratten (die das "Jugend" vor dem "Buch" gerne im Auge behalten) durchaus eignet.


Pro und Contra

+ leichtlebiger Stil
+ Phantastik pur
+ ausgearbeitete, glaubwürdige Charaktere

o Lebensweisheiten und dickzüngige Moral
o geradliniges Ende ohne überraschenden Tiefgang

Bewertung:

Handlung: 4 / 5
Charaktere: 4 / 5
Lesespaß: 4 / 5
Jugendbuch: 5 / 5
Preis/Leistung: 4 / 5

 

Tags: Elfen